Grüße aus Nepal! (Tag 1)
| 08. April 2013Die Exkursion "Physiogeographische Umwelt und menschliche Anpassung" führt 21 Studierende unter der Leitung der Geologen Rainer Bell und Johannes Thomas Weidinger nach Nepal. In ihrem ersten Blog für uni:view berichten sie über die abenteuerliche Fahrt von Kathmandu nach Pokhara.
Das Nationalgericht in Nepal ist Dal Bhat (Dal= Linsen, Bhat = Reis): ein Reisgericht mit Linsen sowie wechselnden Zusatzkomponenten wie Kartoffel-Curry, Hühner-Curry, Joghurt, Salat, usw. Das Gericht ist sehr wohlbekommend. Doch bevor wir unsere Mägen damit füllen können, müssen wir erstmal die Reise antreten ...
Tag 1: Wir kommen gegen Mittag am Flughafen in Kathmandu an. Bevor das Gepäck abgeholt werden kann, müssen die Visa organisiert werden. Dafür geht's zunächst zum Bankomat, der Nepalesische Rupien (NPR) ausspuckt. Ein kleines Problem erwartet aber die Unerfahrenen: Es ist nicht möglich die Visa-Gebühr in NPR zu bezahlen! Die Exkursionsleiter haben das jedoch geahnt und es finden sich zum Glück genügend Euro in der Reisetasche. Nach der Gepäck Aufnahme geht’s raus aus dem Flughafen, wo gleich ein Bus auf die Exkursionsgruppe wartet. Dieser bringt uns über eine erste abenteuerliche und sechs Stunden dauernde Fahrt nach Pokhara. Doch zuerst müssen wir durch Kathmandu.
Diese Fahrt ist sehr spannend. Wir nehmen Vieles wahr, das gänzlich anders als in der westlich geprägten Welt ist. Wir bewegen uns außerhalb der Rush-Hour durch die Stadt, dennoch erscheint das Verkehrsgeschehen für unsere Verhältnisse reichlich chaotisch. Neben Autos, LKWs und Bussen sind zahlreiche Motorräder auf den Straßen unterwegs. Daher finden sich auf der gesamten Strecke zwischen Kathmandu und Pokhara verteilt Biker-Zubehör- und Wartungsstellen. Trotz fehlender Ampeln funktioniert der Verkehrsablauf dank gegenseitigem Verständigen bzw. Warnen der VerkehrsteilnehmerInnen erstaunlich gut. Dies gelingt mittels unterschiedlicher Hupsignale, die im Vergleich zu ähnlichen Städten eher sparsam – aber doch häufiger als in Österreich – eingesetzt werden. Die LKWs weisen mit Aufschriften wie "Horn Please!" eindeutig auf diese Möglichkeit hin.
Auf der holprigen Straße Richtung Pokhara kommt es zu Motorüberhitzungen, Reifenschäden oder ähnlichem. Die Reparaturarbeiten werden direkt auf der Straße erledigt. Generell wird links gefahren und wir schlängeln uns an dem liegen gebliebenen Fahrzeug links vorbei.
Die Hänge auf beiden Straßenseiten werden landwirtschaftlich genutzt. Auf den Terrassen wird unter anderem Reis angebaut, auf den Feldern im Tal Kohl. Die Felder werden durch ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem effizient bewässert.
Entlang der Straßen gibt es viele Häuser mit einem dazugehörigen Verkaufsstand. Damit wollen die Familien ihr Einkommen aufbessern. Angeboten werden u.a. Früchte, Kleidung und Trekkingartikel.
Auffällig sind die vielen Ziegeleien in der Region um Kathmandu. Der Großteil der Häuser wird mit diesen Ziegeln gebaut.
Auf der Strecke nach Pokhara stehen viele neue – häufig aus dem Material der alten gebaute – Häuser. Gewöhnungsbedürftig ist der Anblick der Bambusgerüste. Im ersten Moment machen sie einen eher instabilen Eindruck, doch bei näherer Betrachtung scheinen sie recht robust zu sein. Es kommt nur auf die entsprechende Technik an, v.a. wenn man bedenkt, dass mit dieser Technik in Hongkong ganze Hochhäuser erbaut werden. Fortsetzung folgt ...
Die Nepal-Exkursion "Physiogeographische Umwelt und menschliche Anpassung" im April 2013 führt 21 Studierende der Universität Wien unter der Leitung von Rainer Bell vom Institut für Geographie und Regionalforschung und Johannes Thomas Weidinger, Leiter des Geo-Zentrums Erkudok-Gmunden, in die Umgebung von Pokhara, zu einer achttägigen Trekkingstrecke im Kali Gandaki Tal von Jomosom nach Muktinath, zurück nach Jomosom und dann weiter nach Süden bis nach Beni und schließlich wieder nach Pokhara sowie ins Kathmandu-Tal.