Am 11. Juni lud das DoktorandInnenzentrum zur Jahreskonferenz zum Thema "Research Ethics and Integrity" mit abschließendem Sommerfest. Rund 100 Interessierte lauschten den spannenden Vorträgen sowie der Podiumsdiskussion, die von Ö1-Wissenschaftsredakteurin Birgit Dalheimer moderiert wurde.
Am 11. Juni fand die fünfte Jahreskonferenz des DoktorandInnenzentrums der Universität Wien in der Sky Lounge am Oskar-Morgenstern-Platz 1 statt. Im Zentrum der Konferenz stand heuer das Thema "Research Ethics and Integrity".
Etwa 100 Interessierte, vorwiegend DoktorandInnen der Universität Wien, folgten der Einladung zur Konferenz und dem anschließenden Sommerfest.
Eröffnet wurde die Konferenz von Susanne Weigelin-Schwiedrzik, Vizerektorin für Forschung und Nachwuchsförderung. "Die Auseinandersetzung mit ethischen Fragen ist nicht nur für jede einzelne Forscherin und jeden einzelnen Forscher von Bedeutung, sondern stärkt das Vertrauen innerhalb der Scientific Community sowie die Akzeptanz von Forschung in der Gesellschaft", so die Vizerektorin in ihrer Willkommensrede.
Lucas Zinner, Leiter der DLE Forschungsservice und Nachwuchsförderung, betonte in seinen einleitenden Worten die institutionelle Verantwortung, Maßnahmen zur Förderung von wissenschaftlicher Integrität zu entwickeln.
Die institutionelle Verantwortung war auch Thema des ersten Panels am Vormittag. Marie-Sophie Peyre von der European Research Council Executive Agency in Brüssel …
… und Ilse Kryspin-Exner, Vorsitzende der Ethikkommission der Universität Wien, diskutierten in diesem Zusammenhang Rolle und Aufgaben von Ethikkommissionen sowohl auf europäischer als auch nationaler Ebene.
Wie wird gute wissenschaftliche Praxis im Forschungsalltag umgesetzt? Welche Graubereiche gibt es und wie gehen die ForscherInnen einzelner Disziplinen mit diesem Thema um? Diese Fragen standen am Nachmittag im Fokus. Eingeleitet wurde dieser mit einem Vortrag von Kees Schuyt, Vorsitzender des National Dutch Office of Research Integrity an der Royal Netherlands Academy of Arts and Science (Bild). Er hob die Wichtigkeit von Teamarbeit und solidem Datenmanagement hervor, um wissenschaftlichem Fehlverhalten im vorhinein entgegenzuwirken. Seine Literaturempfehlung dazu: "On Being a Scientist. A Guide to Responsible Conduct in Research", Third Edition (2009).
Claus Lamm, stv. Vorstand des Instituts für psychologische Grundlagenforschung und Forschungsmethoden, diskutierte in seinem Vortrag mögliche Gründe für wissenschaftliches Fehlverhalten, die er unter anderem auch im Wissenschaftsbetrieb sieht und stellte gleichzeitig mögliche Gegenstrategien vor.
Im Anschluss daran sprach Veronika Somoza, Vorständin des Instituts für Ernährungsphysiologie und Physiologische Chemie, über ihre Erfahrungen aus der angewandten Forschung und über Kooperationen mit Partnern aus der Industrie.
Tatjana Thelen, stv. Vorständin des Fakultätszentrums für Methoden der Sozialwissenschaften, beleuchtete das Thema der diesjährigen Jahreskonferenz aus dem Blickwinkel der Kultur- und Sozialanthropologie.
Abgerundet wurde die Veranstaltung mit einem Vortrag von Ulrike Felt zu "Valuing Knowledge: Connecting Research, Ethics and society" …
… sowie einer anschließenden Podiumsdiskussion mit Helga Nowotny, ehemalige Präsidentin des Europäischen Forschungsrates (2.v.l.).
V.l.n.r.: Moderatorin Birgit Dalheimer, Ö1-Wissenschaftsredakteurin, Helga Nowotny, Vizerektorin Susanne Weigelin-Schwiedrzik und Marie-Sophie Peyre.
Am Podium waren außerdem Kees Schuyt, Ulrike Felt und Jakob Ley von der Firma Symrise (v.l.n.r.). Nach der Konferenz hatten die DoktorandInnen noch Gelegenheit, sich im Rahmen des traditionellen Sommerfests mit den Vortragenden auszutauschen. (Text und Fotos: DoktorandInnenzentrum)