Wien. Im August 2013 haben uns KollegInnen aus Ljubljana einen Gegenbesuch abgestattet. 19 wissenschaftliche LehrerInnen, die Slowenisch an verschiedenen europäischen Universitäten unterrichten, besichtigten zunächst den Arkadenhof der Universität Wien, in dem etlichen slowenischen Persönlichkeiten ein Ehrenplatz zu Teil wurde, allen voran Fran Miklošič, dem Begründer der Wiener Slawistik. Erwähnenswert sind in diesem Zusammenhang auch der Slawist Jernej Kopitar und der Mathematiker und Physiker Jožef Štefan; letzterer stammt aus dem heutigen zweisprachigen Gebiet in Kärnten.Die Universität Wien spielte bis zur Gründung der Universität Ljubljana 1919 für die slowenische Wissenschaft eine große Rolle. Bereits im 15. und 16. Jahrhundert sollen etwa zehn Prozent der Studierenden slowenischer Abstammung gewesen sein. Einerseits war die Universität Wien sozial positioniert, hatte sie doch drei Tarifstufen, wobei die Ärmsten keine Gebühren entrichten mussten. Andererseits hatte Luka Knafelj, ein im 17. Jahrhundert in Großrußbach tätiger slowenischer Priester, eine Stiftung eingerichtet, die slowenischen Studierenden durch ein Stipendium ein Studium – mit Ausnahme der Theologie – in Wien ermöglichte.