Forschung erlebt & gefeiert: Das war das Campus Festival 2015
Redaktion (uni:view) | 16. Juni 2015Ein Höhepunkt des 650-Jahr-Jubiläums der Universität Wien war das dreitägige Campus Festival von 12. bis 14. Juni. Über 33.000 BesucherInnen flanierten durch Ausstellungen, erlebten Forschung hautnah und rockten bei den Konzerten.

Schon bei der Eröffnung des Campus Festival am Freitag, 12. Juni, war die Stimmung ausgezeichnet. Und das hielt sich bis Sonntagabend. Alleine am Freitag waren rund 14.000 BesucherInnen am Campus unterwegs, am Samstag und Sonntag jeweils rund 10.000.

Dieses Jahr fand die Informationsveranstaltung UniOrientiert für SchülerInnen anlässlich des 650-Jahr-Jubiläums der Universität Wien beim Campus Festivals am Freitag, 12. Juni, statt. Am Programm standen Probevorlesungen, Vorträge, VorlesungenLive und Exkursionen.

An 36 Infoständen wurden Informationen zu allen Bachelor- und Diplomstudien der Universität Wien – von A wie Afrikawissenschaften bis W wie Wirtschaftsinformatik – geboten. Dort gab es auch die Möglichkeit zum persönlichen Gespräch mit Lehrenden und Studierenden der jeweiligen Studienrichtung.

Beim interaktiven Forschungsparcours konnten BesucherInnen die Faszination der Wissenschaft hautnah erleben und selbst aktiv werden. Mehr als 50 Institute präsentierten aktuelle Forschungsprojekte lebendig und leicht verständlich. Über 12.000 BesucherInnen interessierten sich an den drei Festivaltagen für die Forschung an der Universität Wien. "Am Sonntag waren die WissenschafterInnen am 'Limit'. Manche im Zelt C konnten wegen des Andrangs nicht einmal Mittagessen gehen!", erzählt der Organisator des Campus Festivals, Bertram Schütz.

Das Future Lab widmete sich den wissenschaftlichen Herausforderungen von Morgen. WissenschafterInnen der Universität Wien gaben in Kurzfilmen Antworten auf Fragen wie: Werden die Weltmeere in 50 Jahren leergefischt sein? Was wird das Wundermaterial der Zukunft?

Die Ausstellung "Die ÖH im Wandel der Zeit" zeigte einen historischen Abriss der Geschichte der Österreichischen HochschülerInnenschaft. Thematische Schwerpunkte waren die Proteste von Studierenden, die Rolle von Frauen sowie gegenwärtige bildungspolitische Standpunkte.

Beim SchülerInnenwettbewerb suchte die Uni Wien junge und originelle Antworten auf eine von neun großen Fragen der Zukunft. Diese Fragen stellten bekannte ForscherInnen der Uni Wien zu spannenden Aspekten aus ihren eigenen Forschungsbereichen. Beim Finale im Rahmen des Campus Festivals bestimmte die Jury die Sieger. Eric Steinberger (HTLBVA Spengergasse, 1050 Wien) ist der Gewinner des 1. Uni Wien SchülerInnenwettbewerbs. Er hat die Jury mit seiner Arbeit "Offensichtlich doch kaum beachtet: Die Schönheit der Mathematik" überzeugt.

Per Zuschauer-Voting gab es außerdem einen Publikumspreis, der via "Applausometer" bestimmt wurde. Der Gewinner des Publikumsvotings, Calvin Metzger (im Bild) von der HTL Donaustadt freute sich über insgesamt 1.500 Euro Preisgeld (Publikumspreis + 3. Platz) für die Präsentation seiner Arbeit "Wohlstand statt Gleichheit".

Bei über 30 Grad eröffnete Rektor Heinz W. Engl um 18 Uhr offiziell das Campus Festival 2015. Mit im Bild: Die beiden FM4-Moderatoren Hannes Duscher und Roland Gratzer, die durch das Bühnenprogramm führten.

Bei der Siegerehrung des SchülerInnenwettbewerbs erklärt der Gewinner Eric Steinberger (4.v. re.) dem Rektor, der selbst Mathematiker ist, warum er diese Disziplin so schön findet. Auf der Bühne zu sehen: 1. Platz: Eric Steinberger (4.v.re.), 2. Plätze: Lily Teglasy (3.v.li.), Sebastian Novak (4.v.li.) und Nina Kraus (Bildmitte); 3. Platz: Michael Pably (2.v.re.) und Calvin Metzger (re.), der auch den Publikumspreis erhielt. Im Bild mit Rektor Heinz W. Engl (li.), Chemiker Nuno Maulide (Moderator, 2.v.li), Lutz-Helmut Schön (Jury-Leiter, Bildmitte) und Attila Zia vom Sponsor der Preisgelder Erste Bank (3.v.re).

Im Rahmen der offiziellen Eröffnung wurden auch die Gewinnerinnen des Fotowettbewerbs der Uni Wien bekannt gegeben. Aufgabe war es, den eigenen Lieblingsplatz an der Uni Wien abzulichten. Die Gewinnerin in der Kategorie "Studierende" ist Carolina Sáenz Abril (im Bild).

Die Gewinnerin in der Kategorie "AbsolventIn" ist Stefanie Höring (li.). Den Preis übergab Claudia Bayer vom Jubiläumsbüro der Universität Wien. Die Gewinnerin in der Kategorie "MitarbeiterIn" ist Martina Weschitz (die offizielle Preisverleihung an sie findet beim MitarbeiterInnenfest statt).

