Preise und Auszeichnungen im März 2020

Die Universität Wien gratuliert den Mitarbeiter*innen und Studierenden, die für ihre wissenschaftlichen Arbeiten und Leistungen ausgezeichnet wurden. Lesen Sie hier einen Überblick über aktuelle Ehrungen und Preisverleihungen.

Leticia Gonzalez ist Preisträgerin der Robert Bunsen-Vorlesung

Die Deutsche Bunsen-Gesellschaft für Physikalische Chemie verlieh Leticia Gonzalez, Professorin und Vorständin am Institut für Theoretische Chemie, die Robert-Bunsen-Vorlesung 2019. Ihren Vortrag hielt Leticia Gonzalez am 3. März 2020 zum Thema "Molecules and Light: Insights from Theory" an der Universität Kassel. Mit der Robert Bunsen-Vorlesung, die mit einem Preisgeld von 1.000 Euro dotiert ist, werden Persönlichkeiten geehrt, die die physikalische Chemie in besonderer Weise gefördert haben. Robert Bunsen, der von 1811 bis 1899 lebte, war ein deutscher Chemiker, der unter anderem die Spektralanalyse entwickelte. Damit können chemische Elemente hochspezifisch nachgewiesen werden. Außerdem optimierte er den nach ihm benannten Bunsenbrenner.

Deutsche Bunsen-Gesellschaft für Physikalische Chemie
Institut für Theoretische Chemie an der Fakultät für Chemie
González Research Group

Lisa Binder erhält Advancement Award der Dr. Maria Schaumayer-Stiftung


Lisa Binder vom Department für Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie hat für ihre Dissertation den Advancement Award der Dr. Maria Schaumayer-Stiftung für das Jahr 2019 erhalten. Die Preisverleihung fand am 6. März 2020 statt.

 "Die Würdigung meiner Arbeit durch die Dr. Maria Schaumayer-Stiftung freut mich ganz besonders. Ich bin stolz und dankbar, mich zu den aktuellen Preisträgerinnen zählen zu dürfen", sagt Lisa Binder über ihren Award.

Die Dr. Maria Schaumayer-Stiftung wurde 1991 anlässlich des 60. Geburtstages der damaligen Nationalbankpräsidentin – in dieser Funktion war sie weltweit die erste Frau – als Stiftung gegründet. Die Stiftung dient allein wissenschaftlichen Zwecken, wobei die Förderung von Frauen für Führungspositionen, insbesondere aufgrund hervorragender wissenschaftlicher Leistungen, im Mittelpunkt steht.


Dr. Maria Schaumayer Stiftung

Department für Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie an der Fakultät für Lebenswissenschaften

Gabriele C. Pfeiffer erhält Anerkennungsurkunde der Dr. Maria Schaumayer-Stiftung



Für ihre Habilitationsschrift "Ephemer und leibhaftig. Schauspielerische Erkundungen von Ariane Mnouchkine, Carmelo Bene und Jerzy Grotowski" wurde Gabriele C. Pfeiffer die Anerkennungsurkunde der Dr. Maria Schaumayer-Stiftung überreicht. Die Preisverleihung fand am 6. März 2020 statt.

"Diese Auszeichnung bedeutet für mich geradewegs Anerkennung und Freude. Ich verstehe sie als Anerkennung für meine bisherigen (theater)wissenschaftlichen Arbeiten – einschließlich ihrer gesellschaftlichen und (kultur)politischen Relevanz sowie als Ermunterung, Studierende in diesem Sinne zu fördern und zu unterstützen. Zudem macht sie mir Mut – trotz aller Eigenkritik, Selbstzweifel und Zweifel an der Institution – es weiterhin zu versuchen, (m)einen Teil im wissenschaftlichen Umfeld beizutragen und Lust auf Theorie und Wissenschaft zu vermitteln", sagt Gabriele C. Pfeiffer über ihre Auszeichnung.

Dr. Maria Schaumayer-Stiftung
Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Website von Gabriele C. Pfeiffer



Mikrobiologe Michael Wagner mit Hans-Günter-Schlegel-Lecture ausgezeichnet


Die Vereinigung für Allgemeine und Angewandte Mikrobiologie (VAAM), in der rund 3.500 mikrobiologisch orientierte Wissenschafter*innen zusammengeschlossen sind, würdigt mit der Hans-Günter-Schlegel-Lecture herausragende wissenschaftliche Leistungen für die Mikrobiologie. Die Ehrenvorlesung, mit der 2020 der Mikrobiologe Michael Wagner von der Universität Wien ausgezeichnet wurde, erinnert an den Göttinger Professor Hans Günter Schlegel, der das erste umfassende mikrobiologische Lehrbuch in deutscher Sprache herausgab. In seiner Ehrenvorlesung am 8. März 2020 im Rahmen der 6. gemeinsamen Konferenz der VAAM und DGHM in Leipzig befasste sich Wagner mit nitrifizierenden Bakterien und Archaeen und liefert neue Einblicke in deren Physiologie, Diversität und Bedeutung für den globalen Stickstoffkreislauf.

