Preise und Auszeichnungen im September 2020

Die Universität Wien gratuliert den Mitarbeiter*innen und Studierenden, die für ihre wissenschaftlichen Arbeiten und Leistungen ausgezeichnet wurden. Lesen Sie hier einen Überblick über aktuelle Ehrungen und Preisverleihungen.

EFMC Honorary Fellow für Gerhard Ecker
Die European Federation für Medicinal Chemistry (EFMC) ernennt zum ersten Mal in ihrer 50-jährigen Geschichte sechs "EFMC Honorary Fellows" – unter ihnen ist auch Gerhard Ecker, Dekan der Fakultät für Lebenswissenschaften der Universität Wien.

Gerhard Ecker freut sich über die Anerkennung und blickt zurück: "Während meiner Zeit als Präsident der Gesellschaft von 2009 bis 2011 haben wir ein Office in Brüssel etabliert und gemeinsam mit der Royal Society of Chemistry (UK) ein wissenschaftliches Journal gegründet. Wir haben außerdem eine Meeting-Serie initiiert, die abwechselnd in den USA und Europa stattfindet. Wir waren beteiligt an der Etablierung der Innovative Medicines Initative, einer Public-Private-Partnership zwischen der EFPIA und der Europäischen Kommission. Und schließlich habe ich gemeinsam mit Peter Ettmayer von Boehringer Ingelheim 2008 in Wien das 20. International Symposium on Medicinal Chemistry mit 1.400 Teilnehmer*innen organisiert."

Ecker betont außerdem: "Die Mitarbeit in der EFMC hat mir erlaubt, ein Netzwerk von Top-Wissenschafter*innen im Bereich der Arzneistoffentwicklung aufzubauen, von dem auch meine Mitarbeiter*innen sehr profitieren können.  "

Informationen zu den EFMC Honorary Fellows
Website von Gerhard Ecker
Department für Pharmazeutische Chemie der Fakultät für Lebenswissenschaften

GfÖ-Preis 2020 für Bea Maas
Die Gesellschaft für Ökologie (GfÖ) vergibt heuer erstmals den GfÖ-Preis für besondere Leistungen in der ökologischen Forschung. Bea Maas vom Department für Botanik und Biodiversitätsforschung ist die erste Trägerin dieser Auszeichnung, für die Wissenschafter*innen aus dem Raum Österreich, Deutschland und Schweiz ab sofort alle zwei Jahre vorgeschlagen werden können.

Bea Maas freut sich über die Auszeichnung und weist auf die Bedeutung ihres Forschungsgebiets hin: "Als Ökologin mache ich mich für den Schutz bedrohter Artenvielfalt und ihrer wertvollen Funktionen stark, sowie auch für den Schutz wissenschaftlicher Vielfalt. Die Nutzung von Ökosystemleistungen wie natürlicher Schädlingskontrolle durch Vögel und Fledermäuse hat enormen wirtschaftlichen Wert für nachhaltige Landnutzung weltweit. Gleichzeitig wissen wir auch, dass vielfältigere Wissenschaftsgruppen kreativer, produktiver und effizienter sind. Höhere Vielfalt von Funktionen und Perspektiven fördert den sozio-ökologischen Fortschritt, den wir in krisenreichen Zeiten von globalen Klimawandel, Artensterben und Pandemien unbedingt brauchen."

Informationen zum GfÖ-Preis
Department für Botanik und Biodiversitätsforschung
Webseite von Bea Maas

Franz-Bogner-Wissenschaftspreis für PR 2020 für drei Studierende
Bereits zum 27. Mal hat der Public Relations Verband Austria (PRVA) innovative Arbeiten zum Thema PR prämiert. In der Kategorie Magister-/Masterarbeiten an Universitäten wurde drei Studierende der Universität Wien ausgezeichnet: Der 1. Preis ging an Julia Martinshausen für ihre Arbeit zu "Antwortstrategien im Fall von Online-Parakrisen und wie StakeholderInnen sie wahrnehmen - eine qualitative Inhaltsanalyse", der 2. Preis ging an Mario Koren für seine Arbeit zu "Agilität im Kontext von Unternehmenskommunikation" und der 3. Preis wurde an Phillip-Sebastian Marchl für seine Arbeit "Die Macht der Bilder: Ein Vergleich der Inszenierung der politischen Ikonographie Barack Obamas mit angloamerikanischen CEOs" vergeben.

