E-Ressourcen: Datenbank "Testaments to the Holocaust" angekauft

Die Universitätsbibliothek hat die bibliographische Datenbank "Testaments to the Holocaust" angekauft. Die Datenbank ist eine digitale Quellensammlung einmaliger Materialien des weltweit ältesten Holocaust-Museums, der "Wiener Library" in London. Sie enthält mehr als 100.000 Bilder, 1.200 Augenzeugenberichte, 4.000 seltene Fotografien, 450 Monografien bzw. Titel sowie umfangreiches Nazi-Propagandamaterial.

Die Datenbank "Testaments of the Holocaust" geht auf Alfred Wiener (1885 – 1964) zurück, den Gründer und langjährigen Direktor der gleichnamigen Wiener Library in London. Der deutsche Jude, der einen Großteil seines Lebens der Dokumentation des Antisemitismus und Rassismus in Europa sowie der Aufklärung der Verbrechen des Naziregimes gewidmet hat, war 1933 aus Deutschland zunächst nach Amsterdam und anschließend weiter nach London geflüchtet. Dort stellte er schließlich auch diese Sammlung zusammen.

Zeithistorischer Schatz

Als wesentliche Quelle für die zeithistorische Forschung enthält die Datenbank u.a. persönliche Berichte über das Leben der jüdischen Bevölkerung in Nazi-Deutschland, zusammen mit Fotos und Propagandamaterial – beispielsweise Schulbücher, Veröffentlichungen, die in beschränkter Auflage erschienen und seltene Serien. Diese stehen in einem flexiblen Format zur Verfügung, das über verschiedene Suchfunktionen abgefragt werden kann.

Die Quellensammlung richtet sich an all jene, die sich über die "Judenpolitik" der Nazis, das Leben der jüdischen Bevölkerung in Deutschland in der Zeit zwischen 1933 und dem Kriegsende, die damals verbreitete Propaganda, das Leben in den Konzentrationslagern, im Versteck sowie auf der Flucht und in der Emigration informieren möchten. (red)