Ein Dengbêj ist ein kurdischer Poet, ein Barde. Zwei Lieder, ohne musikalische Begleitung, nur mündlich tradiert, erzählten uns von den Widrigkeiten der Liebe und des Lebens und der rauen Berglandschaft. In der Türkei, wo die kurdische Sprache jahrelang verboten war, war schon die Ausübung dieser Tradition Akt der politischen Rebellion. Das Dengbêj-Haus in Diyarbakır, entstanden durch eine Initiative der pro-kurdischen Stadtgemeinde, lässt seit 2007 diese alte Tradition neu aufleben. Es war das erste Mal, dass das türkische Ministerium für Tourismus und Kultur in ein Projekt involviert ist, das offen kurdische Kultur und Sprache fördert. Das Dengbêj-Haus ist somit nicht nur Kulturstätte, sondern auch politisches Statement: "Es gibt uns, unsere Kultur, unsere Tradition, unsere Sprache", sagen die Lieder.