Prüfverfahren der Dissertation von Johannes Hahn läuft

Bereits 2007 überprüfte ein externer Gutachter die damals wegen Textgleichheiten angezeigten Stellen der Dissertation von Johannes Hahn. Es wurde keine Betrugsabsicht festgestellt. Um volle Transparenz für die gesamte Arbeit zu erhalten, hat Studienpräses Brigitte Kopp im April ein Prüfverfahren für die gesamte Dissertation eingeleitet und die Agentur für wissenschaftliche Integrität um gutachterliche Unterstützung gebeten. Die Agentur hat der Universität Wien zugesagt, die Prüfung so zu gestalten, dass noch vor Beginn des kommenden Studienjahres ein Ergebnis vorliegt.

Wenn es möglich erscheint, dass bei wissenschaftlichen Arbeiten die Regeln der guten wissenschaftlichen Praxis nicht eingehalten werden, wird eine Prüfung eingeleitet. Diesen Standards hat sich die Universität Wien verpflichtet und diese gelten für jede wissenschaftliche Arbeit, unabhängig vom Fach und der Person. "Die Universität Wien hat noch nie eine Anzeige liegen gelassen", so die zuständige Studienpräses Brigitte Kopp, "diesen Vorwurf weise ich ebenso zurück, wie die Behauptung, dass Minister anders behandelt werden."

Die Universität Wien nutzt bei der Plagiatsprüfung die neuen technischen Möglichkeiten und zieht ExpertInnen bei. Außerdem kooperiert die Universität Wien seit deren Gründung mit der österreichischen Agentur für wissenschaftliche Integrität.

Die Agentur ist eingerichtet, um Vorwürfe wissenschaftlichen Fehlverhaltens auf professionelle Weise zu untersuchen, die Schwere des Verstoßes zu bewerten und allenfalls Vorschläge für nachfolgende Maßnahmen zu unterbreiten. Die Universität Wien ist seit Beginn Mitglied der Agentur für wissenschaftliche Integrität, die als Verein von zwölf österreichischen Universitäten, der Akademie der Wissenschaften sowie dem Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds (WWTF), dem IST Austria und dem Wissenschaftsfonds FWF gegründet wurde. (cb)