"Die Qualität der Arbeiten war heuer auf einem sehr hohen Level, das Preisgeld in der Höhe von 9.000 Euro konnte somit in vollem Ausmaß vergeben werden", so die Juryvorsitzende Sabine Fichtinger.

Franz-Bogner-Wissenschaftspreis des Public Relations Verband Austria

AGFD Fellow Award 2020 für Veronika Somoza
Veronika Somoza, stellvertretende Vorständin am Institut für Physiologische Chemie an der Fakultät für Chemie, wurde mit dem AGFD Fellow Award 2020 ausgezeichnet. Der Preis der Agricultural and Food Chemistry Division (AGFD) wird seit 1988 an Mitglieder der American Chemical Society (ACS) vergeben und ehrt herausragende wissenschaftliche Beiträge auf dem Gebiet der Agrar- und Lebensmittelchemie.

"Ich freue mich sehr über die Auszeichnung der Agricultural and Food Chemistry Divison, die Teil einer der weltweit größten wissenschaftlichen Fachgesellschaften ist. Dieser Preis ist Bestätigung und Ansporn zugleich. Er bestätigt nicht nur den Erfolg meiner Forschungsarbeiten in Deutschland, Österreich und den USA. Er spornt auch an, neue zukunftsweisende Impulse in der Lebensmittelchemie und der Humanernährung zu setzen und diese Forschungsdisziplin enger mit den Bereichen der Gesundheitsforschung zu verknüpfen", so Veronika Somoza.

Und sie sieht ein klares Ziel: "Wir müssen weg von der bislang erfolgten, eher isolierten Betrachtung einzelner Lebensmittelinhaltsstoffe und deren Wirkung auf den menschlichen Organismus und hin zu einer neuen systembiologisch orientierten Betrachtungsweise, die es uns ermöglicht, Vorhersagemodelle für systemische Wirkungen von komplexen Lebensmitteln zu entwickeln. Ein Ziel, das ich sowohl in meiner Funktion als Direktorin des Leibniz-Instituts für Lebensmittel-Systembiologie an der Technischen Universität München als auch als stellvertretende Vorständin des Instituts für Physiologische Chemie an der Fakultät für Chemie der Universität Wien weiterverfolgen werde."

Agricultural and Food Chemistry Division (AGFD)
American Chemical Society (ACS)
Institut für Physiologische Chemie der Fakultät für Chemie

ASAP Grant für Sascha Martens
Die Forschungsgruppe rund um Sascha Martens vom Department für Biochemie und Zellbiologie erhält einen Grant der Aligning Science Across Parkinson’s Initiative (ASAP). Sascha Martens dazu: "Dieses Projekt, welches von Prof. James Hurley an der UC Berkeley koordiniert wird, verbindet Topforscher*innen weltweit und bietet starke Synergien sowie fantastische Möglichkeiten zur Vernetzung. Es ist für uns eine große Ehre zu den ausgewählten Wissenschafter*innen zu gehören. Von der Gesamtsumme von 7.000.000 US-Dollar gehen 1.300.000 US-Dollar an mein Team."

In seinem Forschungsprojekt möchte Sascha Martens herausfinden, wie unsere Nervenzellen defekte Mitochondrien, die zellulären Energieerzeuger, mit Hilfe von Autophagie abbauen können. Martens: "Einige der in diesem Prozess beteiligten Proteine sind häufig in familiären Parkinson-Erkrankungen mutiert bzw. gestört. Wir hoffen daher mit unserer Grundlagenforschung wichtige Einblicke in die Entstehung dieser Krankheit zu gewinnen."

Information zu den ASAP Grants
Department für Biochemie und Zellbiologie

Abraham-Gottlob-Werner-Medaille für Ekkehart Tillmanns
Der emeritierte Professor und ehemalige Leiter des Instituts für Mineralogie und Kristallographie Ekkehart Tillmanns wurde von der Deutschen Mineralogischen Gesellschaft (DMG) für seine großen Verdienste um die Förderung der Mineralogischen Wissenschaft mit der Abraham-Gottlob-Werner-Medaille in Gold ausgezeichnet.

