Städte im Wandel: Wie funktionieren unsere Städte?

Das 21. Jahrhundert ist das "urban century", in dem Städte eine wichtige Rolle in Bezug auf Bevölkerungswachstum und Ressourcenverbrauch einnehmen. Für StadtforscherInnen geht es heute mehr denn je um die Frage: Wie wollen wir als Gesellschaft in Zukunft in unseren Städten miteinander leben?

Eine Vielzahl an Forschung aus unterschiedlichen Disziplinen wie der Soziologie, Geographie, Politikwissenschaft, Kultur- und Sozialanthropologie beschäftigt sich mit "Städten im Wandel". Dies nehmen das Institut für Soziologie und das Institut für Geographie und Regionalforschung der Universität Wien zum Anlass, regelmäßig "books hot from the press" in der Serie "Cities in Transition" vorzustellen und zu debattieren.

Vizerektor und Professor für Angewandte Geographie, Heinz Faßmann, eröffnete die UNIVIE Book Series "Cities in Transition" am 19. Oktober 2017 und plädiert für eine interdisziplinäre Betrachtung unserer Städte und deren Zukunftsfragen. Die Universität Wien bietet mit ihrer Disziplinenvielfalt eine ideale Voraussetzung. Die Kooperation zwischen dem Institut für Soziologie und dem Institut für Geographie und Regionalforschung sei damit der erste Schritt in die richtige Richtung.

Organisator Yuri Kazepov vom Institut für Soziologie stellt die HerausgeberInnen Roberta Cucca (Universität Wien, Institut für Soziologie) und Costanzo Ranci (Politecnico di Milano) des ersten Buchs in der UNIVIE Book Series "Unequal Cities: The Challenge of Post-Industrial Transition in Times of Austerity" (2017; erschienen bei Routledge) vor.

Roberta Cucca ist Mitorganisatorin der UNIVIE Book Series und Marie-Curie-Stipendiatin am Institut für Soziologie der Universität Wien. Als Mitherausgeberin stellt sie die Ausgangslage des Buchs vor. Es geht um die "Europäische Stadt" und die Frage, inwiefern die unterschiedlichen Wohlfahrtsstadtmodelle in denen die untersuchten Städte eingebettet sind, in Zeiten von Postindustrialisierung und europäischer Sparpolitik das Hauptcharakteristikum der sozialen Kohäsion unter Druck setzen.

Die Diskussion des Buchs mit Sako Musterd (li.) von der Universität Amsterdam und Yvonne Franz (2.v.li.) ermöglichte den Vergleich der Buchergebnisse mit aktuellen Entwicklungsprozessen in Amsterdam und Wien. Die Fragen und Kommentare der Gäste zeigten, dass diese Vergleiche dabei unterstützen, komplexe Prozesse zu verstehen und in unterschiedliche lokale Kontexte einzubetten. (Fotos 1-2: Yvonne Franz, Fotos 3-4: Yuri Kazepov)

Veranstaltungstipp:
Die nächste Buchpräsentation in der Reihe "Cities in Transition" findet am Freitag, 1. Dezember 2017 um 9.30 Uhr im Hörsaal C0409 des Instituts für Geographie (NIG, Universitätsstraße 7, 4. Stock) statt. Diesmal wird "Tourism and Gentrification in Contemporary Metropolises" von Maria Gravari-Barbas und Sandra Guinand (SNF-Stipendiatin, Institut für Geographie und Regionalforschung, Universität Wien) präsentiert. Als Diskutanten sind Bas van Heur (Vrije Universiteit Brussels) sowie Justin Kadi (TU Wien) eingeladen.

Yvonne Franz ist am Institut für Geographie und Regionalforschung tätig und gemeinsam mit Roberta Cucca und Yuri Kazepov (Institut für Soziologie) Mitorganisatorin der neuen Veranstaltungsreihe UNIVIE Book Series "Cities in Transition".