Festschrift zum 70. Geburtstag von Gerhard Botz
| 06. Dezember 2011Am 1. Dezember 2011 wurde zum 70. Geburtstag des emeritierten Zeithistorikers und Leiter des Ludwig-Boltzmann-Instituts für Historische Sozialwissenschaft Gerhard Botz die Festschrift "Politische Gewalt und Machtausübung im 20. Jahrhundert" präsentiert. Im Kleinen Festsaal hielt neben den Grußworten von MitarbeiterInnen und KollegInnen auch der renommierte britische Nationalsozialismusforscher Ian Kershaw einen Vortrag über "Hitlers Popularität und nationalsozialistische Gewalt". Die feierliche Veranstaltung im "Uni:Blick".
Die Präsentation der Festschrift anlässlich des 70. Geburtstags von Gerhard Botz …
… im vollbesetzten Kleinen Festsaal der Universität Wien ...
... begann mit einleitenden Worten von Vizerektorin Susanne Weigelin-Schwiedrzik …
… und dem Vorstand des Instituts für Zeitgeschichte, Oliver Rathkolb. Er hob insbesonders die Beteiligung zahlreicher NachwuchswissenschafterInnen an der rund 800 Seiten starken Publikation hervor.
Im Anschluss sprach Claudia Lingner, Generalsekretärin der Ludwig Boltzmann Gesellschaft, über die wissenschaftlichen Leistungen des Jubilars. Dieser bedankte sich nach jeder Rede persönlich bei den LaudatorInnen.
Der stv. Vorsitzende des Österreichischen Klubs der Freunde der Alexander von Humboldt-Stiftung, Markus Cerman, überreichte dem ehemaligen Humboldianer Gerhard Botz den zuletzt editierten Tagungsband des Humboldt-Klubs.
Ian Kershaw (re. im Bild), der als langjähriger Kollege und Freund von Gerhard Botz selbst einen Artikel in der Festschrift verfasste, stellte aufschlussreich dar, inwiefern die nationalsozialistische Gewalt zu Adolf Hitlers Popularität in der Bevölkerung beitrug. Nach der offiziellen Veranstaltung baten viele BesucherInnen um ein Autogramm.
Josef Ehmer vom Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte sprach über den Jubilar selbst. Beginnend bei der Kindheit, zeichnete er auf interessante und teils amüsante Weise das Leben und den wissenschaftlichen Werdegang des 2009 emeritierten Gerhard Botz nach. Durch die Abhaltung von Lehrveranstaltungen, zahlreiche Projekte, wie beispielsweise das "Mauthausen Survivors Research Project" (MSRP) und auch durch die Unterbringung des von ihm geleiteten Boltzmann-Instituts in Räumlichkeiten der Universität, ist Botz der Universität Wien auch in Zukunft verbunden.
Im Anschluss stellte Regina Fritz vom Institut für Zeitgeschichte und Mitarbeiterin im "Mauthausen Survivors Research Project" die Festschrift "Politische Gewalt und Machtausübung im 20. Jahrhundert" genauer vor. Diese ist entlang der Forschungsschwerpunkte von Gerhard Botz konzipiert: politische Gewalt und historische Sozialwissenschaft. Im Mittelpunkt der Beiträge der rund 50 AutorInnen aus den verschiedensten Disziplinen steht die österreichische Zeitgeschichte, aber auch andere europäische Länder sind Teil mancher Untersuchung.
Nachdem seine MitarbeiterInnen ihm feierlich das Buch überreichten, sprach als letzter Redner Gerhard Botz selbst über die Geschichte der personenbezogenen Festschriften und das universitäre Klima allgemein. Als Dank an Regina Fritz, Melanie Dejnega, Heinrich Berger und Alexander Prenninger, die das Buch innerhalb von zwei Jahren realisierten, …
… hängte er ihnen Lebkuchensterne als symbolischen "Ritterschlag" um.
Mit einem geselligen Beisammensein bei einem kleinen Buffet klang der festliche Abend aus. (Text und Fotos: Marion Wittfeld)
Buchtipp:
Festschrift für Gerhard Botz: "Politische Gewalt und Machtausübung im 20. Jahrhundert, Zeitgeschichte, Zeitgeschehen und Kontroversen." Herausgegeben von Heinrich Berger, Melanie Dejnega, Regina Fritz und Alexander Prenninger. 2011/ Wien, Böhlau.