Zwei neue FWF-Doktoratskollegs bewilligt

Der FWF hat an der Universität Wien zwei neue Doktoratskollegs bewilligt: Mit dem DK "Cognition and Communication", dem Thomas Bugnyar vom Department für Kognitionsbiologie als Sprecher vorstehen wird, verstärkt die Universität Wien ihre Bemühungen, eines der führenden Zentren von biologisch-orientierter, integrativer Kognitionsforschung zu werden. Steffen Hering vom Department für Pharmakologie und Toxikologie wird sein erfolgreiches Initiativkolleg "Molecular Drug Targets" als FWF-Doktoratskolleg weiterführen.

Zurzeit laufen an der Universität Wien zwölf FWF-Doktoratskollegs - sieben davon unter der Leitung von WissenschafterInnen der Universität Wien, fünf in Kooperation mit anderen Hochschulen. Weiters bestehen fünf universitär finanzierte Initiativkollegs, zu denen im Jahr 2011 sechs weitere bereits bewilligte IKs dazukommen. In der vergangenen FWF-Kuratoriumssitzung Anfang Dezember wurden weitere zwei hochkarätige Programme zur Ausbildung von DoktorandInnen an der Universität Wien bewilligt.

Thomas Bugnyar: "Cognition and Communication"

Kognitionsbiologie verfolgt einen breiten Ansatz zur Erforschung von Intelligenz, Kommunikation und Verhalten von Tieren und Menschen. Das neue Doktoratskolleg integriert die bereits existierenden Stärken in der Forschung und Lehre an der Universität Wien und schafft mit zusätzlichen Angeboten ein attraktives, weltweit angesehenes PhD-Ausbildungsprogramm. Die DoktorandInnen werden durch ein gezieltes Training zur experimentellen Arbeit innerhalb eines breiten theoretischen Rahmens auf das konkurrenzstarke und hochgradig interdisziplinäre Forschungsumfeld vorbereitet.

Die Ausbildung wird Freiland- und Laborstudien beinhalten sowie ein Augenmerk auf das Erstellen von experimentellen Ansätzen und den Gebrauch der vergleichenden Methode legen. Dadurch können gezielte Fragen zur neuronalen, endokrinologischen und verhaltensbiologischen Mechanismen und deren Ontogenie aus einem evolutionären Blickpunkt gestellt werden. Eingebettet in das Zentrum für Organismische Systembiologie der Fakultät für Lebenswissenschaften und fokussiert auf das neue Department für Kognitionsbiologie, wird das Ausbildungsprogramm zunächst von fünf international anerkannten Wissenschaftern - Thomas Bugnyar, Tecumseh Fitch und Ludwig Huber vom Department für Kognitionsbiologie, Walter Hödl vom Department für Evolutionsbiologie sowie Kurt Kotrschal vom Department für Verhaltensbiologie - getragen.

Steffen Hering: "Molecular Drug Targets"


Acht Arbeitsgruppen der Universität Wien, der Medizinischen Universität Wien und der Technischen Universität Wien bilden das Konsortium "Molecular Drug Targets" ("MolTag") zur Ausbildung von DoktorandInnen im Bereich der Arzneistoff-Entdeckung und Entwicklung. Diese wird zunehmend durch Methoden der Molekularen Pharmakologie (Mutationsstudien), Molekulares Modelling und die Aufklärung der Arzneimittelinteraktionen mit  3D-Proteinstrukturen bestimmt.

Modellorganismen ermöglichen die Identifizierung und Validierung von Drug Targets. Technologieplattformen für die Entwicklung von neuen Pharmaka integrieren Molekularbiologie, Zellbiologie, Chemie bis hin zu Modellorganismen, die parallel zur Anwendung kommen und Daten für "predictive" in silico-Modelle liefern. Forschung im Bereich der Arzneistoffentwicklung erfordert daher profunde Kenntnisse in Biologie, Pharmazie, Medizin, Biophysik, Chemie, und Computerwissenschaften.

Hauptinhalte der hochkarätigen Ausbildung von MolTag sind die Grundlagen der Interaktion von Arzneistoffen und Naturstoffen mit Ionenkanälen und Transportproteinen. Im Rahmen des Kollegs wird die Expertise der Faculty in  Elektrophysiologie, Pharmakoinformatik, Erstellung von Tiermodellen, chemischer Synthese, Mutationsstudien, Biophysik und mathematische Modellierung vermittelt. Einen besonderen Stellenwert haben Sicherheitsaspekte, wie die Interaktionen von Arzneistoffen mit Antitargets. Die intensive Betreuung, die Erstellung persönlicher Karrierepläne für die DoktorandInnen, "enabling skills"-Seminare sowie die Einrichtung eines wissenschaftlichen Beirats garantieren hohe Qualität der Ausbildung. (red)

Weitere Informationen, Berichte und Interviews zu Doktoratsprogrammen an der Universität Wien finden Sie im Dossier "Doktoratsprogramme".
Über Unterstützungsangebote der Universität Wien für DoktorandInnen sowie über das Thema "Doktorat neu" informiert das DoktorandInnenzentrum der Universität Wien als zentrale Anlaufstelle für DoktorandInnen, Betreuende und Verwaltung.