NaturTalente: Dem Druck standhalten

Seine drei Leidenschaften sind Mathematik, Fotografie und Musik. Im Studium hat es Patrick Münnich geschafft, diese drei zu kombinieren. Dank des "NaturTalente"-Programms konnte er nun eine weitere Kompetenz erwerben: Stress- und Drucksituationen richtig zu bewältigen.

uni:view: Sie studieren Mathematik an der Universität Wien. Was begeistert Sie an diesem Fach?
Patrick Münnich:
Der anwendungsorientierte Aspekt! Das war mit ein Grund, im Masterstudium den Schwerpunkt "Angewandte Mathematik und Scientific Computing" zu wählen. Musik, Fotografie und Technik nehmen einen großen Platz in meinem Leben ein. Daher habe ich mich während meines Studiums auf den Bereich Bild- und Signalverarbeitung spezialisiert – quasi eine Symbiose meiner drei Leidenschaften. In diese Richtung ging dann auch das Forschungsprojekt zur akustischen Apnoediagnose am Austrian Institute of Technology (AIT), an dem ich im Rahmen meiner Masterarbeit mitarbeiten durfte. Dabei waren Methoden der Signalverarbeitung, maschinelles Lernen sowie Programmierkenntnisse gefragt, um Algorithmen zu entwerfen, die anschließend in diversen Krankenhäuser getestet wurden.

uni:view: Sie sind einer von 34 Studierenden, die heuer am Programm "NaturTalente" teilnehmen. Ihr Modul hatte den Titel "Unter Druck". Dabei ging es um persönliche Ressourcen in Stress-Situationen. Was haben Sie gelernt?
Münnich:
Im Laufe des Studiums ist man ständig Stress-Situationen ausgesetzt. Unser Trainer Ronny Hollenstein gab uns Tipps und Tricks, wie wir Reaktionen in Stress-Situationen gezielt kontrollieren können, sowie unter Druck ruhig bleiben und Kritik im richtigen Kontext anbringen können.
Dabei zeigte er uns neben Atemübungen unter anderem auch, wie wir unsere Primärgefühle artikulieren können.  

uni:view: Der Workshop fand in den Räumlichkeiten von UNIQA statt. Wie war der Besuch bei dem Partnerunternehmen für Sie?
Münnich:
Durch die Unternehmenskooperation war es mir möglich, den Arbeitsalltag in der UNIQA im Rahmen eines "Case Studies" aus erster Hand kennenzulernen. Dabei wurde deutlich, wie hochkomplex und mathematisch tiefgründig das Versicherungswesen ist, was es durchaus zu einem spannenden Arbeitsumfeld macht.  

"NaturTalente" ist ein High Potential Programm der Universität Wien: 34 exzellente Master- und PhD-Studierende aus der Mathematik, den Naturwissenschaften und der Informatik (MINT-Fächer) treffen auf sechs Unternehmen aus Industrie und Wirtschaft. NaturTalente ist eine Initiative von UNIPORT, dem Karriereservice der Universität Wien, der so die Sichtbarkeit der MINT-Fächer stärken und den Austausch zwischen Universität und Wirtschaft fördern möchte.


uni:view: Was war das "Highlight" für Sie?
Münnich
: Besonders gut gefallen hat mir das Kamingespräch mit Unternehmens-Vorstand Peter Eichler, der uns für Frage und Antwort zur Verfügung stand. Dabei konnten wir Einblicke in seinen persönlichen Workflow sowie in die Unternehmenskultur gewinnen. Interessant war auch zu hören, wie sich das Unternehmen weiterhin am Markt behaupten will, welche Arten von Versicherungen in Zukunft eine größere Rolle spielen werden bzw. in welche Ländern in den kommenden Jahren verstärkt expandiert wird.

uni:view: Welchen Schritt planen Sie als nächstes? Und wo sehen Sie sich in naher Zukunft?
Münnich:
Mein nächster Schritt ist der Abschluss des Masterstudiums sowie die Veröffentlichung eines Fotobuches, an dem ich gerade arbeite. Ich hoffe, auch in ferner Zukunft meine drei Leidenschaften – Mathematik, Fotografie und Musik – kombinieren sowie in diesem Nischenbereich Fuß fassen zu können. Darüberhinaus fände ich auch den Biomedizinischen Bereich der Mathematik höchst spannend und könnte mir gut vorstellen, mich hier zu spezialisieren.

Patrick Münnich studiert derzeit im Master Mathematik an der Universität Wien mit dem Schwerpunkt "Angewandte Mathematik und Scientific Computing". Von 2014 bis 2015 forschte er im Rahmen des Projekts "Akustische Apnoediagnose" am Austrian Institute of Technology (AIT) und engagierte sich mehrere Jahre als Nachhilfelehrer. Seit 2012 ist er außerdem als freiberuflicher Fotograf u.a. für das MUMOK, FM4, The Gap oder Samsung tätig.