Der Mineraloge freut sich über die Auszeichnung: "Ich nehme das als ein Zeichen dafür, dass es meinen Mitarbeiter*innen und mir gelungen ist, den international guten Ruf des Instituts, den unter anderem meine unmittelbaren Vorgänger Felix Machatschki und Josef Zemann begründet haben, weiter zu erhalten. Auch nach meiner Emeritierung haben mein Nachfolger, Ronald Miletich-Pawliczek und der Inhaber der neu geschaffenen ordentlichen Professur für Mineralogie und Spektroskopie, Lutz Nasdala, das wissenschaftliche Interessensgebiet des Instituts erheblich ausgeweitet."

In der Stellungnahme der Deutschen Mineralogischen Gesellschaft heißt es: "Mit der AGW-Medaille in Gold zeichnet die Deutsche Mineralogische Gesellschaft Ekkehart Tillmanns als einen international bekannten und renommierten Mineralogen und Kristallographen aus. Neben zahlreichen Ämtern hat er hervorragende wissenschaftliche Arbeit geleistet, was durch mehr als 185 Arbeiten in wissenschaftlichen Zeitschriften dokumentiert wird.“

Informationen zur Auszeichnung der Deutschen Mineralogischen Gesellschaft
Institut für Mineralogie und Kristallographie

Service Award der Meteoritical Society für Christian Köberl

Christian Köberl vom Department für Lithosphärenforschung wird mit dem Service Award 2021 der Meteoritical Society ausgezeichnet. Köberl: "Die Auszeichnung durch die Meteoritical Society freut mich sehr und ich bedanke mich bei allen, die diesen Award möglich gemacht haben."

Bereits 2007 hat Christian Köberl die Barringer-Medaille der Meteoritical Society für seine Forschungen auf dem Gebiet der Impaktkrater erhalten. "Nun geht es um Wissensvermittlung und auch um Dienste für die wissenschaftliche Community – beide Aspekte sind meiner Meinung nach sehr bedeutend."

Informationen zum Service Award der Meteoritical Society
Website von Christian Köberl
Department für Lithosphärenforschung an der Fakultät für Geowissenschaften, Geographie und Astronomie

Ars Docendi für Sylvia Lingo
Am 24. September wurde Sylvia Lingo, CTL und Zentrum für Lehrer*innenbildung der Uni Wien, mit dem "Ars Docendi", dem Staatspreis für innovative Lehrkonzepte, ausgezeichnet. Sie erhielt ihn in der Kategorie "Digitale Transformation in der Lehre". Sylvia Lingo: "Es ist mir eine große Freude, dass etwas, dass vor vielen Jahren als kleines Experiment begonnen hat, gemeinsam mit den Studierenden durch viele Lehr- und Lernerfahrungen so an Qualität gewonnen hat, dass es auszeichnungswürdig ist."

Die Bedeutung ihrer Forschung erklärt Lingo so: "Digitalisierung in der Lehre ist wichtig, weil man viele Erfahrungen sammeln und Digitalisierung in all ihren Facetten erleben sollte. Durch genügend Wissen und ausreichend Reflexion kann man die Digitalisierung nicht als Bedrohung sehen, sondern ausloten, wie man sie im persönlichen Leben nutzen kann. Für mich macht gute digitale Lehre aus, dass man alle im Prozess mitnimmt und digitale Tools nicht inflationär verwendet, sondern wirklich didaktisch sinnvoll dort einsetzt, wo der größte Mehrwert für die Studierenden erreicht werden kann."

Informationen zum Ars Docendi
Center for Teaching and Learning


"uni:view" veröffentlicht Meldungen zu aktuellen Auszeichnungen und Ehrungen von Angehörigen der Universität Wien monatlich gesammelt. Die Reihung erfolgt chronologisch. Die Redaktion freut sich über Informationen zu Auszeichnungen (per E-Mail an petra.schiefer(at)univie.ac.at). Weitere Nachrichten über Köpfe und Karrieren an der Universität Wien finden Sie in der Rubrik "Uni Intern".