Hans-Günter-Schlegel-Lecture
Video der Hans-Günter-Schlegel-Lecture von Michael Wagner
Department für Mikrobiologie und Ökosystemforschung am Zentrum für Mikrobiologie und Umweltsystemwissenschaft

Martha Keil erhält Großes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Niederösterreich

Martha Keil, Direktorin des Instituts für jüdische Geschichte Österreichs in St. Pölten und Senior Scientist am Institut für Österreichische Geschichtsforschung der Universität Wien, wurde am 10. März 2020 das Große Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Niederösterreich verliehen.

Martha Keil studierte Geschichte und Judaistik an der Universität Wien und in Berlin, 1998 promovierte sie über die jüdische Gemeinde Wiener Neustadt im Spätmittelalter. Sie ist bereits seit 1988 am Institut für jüdische Geschichte Österreichs tätig, von 1995 bis 2004 als stellvertretende Direktorin, seit 2016 als Direktorin. Sie forschte im Rahmen eines FWF-Projekts sowie eines Charlotte-Bühler-Habilitationsstipendium des FWF über "Die jüdische Frau im Spätmittelalter", 2007 habilitierte sie sich für Österreichische Geschichte. Seit 2016 ist Keil zudem Senior Scientist am Institut für österreichische Geschichtsforschung der Universität Wien.

Institut für jüdische Geschichte Österreichs
Institut für Österreichische Geschichtsforschung an der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät
Website von Martha Keil

Robert Nedoma zum Vollmitglied der Norwegischen Akademie der Wissenschaften gewählt

Die Norwegische Akademie der Wissenschaften (Det Norske Videnskaps-Akademi) hat Robert Nedoma, Professor an der Abteilung Skandinavistik des Instituts für Europäische und Vergleichende Sprach- und Literaturwissenschaft, als Vollmitglied gewählt. Die Akademie wurde 1857 gegründet und versteht sich als Förderin der Humaniora und Sozialwissenschaften einerseits sowie der Mathematik und Naturwissenschaften andererseits.

Robert Nedoma hat bislang über 120 Arbeiten zur altnordischen Sprache und Literatur, Kulturgeschichte des alten Nordens und vergleichende germanische Sprachwissenschaft vorgelegt. Besondere Schwerpunkte seiner Forschung sind Runeninschriften sowie altgermanische Onomastik. Innerhalb der Norwegischen Akademie der Wissenschaften repräsentiert er die Fächer Skandinavistik und Germanistik. Nedoma ist bereits Mitglied der Kungliga Gustav Adolfs Akademien för svensk folkkultur (Schweden) sowie der Agder Vitenskapsakademi (Norwegen): "Über diese Mitgliedschaft freue ich mich besonders, denn sie ist ein Beweis für die hohe Wertschätzung, die Leistungen der Universität Wien im Norden genießen. Die Kooperation mit Kolleg*innen dieser renommierten Akademie wird meine wissenschaftliche Arbeit bereichern."

Det Norske Videnskaps-Akademi 
Abteilung Skandinavistik, Institut für Europäische und Vergleichende Sprach- und Literaturwissenschaft der Philologisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät 
Altnordistik an der Abteilung Skandinavistik der Universität Wien

Johanna-Dohnal-Preis und Johanna-Dohnal-Stipendium an drei Dissertantinnen der Universität Wien

Die Johanna-Dohnal-Förderpreise sowie die Johanna-Dohnal-Stipendien werden an Studentinnen bzw. Absolventinnen von österreichischen Hochschulen und Universitäten für Master- bzw. Diplomarbeiten oder Dissertationen vergeben, die die Verwirklichung von Geschlechterdemokratie fördern und eine Vorbildwirkung auf Mädchen und Frauen in Ausbildung und Studium haben. Den Johanna-Dohnal-Förderpreis hat Maria Sagmeister, Dissertantin am Institut für Rechtsphilosophie erhalten, jeweils ein Johanna-Dohnal-Stipendium geht an die Dissertantin Judith Götz vom Zentrum für LehrerInnenbildung und an die Dissertantin Elisa Heinrich vom Institut für Zeitgeschichte.

Maria Sagmeister: "Es freut mich sehr, dass meine Dissertation mit dem Johanna-Dohnal-Förderpreis ausgezeichnet wurde! Der Preis anerkennt Arbeiten, welche die Geschlechterdemokratie fördern, und bestärkt mich darin, dass meine rechtswissenschaftliche Forschung zu diesem wichtigen Ziel beitragen kann."

