Phaidra: Archivieren, Finden, Präsentieren

Gastbeitrag von Susanne Blumesberger | 02. Dezember 2010

Mit dem universitätsweiten Digital Asset Management System "Phaidra" verfügt die Universität Wien seit 2008 über die an österreichischen Hochschulen einmalige Möglichkeit, Dokumente dauerhaft abzulegen und im Internet zu publizieren. Sämtliche MitarbeiterInnen und Studierenden sind eingeladen, wertvolle digitale Objekte wie Publikationen, Texte, Präsentationen, Bilder, Video- und Audiodateien zu archivieren. Jedes Objekt erhält einen permanenten Link und kann wie eine Buchsignatur aus dem Internet zitiert werden.

Seit der Einführung des Systems wird Phaidra bereits von mehreren Fakultäten, Instituten und Projektinitiativen intensiv genutzt. Die Flexibilität eröffnet ein breites Spektrum an Anwendungsmöglichkeiten. So ist es zum Beispiel möglich, gefährdete Originalobjekte in gescannter Form zu archivieren und sie zugleich - wenn gewünscht - weltweit zugänglich zu machen.

Auch in der Lehre kann Phaidra unterstützend wirken. Bilder, Texte oder Präsentationen werden zu Sammlungen, sogenannten Collections, zusammengefügt. Diese Collections werden erneut mit Metadaten versehen und erhalten einen eigenen Link. So können sämtliche Lerninhalte gezielt einer bestimmten Gruppe an Personen, wie zum Beispiel SeminarteilnehmerInnen, zugänglich gemacht werden. Ein Vortrag kann dadurch - ohne lästige Datenübertragung mittels USB-Stick - direkt aus dem Internet erfolgen.

Flexibel - sicher - vielseitig

Ein großer Vorteil von Phaidra ist die Möglichkeit, kulturelle Dokumente digital zu erfassen. Zum Beispiel können historische Werke der Universitätsbibliothek mittels eigens entwickelter Bookviewer aufgerufen, zum Teil durchsucht und auf moderne Art und Weise gelesen werden. Die Zoomfunktion ermöglicht einen genauen Blick auf Details, das Inhaltsverzeichnis kann direkt angewählt werden, und teilweise sind die Bücher sogar durchsuchbar. Zusätzlich gibt es die nützliche Funktion, jede einzelne Seite des Buchs mit Hilfe eines permanenten Links an Interessierte weiterzuleiten sowie als Bild oder PDF herunterzuladen.

Eigene E-Books publizieren

Mittel Book Importer können eigene Texte und Bilder zu einem elektronischen Buch zusammengefasst und im Bookviewer zur Verfügung gestellt werden. Dabei entstehen zahlreiche neue Anwendungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel das Speichern von Skripten, die gezielt verfügbar gemacht werden können.

Mit Phaidra können Forschungsergebnisse rasch und ohne viel Aufwand sicher archiviert und verbreitet werden. Phaidra erlaubt auch die Archivierung und Darstellung von großen Datenmengen, wie es etwa bei Videos der Fall ist.

Phaidra - international

Phaidra wird ständig modifiziert und ist auch schon an anderen Universitäten in Verwendung, u.a. an der Università degli Studi di Padova (Italien).
Mit Phaidra ist es gelungen, wichtige Signale in der aktuellen Open Access-Diskussion zu setzen und an mehreren EU-Projekten zu partizipieren. Eines davon ist das Verbundprojekt "OpenAIRE" ("Open Access Infrastructure for Research in Europe"), das mit 38 Projektpartnern zum Aufbau einer elektronischen Forschungsinfrastruktur in der Europäischen Union beiträgt. Das Projekt OpenAIRE unterstützt dabei die Europäische Kommission bei der Umsetzung eines Open Access-Pilotprogramms.

UB-Adventkalender

Mit einem Online-Adventkalender, der Grafiken und Texte aus Phaidra enthält, wünscht die Universitätsbibliothek Wien allen MitarbeiterInnen und Studierenden, bestehenden und künftigen Phaidra-NutzerInnen eine schöne und friedvolle Adventzeit. Gleichzeitig bietet der Kalender einen Einblick in die Möglichkeiten des neuen Digital Asset Management Systems. Ab dem 25. Dezember werden alle Bilder und Texte des Kalenders als E-Book zum Download bereitgestellt. (red)

Dr. Susanne Blumesberger vom Bibliotheks- und Archivwesen ist für das Customer Management von Phaidra zuständig.

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