Dass Wissenschaft Spaß macht, war unübersehbar bei den physics:open der Fakultät für Physik. 400 SchülerInnen waren zum Experimentieren, Staunen, Rätseln und Entdecken eingeladen – vielleicht sieht man die/den eine/n oder andere/n bald im Hörsaal wieder?
Die Fakultät für Physik der Universität Wien öffnete am 30. Jänner 2013 ihre Tore für SchülerInnen. Mehr als 400 Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren aus Wien und Niederösterreich folgten der Einladung und besuchten im Stationenbetrieb jeweils vier von 14 verschiedenen Themenwelten.
"Sie sind uns viel wert!" begrüßte Dekan Markus Arndt die jungen HörerInnen: "Wir wollen, dass Sie gut in Physik werden, damit Sie mitreden können – in allen Lebensbereichen." Mehr als 30 Mitglieder der Fakultät für Physik– von StudentInnen bis zu ProfessorInnen – waren bemüht, die Jugendlichen für ihr Fach zu begeistern.
Präsentationen aktueller Forschungsthemen wie Diffusion, Aerosole, Elektronenmikroskopie, nanokristalline Materialien, computergestützte Physik und Quantenoptik waren an SchülerInnen der höheren Klassen adressiert. Das Elektronenmikroskop brachte die Kauwerkzeuge einer Fliege "aus einer Studenten-WG" (so Stephan Puchegger) "groß heraus".
So manches Rätsel zum Thema Gravitation gab es bei Werner Gruber von der Forschungsgruppe Didaktik der Physik und eLearning zu lösen. Besonders faszinierend: die Visualisierung des Gravitationslinseneffekts.
Das Spektrum der Experimente für das jüngere Publikum umfasste physikalische Grundlagen wie Schwerkraft, Drehbewegung und Weg-Zeit-Diagramm ebenso wie Mikrowellen, flüssigen Stickstoff und Farbspektren sowie Metallverformung und Supraleitung. Martin Lederer (Forschungsgruppe Physik Nanostrukturierter Materialien) begeisterte etwa mit einem physikalischen "Kunstwerk" aus Gummiringen und Stickstoff, "splitternden" Rosen und einem "dampfenden" Hut.
Mit "200 Millionen Millionen Schwingungen pro Minute" brachten die Mikrowellen-Experimente Heinz Kabelkas (Forschungsgruppe Physik Funktioneller Materialien) die Köpfe der SchülerInnen zum Rauchen. Hier wird gerade das "Herzstück" eines Mikrowellengeräts untersucht.
Spaß und Spannung lagen bei den Versuchen zu Drehbewegungen in der Luft. Rotation, Zentrifugal- und Zentripedalkräfte wurden erlebbar und weckten den Forschergeist der SchülerInnen.
"Supraleiter-Zug": Wie Waggons mit Legomännchen mit Hilfe von Stickstoff über die Bahnstrecke schweben, zeigten MitarbeiterInnen der Forschungsgruppe für Elektronische Materialeigenschaften. Das große Interesse der SchülerInnen während der Präsentationen sowie das positive Feedback der LehrerInnen und SchülerInnen krönte die physics:open 2013. (Text und Fotos: Sophie Brodicky)