In den Semesterferien tauchten ChemielehrerInnen und deren Schulklassen wieder in das abenteuerliche Leben von ChemikerInnen ein. Mit der Veranstaltung CHEMIkErLEBEN bot die Fakultät für Chemie unter anderem eine Experimentalvorlesung – eine spektakuläre Chemie-Show die Wissenswertes erklärte.
Fast wie in der Zauberschule: Feuerspiele, Rauchschwaden und explosive Experimente. Unter dem Motto "Chemie macht Spaß" bot die Veranstaltung CHEMIkErLEBEN den anwesenden SchülerInnen und LehrerInnen wieder Abenteuerliches und Anschauliches aus der Welt der Chemie.
Weniger spektakulär, aber inhaltlich umso wertvoller waren die Fachmodule, die im Anschluss an die Experimente angeboten wurden. Die Fachgruppen an den Instituten der Fakultät für Chemie gaben anschauliche Einblicke in ihre Forschungsarbeiten. Interessierte SchülerInnen überraschten dabei immer wieder mit ihrem konkreten Wissen und großen Interesse. Der große Carl Auer von Welsbach Hörsaal war trotz Erweiterung des Angebots bei der Schau "Chemie für Auge, Nas’ und Ohr" immer vollständig ausgebucht.
Was ist Feuer? Wie kann man Feuer herstellen? Wie hängen Hitze und Leuchterscheinung zusammen? Norbert Kandler vom Institut für Anorganische Chemie hielt seinen Experimentalvortrag zum Thema "Feuer und Licht". Die eigens dafür vorbereiteten Experimente wurden durch erläuternde Projektionen und Animationen ergänzt.
Die TeilnehmerInnen hatten auch die Möglichkeit, an den Präsentationen mitzuwirken. Dazu gehörte etwa die Bildregie für die großformatige Projektion, welche auch die kleinsten experimentellen Details gut sichtbar machte.
Im flüssigen Stickstoff kondensierte Erdgas (Methan) zu einer farblosen Flüssigkeit. Das flüssige Methan lässt sich leicht entzünden und als "Feuerstrahl" ausgießen.
Hell leuchtend floss die brennende Flüssigkeit aus und auf dem Boden verteilte sich ein Feuerkreis. Holzparkett und Möbel kamen dabei aber nicht zu schaden.
Aber Licht ist nicht immer mit hoher Temperatur verbunden: Chemische Reaktionen – wie hier mit Luminol – können ihre Reaktionsenergie direkt in Form sichtbarer elektromagnetischer Strahlung abgeben.
Lachgas – wer diesen Versuch gesehen und gehört hat, weiß, warum es so heißt.
Dieses chemische Feuer wurde aus Kaliumchlorat und Zucker hergestellt. Man gebe einen Tropfen Schwefelsäure dazu und das Material brennt lichterloh.
Strontiumnitrat auf der Pulverstrecke führt zu einer leuchtend roten Flamme und tauchte den Hörsaal für mehrere Sekunden in ein gespenstisches Licht.
Feuer haben ist gut – Feuer machen schwer. Zum Glück standen den Experimentatoren Feuerstähle zur Verfügung, die – richtig geschlagen – lange Funken sprühten. Der Zunder (Baumwolle) blieb davon leider unbeeindruckt.
Erst mit Schießbaumwolle – nitrierter Cellulose – kam es endlich zur fulminanten Zündung. Eine der bahnbrechenden Erfindungen des Carl Auer von Welsbach war übrigens das "Auermetall", aus dem schließlich das moderne Feuerzeug hervorging.
Nicht nur Feuer, auch Rauchzeichen lassen sich durch chemische Reaktionen auslösen.
Fliegen mit dem Heißluft-, Wasserstoff- oder Heliumballon? In allen Fällen erzeugt der Dichteunterschied zur Umgebungsluft den erforderlichen Auftrieb. Friedlich schwebte der wasserstoffgefüllte Ballon vor dem Periodensystem (links). Die Schau endete mit dem Abbrennen des Wasserstoffballons. Auch ohne Explosion gab es einen ordentlichen Knall (rechts).
Die Zahl der Chemie-StudienanfängerInnen steigt ständig. Um die Attraktivität dieses - als schwierig eingestuften - Fachs weiter zu steigern, wird die Fakultät im Rahmen der Kinderuni 2013 wieder ein attraktives Programm anbieten. (red)