Wie können wissenschaftliche und künstlerische Leistungen in den Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften (GSK) sichtbarer werden? In einem Workshop am Donnerstag, 7. Mai, wurden Möglichkeiten aufgezeigt und eine Plattform für Diskussionen aktueller Probleme geboten.
Das Vizerektorat für Forschung und Nachwuchsförderung der Universität Wien lud in Kooperation mit der Arbeitsgruppe Szientometrie am Donnerstag, 7. Mai 2015, zu einer Informationsveranstaltung in die Aula am Campus der Universität Wien. Thema des Workshops war die Erhöhung der Sichtbarkeit von Forschungsergebnissen in den Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften (GSK). Die hohe Zahl an Anmeldungen bestätigte die immer größer werdende Bedeutung dieses Themenkomplexes, so Vizerektorin Susanne Weigelin-Schwiedrzik in ihrer Eröffnungsrede.
Um einen Einstieg in das Thema zu geben und um die Situation der Uni Wien im internationalen Vergleich besser bewerten und einschätzen zu können, standen am Beginn der Veranstaltung zwei Präsentationen ausgewiesener Experten in diesem Fachgebiet. Gunnar Sivertsen, Professor am Nordic Institute for Studies in Innovation, Research and Education (NIFU) in Oslo, eröffnete mit einer Präsentation zum Thema "Scientific requirements of SSH, adequacy of data bases etc., requirements for alternative approaches and data sources."
Björn Hammarfelt von der Swedish School of Library and Information Science gab in seinem Vortrag "Measuring research quality in the humanities: evaluation systems, publication practices and possible effects" einen Überblick über das Publikationsverhalten und den damit verbundenen Problemen im Rahmen von Evaluierungsmaßnahmen in den GSK.
Die Situation an der Universität Wien wurde anschließend von Christian Gumpenberger, Steve Reding und Juan Gorraiz (im Bild), alle von der der Abteilung Bibliometrie und Publikationsstrategien, anhand einer Umfrage unter ProfessorInnen von verschiedenen Fakultäten der GSK vorgestellt. Im Fokus standen u.a. Publikationsstrategien- und -kanäle, die Bedeutung von Zitaten und die Sichtbarkeit im Web.
In seinem Vortrag stellte Guido Blechl, Leiter des Open Access Office, anhand von häufig gestellten Fragen und gängigen Vorurteilen das Thema Open Access vor.
Im Vorfeld der abschließenden Podiumsdiskussion konnten die TeilnehmerInnen in Kleingruppen unterschiedliche Aspekte zur Erhöhung der Sichtbarkeit in den GSK diskutieren. Nach den Ergebnispräsentationen entwickelte sich zwischen dem Plenum, den VertreterInnen der Universität Wien, Susanne Weigelin-Schwiedrzik und Raphael Rosenberg, sowie den Vortragenden Gunnar Sivertsen und Björn Hammarfelt ein lebhafter Diskurs zu den Antragsrichtlinien des FWF, der von Christian Gumpenberger moderiert wurde.
Zahlreiche informelle Gespräche und ein doch deutliches Überschreiten der Zeitvorgabe bestätigten den VeranstalterInnen den hohen Informationsbedarf und das Interesse an den vorgestellten Themen. Auf zahlreichen Wunsch wurden die Präsentationen der Vortragenden auf die Website der Abteilung Bibliometrie und Publikationsstrategien gestellt. (Text: Ursula Ulrych, Fotos 1-5: Zentralbibliothek für Physik, 6-7: Universität Wien).