6 Fragen an Dekan Bernhard Keppler (2014-16)

Schon seit 2008 steht Bernhard Keppler der Fakultät für Chemie als Dekan vor, am 1. Oktober 2014 startet seine vierte Funktionsperiode. Im Interview spricht er über Meilensteine seiner Amtszeit, die Bedeutung der Chemie für den Alltag und sein Amt als Dekan, das er als "Ehrenaufgabe" versteht.

1) Sie sind seit 2008 Dekan der Fakultät für Chemie. Was war ein besonderer Meilenstein in Ihrer Amtszeit?
In dieser gelangen der Fakultät sieben erfolgreiche Neuberufungen. Weitere Berufungsverfahren stehen derzeit noch an. Die enorme Förderung der Chemie in unseren Nachbarländern, als eine Schlüsseltechnologie der Zukunft, erschwert natürlich die Abwerbung junger KollegInnen. Dies soll uns aber anspornen, in diesem Wettlauf mithalten zu können.

Besonders erfolgreich war auch das Jahr der Chemie, welches ermöglichte, die große Bedeutung der Chemie im Alltag der Menschen publikumswirksam darzustellen.

2) Warum lohnt es sich, Dekan zu sein?
Einen Lohn im Sinne einer Entlohnung für die Führung einer Fakultät, in der Größenordnung einer kleineren österreichischen Universität, gibt es nicht. Es ist eher eine Ehrenaufgabe, die mit einer erfolgreichen Fakultätsentwicklung, dankbaren StudentInnen und KollegInnen belohnt werden kann.


BIOGRAPHISCHES:

Bernhard Keppler, geb. 1956 in Hockenheim (D), ist seit Oktober 2008 Dekan der Fakultät für Chemie. 1979 Diplom in Chemie. 1981 Promotion zum Dr.rer.nat. an der Universität Heidelberg. 1984 Medizinisches Staatsexamen und Approbation als Arzt. 1986 Promotion zum Dr.med.univ. 1990 Habilitation für Anorganische Chemie, Hochschuldozent C2. 1995 Berufung zum Ordentlichen Universitätsprofessor für Anorganische Chemie an der Universität Wien. Seit 1996 Vorstand des Instituts für Anorganische Chemie und Leiter der Forschungsplattform Translational Cancer Therapy Research. 2001 Ruf auf ein Ordinariat der Universität Jena, wird von ihm abgelehnt. Seit 2004 Vizedekan der Fakultät für Chemie. Seit 2004 Vorsitzender Universitätsprofessorenverband der Universität Wien. Seit 2007 Vorsitzender Österreichischer Universitätsprofessorenverband.


3) Wo sehen Sie die Universität Wien in zehn Jahren, und was ist auf dem Weg dorthin wichtig?
Ich vertraue auf eine Lösung der Frage der studienplatzorientierten Finanzierung unserer Universität. Der Stellenwert der Universität in der Bevölkerung ist in unserem Land nur wenig entwickelt. Ich blicke oft mit etwas Neid auf die traditionellen Umzüge von UniversitätsabsolventInnen unter Applaus der Bevölkerung im angelsächsischen Raum.

4) Ihr wissenschaftliches Vorbild?
Da gibt es viele.


BLICK INS FOTOALBUM:

Das Bild zeigt Bernhard Keppler (rechts stehend) im Jahre 1984 bei einer Feier im Anschluss an seine Approbation zum Arzt in Heidelberg. Am Speiseplan standen Wildschweinbraten und Bier. "Nachdem ich aus Interesse am Menschen und der ihn umgebenden Welt zunächst begonnen habe, an der Universität Heidelberg und am Universitätsklinikum Mannheim Chemie und Medizin zu studieren, faszinierten mich ganz besonders die vielen Fragestellungen, die sich interdisziplinär zwischen beiden Fächern eröffneten. Dies hat letztlich auch zu meinem Interesse an der Entwicklung von innovativen Krebstherapeutika geführt", so der heutige Dekan der Fakultät für Chemie. (Foto: privat)



5) Ihr Lieblingsplatz an der Universität Wien?
Wenn ich etwas mehr Zeit und Muße hätte, gäbe es einige solcher Plätze wie den Arkadenhof, den Lesesaal der Universitätsbibliothek oder auch manche Höfe des Campus der Universität Wien. Aber nicht zuletzt mag ich auch den Platz hinter oder vor dem Pult in unserem großen Auer von Welsbach-Hörsaal mit Blick auf voll besetzte Reihen.

6) Welches Buch liegt zurzeit auf Ihrem Nachtkästchen?
Die lasse ich alle am Schreibtisch zurück.