Kaiser Konstantin und der Aufstieg des Christentums

Der Aufstieg des Christentums beginnt vor 1.700 Jahren mit der Tolerierung durch Kaiser Konstantin. Die Person und Zeit Konstantins sowie die Folgen seines Handelns für die orthodoxen und altorientalischen Kirchen stehen vom 3. bis 5. Oktober 2013 im Mittelpunkt einer internationalen Tagung.

Im Jahr 313 trifft Konstantin I. mit seinem Kaiserkollegen Licinius in Mailand eine Vereinbarung, die weitreichende Folgen haben soll: Christen (und anderen) wird die Erlaubnis gewährt, ihre Religion ungehindert auszuüben. Zudem wird angeordnet, den Christen ihren Kirchenbesitz wieder rückzuerstatten. Das 1.700-jährige Jubiläum dieses Ereignisses gibt den Anlass für eine internationale Tagung der Universität Wien und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

Blick auf die Persönlichkeit

"Konstantin setzte eine Entwicklung in Gang, die das Christentum aus einer verfolgten, teilweise geduldeten Religion mit massiver Unterstützung des Kaiserhauses letztlich zur Staatsreligion werden ließ", so Renate Pillinger, Professorin für Frühchristliche Archäologie am Institut für Klassische Archäologie der Universität Wien und Mitinitiatorin der Veranstaltung: "Unsere Tagung beleuchtet daher gezielt Aspekte seiner Persönlichkeit und seiner Zeit."

Keynote von Christoph Markschies


Für die Eröffnung der Tagung, die an eine umfangreiche europäische Konferenztätigkeit anschließt, konnte der renommierte Berliner Theologe und Leibnizpreisträger Christoph Markschies gewonnen werden, der zur "Wertung der so genannten konstantinischen Wende in Vergangenheit und Gegenwart" sprechen wird. (Foto: Christoph Markschies)



Im weiteren Verlauf kommen Beiträge aus fünf Disziplinen – Papyrologie, Archäologie, Alte Geschichte, Byzantinistik, Theologie – zusammen. Neben der Stiftung Pro Oriente und dem Italienischen Kulturinstitut beteiligt sich die universitäre Forschungsplattform Wiener Osteuropaforum an der Durchführung.

VertreterInnen und ExpertInnen der jeweiligen Konfessionen

"Am ersten Tag sieht die Konferenz eine rückblickende historisch-archäologisch orientierte Analyse vor", so Pillinger, die auch an der mit dem Thema eng verbundenen Ausstellung "A. D. 313 – Von Carnuntum zum Christentum" in Carnuntum mitwirkt. "Am zweiten Tag nehmen wir die Folgewirkung dieses Ereignisses in den orthodoxen und altorientalischen Kirchen und den damit zusammenhängenden Kult um Konstantin in den Blick." Gemeinsam mit den internationalen und Wiener WissenschaftInnen diskutieren daher hochrangige VertreterInnen und ExpertInnen der jeweiligen Konfessionen. (af)


"Konstantin der Große – Historische Persönlichkeit, Rezeption, Ausblick"
Donnerstag, 3. Oktober bis Samstag, 5. Oktober 2013
(Beginn am Freitag und Samstag: jeweils 9.30 Uhr)
Österreichische Akademie der Wissenschaften
Wohllebengasse 12-14 (Seminarraum, Parterre), 1010 Wien

Keynote von Christoph Markschies (Berlin):
"Wertung der so genannten konstantinischen Wende in Vergangenheit und Gegenwart"
Donnerstag, 3. Oktober 2013, 18.30 Uhr
Italienisches Kulturinstitut
Ungargasse 43, 1030 Wien

Programm (PDF)


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