Hohe WWTF-Förderungen für exzellente NachwuchswissenschafterInnen

Bei der zweiten Ausschreibung des "Vienna Research Groups for Young Investigators"-Programms des Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds (WWTF) gingen drei mit bis zu 1,6 Millionen Euro dotierte Förderungen an die Universität Wien.

Spitzenforschung ist die Grundlage für die Entwicklung neuer Technologien und ein wichtiger Wirtschaftsmotor, der Wohlstand und Arbeitsplätze sichert. Der Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds (WWTF) investiert in wichtige Zukunftsbereiche, um Wien langfristig als Wissensstandort zu positionieren. Eines der Förderinstrumente des WWTF ist das 2010 erstmals ausgeschriebene "Vienna Research Groups for Young Investigators"-Programm, mit dem herausragende Talente nach Wien kommen, um hier eine eigene Forschungsgruppe aufzubauen. Mit dem Programm werden herausragende junge WissenschafterInnen mit bis zu 1,6 Millionen Euro gefördert, um ihre Forschungsvorhaben langfristig abzusichern und sie gleichzeitig auch an den Standort zu binden.

"Ich freue mich sehr über die erfolgreiche Teilnahme am WWTF-Call. Damit zeigt die Universität Wien einmal mehr ihre Forschungsstärke und dass sie in der Lage ist, exzellente WissenschafterInnen nach Wien zu holen", sagt Heinz W. Engl, Rektor der Universität Wien.

Zwei Stellen an Max F. Perutz Laboratories

"Wir sind stolz auf dieses herausragende Ergebnis: aus über 160 weltweiten BewerberInnen in der Vorauswahl haben wir neun KandidatInnen für die Antragstellung beim WWTF unterstützt. Von diesen wurden sechs zum Hearing eingeladen und letztlich waren zwei erfolgreich. Diese Zahlen unterstreichen, dass die MFPL ein attraktiver Forschungsstandort und international wettbewerbsfähig sind", freut sich Graham Warren, wissenschaftlicher Direktor der MFPL. Schon 2010, in der ersten Ausschreibung des "Vienna Research Groups for Young Investigators"- Programms, gingen zwei Stellen an die MFPL: Claudine Kraft und Alipasha Vaziri sicherten sich damals die Förderung.

Martin Leeb kommt aus Cambridge zurück

Mit der neuen Ausschreibung wird Martin Leeb zurück nach Wien kommen. Hier hatte er 2009 seine Dissertation abgeschlossen, bevor er anschließend am MRC Stem Cell Institute in Cambridge seine Karriere fortsetzte. Gemeinsam mit seinen KollegInnen konnte er erstmals künstliche Stammzellen mit nur einem Chromosomensatz herstellen. In diesen "vereinfachten" Zellen kann man die Auswirkung einer genetischen Veränderung viel leichter ablesen als bei "normalen" Zellen mit doppelter genetischer Information.

Christopher Campbell wechselt von der University of San Francisco an die MFPL

Der zweite erfolgreiche Kandidat, Christopher Campbell von der University of San Francisco, untersucht den genauen Ablauf der Chromosomen-Segregation, einem Prozess, der häufig in Krebszellen nicht mehr funktioniert. "Wir freuen uns, den Kreis der WWTF geförderten Gruppenleiter 2015 erweitern zu können und die zwei vielversprechenden Nachwuchswissenschafter an den MFPL willkommen zu heißen. Sie werden sicherlich eine Bereicherung für unser Institut darstellen", so Warren.

Jillian Petersen kommt vom Max-Planck-Institut an das Department für Mikrobiologie und Ökosystemforschung

Die Australierin Jillian Petersen arbeitet zurzeit als Post-Doc am Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie in Bremen. "Während der letzten Jahre hat sie aufsehenerregende Ergebnisse publiziert und einer ihrer Artikel hat es sogar auf das Cover der Zeitschrift Nature geschafft", so Michael Wagner, Leiter des Departments für Mikrobiologie und Ökosystemforschung und der Abteilung für Mikrobielle Ökologie.

Petersen wird in der Abteilung eine siebente Arbeitsgruppe aufbauen und sich mit der Interaktion von symbiontisch lebenden Bakterien mit marinen Muscheln beschäftigen und damit den Forschungsschwerpunkt "Symbiose" um eine weitere Facette erweitern. "Das ganze Team freut sich riesig über diesen Erfolg und auf die vielfältigen Möglichkeiten zur Kooperation mit Frau Petersen", so Wagner.

Abteilung für Mikrobielle Ökologie: Drei ERC Grants

Nahezu zeitgleich zur Förderung durch den WWTF gab es in der Abteilung eine weitere hochkarätige Förderzusage. Dagmar Woebken, erhielt noch im Dezember eine Förderzusage für einen ERC Starting Grant. Sie kam 2012 von der Stanford University nach Wien und untersucht in ihrem ERC-Projekt mit Hilfe modernster Methoden wie der NanoSIMS die Funktionen von Bodenmikroorganismen. Neben Woebken forschen derzeit mit Matthias Horn (ERC Starting Grant) und Michael Wagner (ERC Advanced Grant) zwei weitere Preisträger des European Research Council. Mit den Förderungen des ERC und des WWTF haben wir hervorragende Voraussetzungen, um auch in Zukunft Spitzenforschung im Bereich der mikrobiellen Ökologie der Universität Wien durchführen zu können", freut sich Wagner.

Weitere hohe Förderungszusagen für MFPL-ForscherInnen

Auch bei den MFPL gab es im Dezember Anlass zur Freude: Neben den beiden WWTF-Stellen gab es Anfang Dezember mit dem ERC Starting Grant für Angela Hancock eine weitere hochkarätige Förderungszusage für die MFPL: Angela Hancock war zunächst Postdoc und ist seit Juli 2014 Gruppenleiterin an den MFPL. Der Spezialforschungsbereich "RNA regulation of the Transcriptome", an dem sechs Forschungsgruppen der MFPL, eine der Universität Wien und sechs der Nachbarinstitute am Vienna Biocenter beteiligt sind, wird für weitere vier Jahre vom österreichischen Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) gefördert.

Ein gemeinsames Projekt von Dea Slade und Gosef Gotzmann, von den MFPL mit der Campus Science Support Facilities GmbH am Vienna Biocenter, zur mikroskopischen Visualisierung von DNA-Schäden, wird vom WWTF für drei Jahre mit über 500.000 Euro gefördert.

"Neben den 3,7 Millionen Euro vom WWTF fließen insgesamt also weitere 1,6 Millionen Euro vom European Research Council und 4,8 Millionen Euro vom FWF an uns. Diese Drittmittel zur Unterstützung unserer Forschung und Infrastruktur werden sicherstellen, dass wir auch zukünftig hochklassige wissenschaftliche Arbeit leisten und so die besten Köpfe an den Standort holen können", erklärt Graham Warren. (vs)