Experimentieren und Entdecken beim "Erlebnistag Physik"
Gastbeitrag von Christiane Maria Losert-Valiente Kroon | 06. Juli 2015Am 19. Juni bot die Fakultät für Physik der Universität Wien mit dem Tag der offenen Tür ein abwechslungsreiches Programm mit lehrreichen Laborführungen und spannenden Experimenten. Mehr als 500 BesucherInnen kamen zum "Erlebnistag Physik".
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Der Tag der offenen Tür an der Fakultät für Physik bot mit Laborführungen, Experimentierstationen, Sonderausstellungen und multimedialen Vorträgen einen Einblick in die moderne Forschung und eine Rückschau auf die bewegte Geschichte der Wiener Physik und wurde zu Ehren des 650-Jahr-Jubiläums der Universität Wien veranstaltet. (Foto: Fakultät für Physik/Universität Wien/Franz Sachslehner)
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Im Rahmen des Vormittagsprogramms physics:open gewannen mehr als 350 SchülerInnen im Alter von 13 bis 18 Jahren einen anschaulichen Eindruck über die Lehre und Forschung an der Fakultät für Physik. Nach einer allgemeinen Einführung in die Arbeit als PhysikerIn konnten die SchülerInnen vielfältige, interessante Experimente mitverfolgen oder selbst ausprobieren – flüssiger Stickstoff, Farben und Spektren, Mikrowellen, Drehbewegung, Weg-Zeit-Diagramm, Supraleitung, Vakuum. Bei den Besuchen der modernen Labore standen aktuelle Forschungsfragen zu den Themen Diffusion, Aerosole, Quantenoptik, Nanomaterialien, Elektronenmikroskopie und Computergestützte Physik im Mittelpunkt. (Foto: Fakultät für Physik/Universität Wien/Franz Sachslehner)
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Am Nachmittag begleiteten die WissenschafterInnen der Fakultät weit über 100 IndividualbesucherInnen und Familien durch die Forschungslabore, die normalerweise nicht für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Anhand der Messapparaturen von UmweltphysikerInnen, MaterialphysikerInnen und QuantenphysikerInnen erfuhren die BesucherInnen, wo überraschende Erkenntnisse gewonnen werden, wie neue Ideen in die Tat umgesetzt werden und welche Technologien dabei zum Einsatz kommen. (Foto: Physik Funktioneller Materialien/Fakultät für Physik/Universität Wien)
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Auch an der Historischen Sammlung der Fakultät für Physik herrschte reges Interesse. Die MitarbeiterInnen der Fakultät, die vormittags abwechselnd führten. Von 17 bis 21 Uhr nutzten rund sechzig IndividualbesucherInnen die Gelegenheit, die Highlights der physikhistorischen Sammlung zu bestaunen. Im Bild SchülerInnen der Militärakademie. (Foto: Fakultät für Physik/Universität Wien/Franz Sachslehner)
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Bei den multimedialen, mit Experimenten umrahmten Vorträgen der Physik Soirée wurde eine bunte Auswahl an aktuellen Forschungsgebieten der Fakultät vorgestellt. Von der Diskussion der Fragen "Was ist Zeit?", "Woher die Wolken kommen" und "Wann lässt man Schrödingers Katze aus dem Sack?" bis hin zu Ausblicken auf künftige Anwendungen der Supraleitung und Tests der Quantenphysik im Weltraum stillten die WissenschafterInnen der Fakultät den Wissensdurst der BesucherInnen. (Foto: Fakultät für Physik/Universität Wien/Joseph Krpelan)
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Die interaktive Ausstellung "Das Einsteinmobil" machte die berühmten Theorien von Albert Einstein zu Raum und Zeit spielerisch erfahrbar. Mit dem "relativistischen Fahrrad" konnte man sich mit Beihnahe-Lichtgeschwindigkeit durch eine fotorealistische Altstadt bewegen, mit einem "relativistischen Flugsimulator" über einer virtuellen Insellandschaft abheben oder mit Schwarzen Löchern experimentieren. (Foto: Fakultät für Physik/Universität Wien)
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Die unberührbare Rose, Gummibärchen-Wellenmaschine, Achterbahn, Luftkissenfahrzeug und viele andere Experimente begeisterten die TeilnehmerInnen an der Station "Mitmach-Experimente für NachwuchswissenschafterInnen". Gemeinsam und alleine wurde gestaunt, experimentiert, probiert, nachgedacht und überprüft. In vielen Diskussionen versuchten die Gäste und MitarbeiterInnen der Fakultät und des AECC Physik, den Dingen gemeinsam auf den Grund zu gehen. (Foto: Fakultät für Physik/Universität Wien/Daria Setman)
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Beim Schnupperpraktikum Physik konnten die BesucherInnen in die Rolle von Studierenden schlüpfen und selbständig mit dem Gitterspektrometer die Lichtwellenlängen aller Regenbogenfarben untersuchen oder wie im CSI-Labor mittels Absorptionsspektren unbekannte Pflanzenfarbstoffe identifizieren. (Foto: Fakultät für Physik/Universität Wien)
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Am "Erlebnistag Physik" gab auch erstmals eine Poster-Ausstellung Einblick in das Leben und Wirken einiger Wiener Physikerinnen des 20. Jahrhunderts, wie Marietta Blau, Berta Karlik (Bild), Lise Meitner, Franziska Seidl, Olga Steindler, Else Norst, Hilda Fonovits und Marie Anna Schirmann. In den Videopräsentationen "Rückblicke der Wiener Physik" erinnerten sich ZeitzeugInnen an persönliche Begegnungen mit Berta Karlik und resümierten die wesentlichsten ihrer wissenschaftlichen Errungenschaften. (Foto: Österreichische Zentralbibliothek für Physik & Fachbereichsbibliothek Chemie)
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Zahlreiche interessierte BesucherInnen ergriffen die Gelegenheit, die Programmangebote der Österreichischen Zentralbibliothek für Physik & Fachbereichsbibliothek Chemie zu nutzen – vor allem die historische Sondersammlung mit den Nachlässen österreichischer Physiker wie Ludwig Boltzmann und Erwin Schrödinger weckte reges Interesse. Daneben waren auch ein filmisches Kurzporträt der Bibliothek und ihrer Services sowie verschiedene wissenschaftliche Dokumentationsfilme, etwa zum Large Hadron Collider "LHC" in CERN, zu sehen. (Foto: Österreichische Zentralbibliothek für Physik
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Im Rahmen einer Führung durch die Werkstätte der Fakultät konnten die BesucherInnen einen Blick hinter die Kulissen werfen und die Menschen und Maschinen kennen lernen, die im Hintergrund mit ihrer Arbeit einen wichtigen Beitrag zur experimentellen Forschung liefern. Den interessierten Gästen wurden neben der Ausstattung der Werkstätte auch Bauteile und Baugruppen präsentiert, die in aktuellen Experimenten eingesetzt werden. Dabei erfuhren sie etwas über deren Funktion und den physikalischen Hintergrund, was zu vielen interessanten Gesprächen führte. Und die jüngeren BesucherInnen hatten viel Freude dabei, ihre Namen in Metallplättchen zu schlagen. (Foto: Fakultät für Physik/Universität Wien)