friday lectures: "Universität neu durchdenken"

Anspruch, Bedeutung und Relevanz der universitären Forschung, des Lehrens und Studierens sind immer wieder Gegenstand der kritischen Analyse. Die friday lectures eröffnen Einblicke in den internationalen Diskussionsstand und bieten Kommentare von WissenschafterInnen und Studierenden. Den Beginn der vielfältigen Vortragsreihe macht Trinh T. Minh-ha, Professorin für Gender Studies und Rhetorik an der University of California (Berkeley), die international auch für ihre Filme und künstlerischen Arbeiten viel Beachtung findet.

Die erste friday lecture am Freitag, 14. Oktober, wird von Andrea Seidler, Dekanin der Philologisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät eröffnet. Trinh T. Minh-ha, Professorin für Gender Studies und Rhetorik an der University of California (Berkeley), Filmemacherin und Künstlerin, verbindet verschiedene Forschungsgebiete und arbeitet an der Schnittstelle unterschiedlicher Genres. In ihrer Vorlesung "Miles of Strangeness" befasst sie sich mit Entfremdung, transkulturellen Überschreitungen von Grenzen sowie mit ambivalenten Identifizierungsprozessen, die ForscherInnen bei der Textherstellung durchlaufen. Anna Babka und Peter Clar vom Institut für Germanistik zeigen gemeinsam mit der Theatermacherin Hannah Schwegler im Anschluss eine Performance, die theoretische, literarische und musikalische Ebenen miteinander verschränkt.

Universität wozu?

Sabine Broeck, Professorin für American Studies/Black Diaspora Studies an der Universität Bremen, argumentiert in ihrem Vortrag am Freitag, 28. Oktober, gegen eine neoliberale Orientierung der Universitäten und für eine historisch-politische Analyse der kolonialen Dispositive der europäischen Wissenschaften. Herbert Hrachovec, Philosoph und Senatsmitglied, wird den Vortrag kommentieren.

Angesichts der globalen Interkonnektivität unterstreicht der Hochschulforscher Jon Nixon von University of Sheffield am Freitag, 11. November, Universitäten als Orte, in denen Fähigkeiten des gemeinsamen Überlegens entwickelt werden müssen, um kollektive Probleme gemeinsamen Lösungen zuführen zu können. Die Respondenz wird Rudolf Richter, Dekan der Fakultät für Sozialwissenschaften, halten.

Der Philosoph Reinhard Brandt, Professor an der Universität Marburg, bietet in seinem Vortrag am Freitag, 25. November, eine kritische Analyse des Bologna-Prozesses und der Ökonomisierung der Universität. Er stellt die Frage, ob sich das Recht von Studierenden auf kritische und selbstständige Erkenntnis in den traditionellen Disziplinen noch retten lässt. Kommentieren wird Philosoph Konrad Paul Liessmann, Vizedekan der Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft.

Im neuen Jahr sprechen Jochen Hörisch, Professor an der Universität Mannheim (13. Jänner 2012) sowie der Hochschulforscher Ron Barnett von der University of London (20. Jänner). Diese letzte friday lecture im Wintersemester 2011/12 wird von Gerlinde Mautner, Institutsvorständin am Institut für "English Business Communication" der Wirtschaftsuniversität Wien kommentiert. (red)

friday lectures: "Universität erneut durchdenken: Anspruch, Kontext, Relevanz"
Center for Teaching and Learning /CTL, Porzellangasse 33a (Eingang
Fürstengasse), 1090 Wien
Start der Vortragsreihe: Freitag, 14. Oktober 2011 von 13 Uhr bis 15 Uhr
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