Um 18.30 Uhr begann der Science Slam, wo JungwissenschafterInnen ihre Forschungsarbeiten "peppig" präsentierten. Gewonnen hat Christiana Staudinger (li.) aus dem Fach Biologie mit ihrer Performance "Ein süßer Tod für zwei". Anerkennungspreise erhielten (v.l.n.r.): Asura Enkhbayar (Informationswissenschaft) mit "Bibliometrie", Elisa Meyer (Germanistik) mit "Leib-Identität" und Stefan Ossmann (Internationale Entwicklung) mit "Wie queer ist meine Polyamorie?".

Und dann ging das Konzertprogramm los – im Bild die erste Band, DelaDap.

Es folgten Maschek, die wie immer für viele Lacher im Publikum sorgten.

Den Abschluss des ersten Festivaltages bildete die österreichische Band Attwenger – rund 8.000 BesucherInnen lauschten ihren avantgardistischen Klängen und Gesängen.

Am zweiten Festivaltag, Samstag 13. Juni, zog es trotz der Hitze zahlreiche BesucherInnen zum Campus Festival – nach wie vor sehr beliebt, die Forschungsparcours. Rund 4.500 Interessierte wurden tagsüber am Samstag gezählt.

Ein Zelt war der Präsentation der verschiedenen Services an der Universität Wien gewidmet, darunter Alumni Verband, Universitätsbibliothek und Öffentlichkeitsarbeit (im Bild vier Redakteurinnen von uni:view, dem Online Magazin der Uni Wien).

Die Wanderausstellung "Bedrohte Intelligenz" war im Hörsaalzentrum zu besichtigen. Sie behandelt die institutionellen und persönlichen Veränderungen nach dem "Anschluss", die Nazifizierung des Hochschulbetriebs sowie die Leidenswege der NS-Opfer an der Universität Wien.

Der Komponist Rudolf Wakolbinger hat in der Klangausstellung "Expansion of the Universe" die Entstehungsgeschichte des Universums musikalisch abgebildet. Er verwendete dafür Mikrowellenaufnahmen, die von der US-Raumfahrtbehörde NASA erstellt wurden. Das Stück dauert, entsprechend der 13,8 Milliarden Jahre vom Urknall bis in die Gegenwart, exakt 13,8 Minuten.

Im Rahmen der "Public Lectures" luden neun WissenschafterInnen der Universität Wien zu spannenden und informativen Familienvorlesungen ein: Vom Ursprung des Lebens über Hochgeschwindigkeit auf Finanzmärkten (im Bild: Wirtschaftswissenschafter Nikolaus Hautsch), …

… Chinas Blick auf die westliche Welt (im Bild: Sinologin und Vizerektorin Susanne Weigelin-Schwiedrzik) bis hin zu Mikroorganismen und den politischen Umgang mit Flüchtlingen.

Am Samstag und Sonntag konnten Kinder ab sieben Jahren an der "Forschungsquiz-Rallye" teilnehmen. Ein eigener Forschungsspiel- und Bastelbereich lud alle wissbegierigen kleinen NachwuchsforscherInnen zur unterhaltsamen Beschäftigung mit wissenschaftlichen Themen ein.

Am Samstag fand auf der Bühne der fünfte uni.vie.slam.poetrie, der jährlich stattfindende Poetry Slam an der Universität Wien, statt.

Der DichterInnenwettstreit stand passend zum Jubiläumsjahr unter dem Motto "650 Jahre, 650 Worte". Das Publikum stimmte per Zettel und Handzeichen ab.

Gewonnen hat der Wiener Henrik Szanto, auf den zweiten Platz wählte das Publikum Slammerin Mieze Medusa.

Im Anschluss begeisterten Schmieds Puls um Sängerin Mira Lu Kovacs mit jazzig/akustischem-Singer-Songwriting.

Die Science Busters, bestehend aus Werner Gruber (Institut für experimentelle Physik, Universität Wien), Heinz Oberhummer (Institut für theoretische Physik, TU Wien) und Martin Puntigam, vermittelten dem Publikum Wissenschaft auf lustige und verständliche Weise – und nahmen dafür in Experimenten selbst einiges auf sich.

Den Abschluss bildete am Samstag der Auftritt der österreichischen Indie-Pop-Band "Garish", die am Campus Festival ihr einziges Wien-Konzert 2015 spielten.

Am Sonntag kamen insgesamt 8.000 BesucherInnen trotz zwischenzeitlichen Regenschauern zum Campus Festival.

Die BesucherInnen konnten in Hof 1 und 2 "durch die Wissenschaft flanieren" und mit ForscherInnen aus den unterschiedlichsten Disziplinen über deren aktuelles Forschungsthema sprechen.

Auch die Dienstleistungseinrichtungen der Universität Wien präsentierten wieder vor Ort ihre Services.

Molden / Soyka / Wirth begeisterten trotz Regen das Publikum.

Am Abend strömten 2.500 BesucherInnen in den Campus der Uni Wien zum Auftritt …

… der Wiener Band 5/8erl in Ehr´n.

Auf der Twitterwall neben der Bühne konnten BesucherInnen unter dem Hashtag #campusfestival eigene Impressionen posten.

650/8erl in Ehr’n: Die Universität Wien bedankt sich bei allen Mitwirkenden und BesucherInnen, ...

... den Sponsoren und Kooperationspartnern ...

... sowie den Projektsponsoren für das gelungene Fest! (Fotos: Barbara Mair, Klaus Range und Stefan Feiner / Text: Redaktion)