"Das Johanna-Dohnal-Stipendium zu erhalten, freut mich nicht nur besonders, weil diese Auszeichnung den Namen einer herausragenden feministischen Politikerin der Zweiten Republik trägt. In Zeiten, wo die Sinnhaftigkeit von Geschlechterforschung an manchen Universitäten wieder zur Disposition steht, hat ein solcher Preis Signalwirkung. Insofern sehe ich das Stipendium auch als wichtige Anerkennung, dass meine Forschung einen gesellschaftspolitischen Beitrag leistet und zur Verwirklichung von Geschlechterdemokratie beiträgt", so Elisa Heinrich.

Auch Judith Götz freut sich über das Stipendium: "Es freut mich vor allem deswegen, weil es den Namen einer der hierzulande wohl wichtigsten Feministinnen und Vorreiterinnen für Frauenrechte trägt. Gerade in Zeiten, in denen der gesellschaftliche Backlash auch nicht vor den Universitäten Halt macht und Gender-Forscher*innen verstärkt attackiert und ihre Arbeiten delegitimiert werden, ist die Förderung von geschlechterreflektierter Wissenschaft umso wichtiger und notwendiger."

Johanna Dohnal-Förderpreis und -Stipendium
Institut für Rechtsphilosophie an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät
Institut für LehrerInnenbildung am Zentrum für LehrerInnenbildung  
Institut für Zeitgeschichte an der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät

Wiedereinstieg mit dem Marie Jahoda-Stipendium der Uni Wien

Das Marie Jahoda-Stipendium ist eine Fortentwicklung des Back-to-Research Grants und fördert exzellente Postdoc-Wissenschafterinnen, die aufgrund von Pflege- oder Betreuungsaufgaben ihre wissenschaftlichen Biografien unterbrechen oder reduzieren mussten. Die Universität Wien möchte damit zu einer besseren Vereinbarkeit von Wissenschaftskarriere und Familie beitragen.  

Seit dem Wintersemester 2019/20 ist das Stipendium nach der renommierten Sozialwissenschafterin Marie Jahoda benannt, deren wissenschaftliche Karriere an der Universität Wien begann. Insgesamt wurden zehn Stipendien à 30.000 Euro an folgende Wissenschafterinnen vergeben: Katsiaryna Ackermann (Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät), Clarissa Breu (Evangelisch-Theologische Fakultät), Caterina Maria Grasl (Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät), Lisa Horn-Péter (Fakultät für Lebenswissenschaften), Christa Markom (Fakultät für Sozialwissenschaften), Alexa Müllner-Huber (Fakultät für Psychologie), Michaela Raggam-Blesch (Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät), Carmen Rob-Santer (Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät), Cornelia Rumpf-Kienzl (Zentrum für Molekulare Biologie) und Kamila Maria Staudigl-Ciechowicz (Rechtswissenschaftliche Fakultät).

Marie Jahoda-Stipendium: Karriereförderung der Abteilung Gleichstellung und Diversität an der Universität Wien

Heinrich-Mann-Preis für Eva Horn

Die Literaturwissenschafterin und Essayistin Eva Horn erhält den diesjährigen Heinrich-Mann-Preis der Akademie der Künste Berlin. Die Jury über die Auszeichnung: "'Zukunft als Katastrophe' hieß vor sechs Jahren Eva Horns großer Essay über Apokalypsendarstellungen. Seither hat sie sich in vielen Texten mit Weltuntergangsszenarien oder der 'Imaginationsgeschichte der Klimakatastrophe' beschäftigt. All diese Essays verbinden Wissenschaftsgeschichte mit Literatur und Kunst. (…) Wie nur wenigen Autorinnen und Autoren gelingt es Eva Horn, eine Sprache zu finden, die für ein breites Publikum zugänglich ist, ohne dabei an wissenschaftlicher Präzision zu verlieren. Die politische Perspektive verliert sie dabei nie aus dem Blick. Ihr Schreiben ist politische Publizistik."

Eva Horn ist seit Februar 2009 Professorin für Neuere deutsche Literatur an der Universität Wien. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Poltisches Geheimnis und Literatur der Moderne, Katastrophennarrative, Fiktion und Zukunftswissen sowie Medientheorie. Aktuell forscht sie u.a. zur Literatur- und Konzeptgeschichte des Klimas. Sie leitet gemeinsam mit dem Sedimentologen Michael Wagreich von der Uni Wien das kürzlich gegründete Vienna Anthropocene Network.

Akademie der Künste Berlin
Heinrich-Mann-Preis 2020 an Eva Horn
Institut für Germanistik an der Philologisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät
Website von Eva Horn
Buchtipp des Monats von Eva Horn


"uni:view" veröffentlicht Meldungen zu aktuellen Auszeichnungen und Ehrungen von Angehörigen der Universität Wien monatlich gesammelt. Die Reihung erfolgt chronologisch. Die Redaktion freut sich über Informationen zu Auszeichnungen (per E-Mail an petra.schiefer(at)univie.ac.at). Weitere Nachrichten über Köpfe und Karrieren an der Universität Wien finden Sie in der Rubrik "Uni Intern".