Harald Peterka: "Platz für Entwicklung schaffen"
| 07. Dezember 2010Serviceorientierung, Wirtschaftlichkeit, Kommunikation und Risikoreduzierung: Auf den Punkt gebracht sind das die wichtigsten Ziele von Harald Peterka. Seit 1. Juni 2010 leitet der Facility-Manager die Dienstleistungseinrichtung (DLE) Raum- und Ressourcenmanagement und versucht gemeinsam mit seinen knapp 100 MitarbeiterInnen die DLE in eine neue Richtung zu führen.
Seit rund einem halben Jahr ist Harald Peterka der neue Leiter der DLE Raum- und Ressourcenmanagement - jener Dienstleistungseinrichtung mit der größten Kostenverantwortung an der Universität Wien. Der ausgebildete Facility-Manager ist dafür verantwortlich, Räumlichkeiten bzw. die notwendige Infrastruktur den MitarbeiterInnen und Studierenden zur Verfügung zu stellen. Bewirtschaftung der Flächen, technische Wartung und Instandhaltung sowie Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen - Stichwort Sicherheit am Arbeitsplatz bzw. am Studienort - sind die Hauptaufgaben, die in die Verantwortung von Harald Peterka fallen.
"Darüber hinaus bieten wir ein Plus an Services: Mit den Gesundheitstagen versuchen wir zum Beispiel, den MitarbeiterInnen der Universität die Themen Sicherheit und Gesundheit näher zu bringen. Auch verschiedene Verbesserungsansätze im Bereich der studentischen Infrastruktur sind bereits im Laufen - wie etwa die Projektschiene Student Space", erzählt Peterka.
Alt erhalten und neu bauen
Seine knapp 100 MitarbeiterInnen beschäftigen sich mit dem klassischen Gebäudebetrieb, dem Bereich Infrastruktur und Versorgung, Mieten und Vermietungen, Energiemanagement, strategischer Raum- und Flächennutzung, Recht und Controlling sowie Projektmanagement. "Neben den Sanierungsarbeiten sind vor allem die Neubauprojekte sehr zeit- und kostenintensiv", meint Peterka. So wurde kürzlich das Neubauprojekt "Sensengasse 3a" abgeschlossen, während die Projekte "Währinger Straße 29-31" und "Roßauer Lände 3" bis 2013 realisiert werden.
Kommunikation und Transparenz
In der historisch gewachsenen Dienstleistungseinrichtung (DLE), die vormals in zwei Abteilungen aufgeteilt und wieder zusammengeführt wurde, besteht viel Handlungsbedarf. "Um die DLE besser an die Notwendigkeiten der Universität anzupassen, müssen einige Themen völlig neu gedacht werden", so Peterka, der unter anderem die Struktur der Abteilung optimieren will, um klare Zuständigkeiten zu schaffen. Außerdem will er die Wirtschaftlichkeit sowie die Services verbessern: "Ich wünsche mir, dass wir nicht nur als Verwaltung, sondern auch als Dienstleister wahrgenommen werden."
Dafür will Peterka vor allem in die Kommunikation investieren und die Tätigkeit der DLE innerhalb der Universität besser sichtbar machen. MitarbeiterInnenmotivation ist dabei ein wichtiges Thema für den neuen Leiter: "Neben wirtschaftlichen Interessen ist es mein Ziel, den MitarbeiterInnen zu mehr Motivation zu verhelfen, damit unsere Hauptkunden - das sind Lehrende, Forschende und Studierende - mit besseren und kundenfreundlicheren Services versorgt werden. Für die MitarbeiterInnen ist die Zeit der gemeinsamen Gestaltung gekommen."
Entwicklung, Wirtschaftlichkeit und Reorganisation
Im Lebenslauf des Niederösterreichers, der an der Donau-Universität Krems studierte, gab es bislang kaum Berührungspunkte mit der Universität Wien. "Anfangs war es nicht einfach, mich mit den internen Abkürzungen und der komplizierten Standortpolitik zurechtzufinden. Doch ich sehe meine Unbefangenheit als Vorteil, weil ich dadurch viele Dinge hinterfragen und bei Bedarf verändern kann", so Peterka, der aus jeder seiner bisherigen beruflichen Positionen etwas an die Universität mitnimmt.
So lernte er in den 13 Jahren beim Wiener Roten Kreuz organisatorische Abläufe zu entwickeln, da dieses als Non Profit Organisation ähnliche Anforderungen stellt wie die Universität und wo Qualität an erster Stelle steht. In seiner anschließenden Selbstständigkeit - er gründete ein dienstleistungsorientiertes Unternehmen - stand hingegen die Wirtschaftlichkeit im Vordergrund.
Nach dem Verkauf seines Unternehmens an den Weltmarktführer ISS Facility Services GmbH wurde er von BAWAG P.S.K. Immobilien engagiert, um den Bereich BAWAG Immobilien und BAWAG Facility Management zu reorganisieren und wirtschaftlich zu optimieren. "Ähnlich wie an der Universität sind dort viele Dinge aufgrund langer Traditionen und klassischer Strukturen gewachsen", betont der neue DLE-Leiter.
Veränderung und Tradition
Der dreifache Vater sieht seine neue Position als einzigartige Chance, die Zukunft der Universität Wien mitgestalten zu können: "In diesem Segment findet man meist bestehende Strukturen vor. Deshalb ist es sehr spannend, eine so traditionsreiche Organisationsstruktur wie jene an der Universität mitgestalten zu dürfen". Ein neues Logo soll diesen Wandel der Abteilung innerhalb der Universität erkennbar machen.
Trotz der angestrebten Veränderungen schätzt der neue DLE-Leiter die gut gepflegten Traditionen und will diese auch weiterführen. "Die Herausforderung wird es sein, zeitgemäße Wirtschaftlichkeit mit den traditionellen Werten an der Universität zu kombinieren", so Peterka, der mit Leidenschaft für seinen Beruf lebt. (ps)
Harald Peterka, MSc ist Leiter der DLE Raum- und Ressourcenmanagement.