Ehrendoktorate für Géza Alföldy und Alfons Bürge

Am 10. Juni 2011 werden der Althistoriker Géza Alföldy und der Jurist Alfons Bürge zu Ehrendoktoren der Universität Wien ernannt. Der Festakt findet im Beisein von Michael Viktor Schwarz, Dekan der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät, und Heinz Mayer, Dekan der Rechtswissenschaftlichen Fakultät, um 16 Uhr im Senatssaal der Universität Wien statt. Die Ehrendoktorate werden von Rektor Georg Winckler vergeben.

Géza Alföldy ist ein herausragender Wissenschafter auf dem Bereich der Lateinischen Epigraphik; am Beginn seiner wissenschaftlichen Karriere war er Stipendiat an der Universität Wien. Alfons Brüge ist ein international angesehener Spezialist des Römischen Rechts und der historischen Rechtsvergleichung; der Universität Wien ist er seit vielen Jahren eng verbunden.

Althistoriker Géza Alföldy

Géza Alföldy, geb. 1935 in Budapest, ist Emeritus der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und zählt zu den bedeutendsten Forschern zu lateinischen Inschriften des Römischen Reiches. Er ist in der Lage, die oft schwierigen und unvollständig erhaltenen Texte, gleichgültig ob sie im Zentrum des Reiches oder an den Grenzen einer Provinz gefunden worden sind, zu lesen und sie auf der Grundlage seines präzisen und umfassenden historischen Wissens zu interpretieren. Dadurch werden diese selbst wieder zu unentbehrlichen Quellen für die historische Forschung. Für all diese Bereiche hat Géza Alföldy grundlegende Arbeiten vorgelegt. Alföldy war Stipendiat an der Universität Wien bevor er 1965 nach Deutschland wechselte. Bereits damals schaffte er die Grundlagen für seine beispiellose internationale Forscherkarriere.

"Alföldys Forschungsinteressen galten immer schon dem norischen und pannonischen Raum, dem auch unser Institut besondere Aufmerksamkeit schenkt, da es sich dabei um Gebiete des heutigen Österreichs handelt. Darüber hinaus hat sich Alföldy intensiv um das umfangreiche, von ihm ins Leben gerufene internationale Pannonien-Projekt bemüht, an dem seit mehreren Jahren auch ein Team der Universität Wien beteiligt ist", erklärt Ekkehard Weber, Emeritus des Instituts für Alte Geschichte und Altertumskunde, Papyrologie und Epigraphik der Universität Wien. Weber wird die Laudatio für Géza Alföldy halten.

Rechtswissenschafter Alfons Bürge

Alfons Bürge (geb. 1947) ist Professor für Römisches Recht und Deutsches Bürgerliches Recht an der Ludwig-Maximilians-Universität in München und Dekan der Juristischen Fakultät ebendort. "Er ist einer der vielseitigsten und produktivsten Rechtswissenschafter. Mit seinen Forschungen zum Römischen Privat- und Prozessrecht, zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte und zur Rechtsvergleichung hat er international Maßstäbe gesetzt. Als Opus magnum ist seine Publikation zum Französischen Privatrecht des 19. Jahrhunderts zu werten, das auf jahrelangen Archivrecherchen in der Bibliothèque nationale beruht", würdigt Franz Stefan Meissel, Professor für Römisches Recht an der Universität Wien und Laudator beim Festakt am 10. Juni, Bürges Werk.

Bürges Forschungen sind von einem besonderen Interesse an der Rechtspraxis und der Rechtsdurchsetzung im Prozess geprägt, sowie vom Bemühen, das Zusammenspiel von Wirtschaft und Rechtsdogmatik in ganz unterschiedlichen geografischen und zeitlichen Räumen zu ergründen. Bürge arbeitet interdisziplinär und in vielen verschiedenen Gebieten: Altphilologie, Antike Rechtsgeschichte, neuere europäische Privatrechtsgeschichte und geltendes Privatrecht des gesamten deutschen Sprachraums und Frankreichs. Insbesondere dem Institut für Römisches Recht und Antike Rechtsgeschichte der Universität Wien ist Alfons Bürge seit Jahren eng verbunden. (vs)

Verleihung der Ehrendoktorate an Géza Alföldy und Alfons Bürge
Freitag, 10. Juni 2011, 16 Uhr
Senatssaal der Universität Wien
Dr.-Karl-Lueger-Ring 1, 1010 Wien
Einladung und Programm