Ein feierlicher Auftakt in das Lehramtsstudium
Redaktion (uni:view) | 22. Oktober 2014Auftaktveranstaltung zum Studienjahr 2014/2015: Das Zentrum für LehrerInnenbildung der Universität Wien begrüßte die StudienanfängerInnen und stellte aktuelle Neuerungen an Österreichs größter Ausbildungsstätte für LehrerInnen vor.

Auf der Auftaktveranstaltung zum Studienjahr 2014/2015 wurde dem Publikum – darunter viele Lehramtsstudierende, Lehrende, LehrerInnen sowie FreundInnen unserer Universität – der Stand der Entwicklungen im neuen Lehramtsstudium präsentiert. Begrüßt wurden die zahlreichen BesucherInnen von Vizerektorin Christa Schnabl, dem Leiter des Zentrums für LehrerInnenbildung Lutz-Helmut Schön (im Bild) sowie dem Landesschulinspektor des Stadtschulrats für Wien Michael Sörös.

Mit dem Wintersemester 2014/2015 traten die neu gestalteten Curricula des Bachelorstudiums Lehramt in Kraft. "Die neu gestrickten Curricula wurden in ihrer Entwicklungsphase durch viel Innovationskraft geprägt", so Vizerektorin Christa Schnabl. Sie betont zwei essenzielle Faktoren für ein gelungenes Lehramtsstudium: Leidenschaft für das Fach und Interesse für junge Menschen und deren Entwicklung.

"Weise seit 1365" – Auf die lange Tradition der Universität Wien als älteste deutschsprachige Universität blickt Lutz-Helmut Schön zurück. Ihre Geschichte zeuge von stetiger Weiterentwicklung. Die neuen Curricula für das Bachelorstudium Lehramt sind der jüngste Schritt in dieser Entwicklung, der nächste folgt mit der Einführung einer zweijährigen praxisorientierten Masterphase.

Landesschulinspektor Michael Sörös: "Lernen bedeutet nicht, ein Fass zu füllen, sondern ein Feuer zu entzünden." Von diesem Motto können Lehrende und Lernende gleichermaßen profitieren.

In einer von Alexander Hoffelner moderierten Gesprächsrunde mit VertreterInnen des Zentrums für LehrerInnenbildung wird der Aufbau des neuen Lehramt-Bachelorstudiums erklärt. Lutz-Helmut Schön stellt die vier Säulen der LehrerInnenbildung vor: Fachwissenschaft, Fachdidaktik, Bildungswissenschaftliche Grundlagen und Schulpraxis. Christiane Dalton-Puffer (v.r.n.l.) und Martin Rothgangel betonen, dass es wichtig sei, diese verschiedenen Welten zu verbinden. In den Bildungswissenschaftlichen Grundlagen und der Schulpraxis sollen Lehramtsstudierende ein Verständnis dafür entwickeln, "wie Schule funktioniert", so Studienprogrammleiterin Barbara Schneider-Taylor (3.v.l.). Neda Forghani-Arani empfiehlt allen StudienbeginnerInnen, sich auszutauschen und Netzwerke zu bilden (2.v.l.).

In ihrem Festvortrag über "Sich selbst ordnende Systeme: Ideen für die Zukunft der Bildung" weist die Molekularbiologin Renée Schroeder auf die große Verantwortung hin, die die LehrerInnen von morgen übernehmen. "Die Bildung ist das Wichtigste, das wir für unsere Zukunft brauchen", so Schroeder. Bedingt durch den evolutionären Wandel könne man aber nicht wissen, welche Fähigkeiten in Zukunft gebraucht werden. Deshalb sollten die SchülerInnen lernen, "dass sie sich an verschiedene Bedingungen anpassen können und müssen." Denn letztlich komme es in unserer Gesellschaft auf den kreativen Umgang mit und die Gestaltung von Vielfalt an.

Die LehrerInnenbildung an der Universität Wien wird in Zukunft die Kooperation mit Schulen weiterentwickeln und ausbauen, so Eva Vetter, stv. Leiterin des Zentrums für LehrerInnenbildung (re.). Das Projekt "Kooperationsschulen plus" unterstreicht die Bedeutung der Öffnung und des Zusammenrückens von Schule und Universität und schafft Mehrwert in den Bereichen Unterricht, Schulentwicklung, Forschung und Lehre, wie Ingrid Osterhaus (li.) festhält. Ein Ziel des Projekts ist die Förderung institutionenübergreifender "Scientific Communities".

VertreterInnen von drei Wiener Schulen und der Universität Wien präsentieren ausgewählte Projekte (v.l.n.r.): "Strahlung lernen durch Lehren" (BG/BRG 14 Linzer Straße), "CLIL is everybody's business" (Hertha Firnberg Schulen für Wirtschaft und Tourismus) sowie "Informatik auf der Alm" (BG/BRG/WMS 7 Kandlgasse).

Diese Schulen werden anschließend erstmalig mit dem Label "Kooperationsschulen plus" der Universität Wien für den Zeitraum 2014 bis 2018 ausgezeichnet. (Text: Zentrum für LehrerInnenbildung/Fotos: Stefan Feiner)