Film-Retrospektive: "Überleben im NS-Terror"

Von Montag bis Freitag, 16. bis 20. Jänner 2012, findet im Stadtkino die jährliche Film-Retrospektive "Überleben im NS-Terror. Menschlichkeit und Widerstehen" statt. Gezeigt werden fünf Filme, die die Thematik "Widerstand und solidarische Hilfe" im Nationalsozialismus ins Zentrum rücken.

Die von Frank Stern vom Institut für Zeitgeschichte und Stephan Matyus vom Bundesministerium für Inneres kuratierte Filmreihe befasst sich mit der Frage, ob es unter dem Terror im "Reich" und in den von der Wehrmacht besetzten Ländern Europas eine reale Chance für Widerstand und solidarische Hilfe gab. Alle im Rahmen der Retrospektive gezeigten Spielfilme werden mit einem kurzen Vortag von Frank Stern eingeleitet. Im Anschluss an die jeweiligen Filmvorführungen gibt es die Möglichkeit zur Diskussion.

"Das siebte Kreuz" (Montag, 16. Jänner, 19.30 Uhr): Sieben Häftlingen gelingt die Flucht aus einem KZ in Deutschland. Können sie auf Hilfe, auf Unterstützung rechnen? Wie verhalten sich die ganz normalen BürgerInnen ihnen gegenüber? Anna Seghers schrieb diesen Roman im mexikanischen Exil und es war der aus Wien vertriebene Fred Zinnemann, der aus diesem Roman in Hollywood einen beeindruckenden Spielfilm machte.

"Duell mit dem Tod" (Dienstag, 17. Jänner, 19.30 Uhr): Wien unter den Nazis. Ist Widerstand möglich? Eine schwerwiegende ethische Frage ist dabei: Darf, wer im Widerstand ist, auch töten? Die Regisseure Paul May und G. Pabst drehten diesen Film 1949, zu einer Zeit also, in der die meisten Menschen kaum Fragen nach Schuld oder Verantwortung stellten oder gar nach ihrer eigenen Rolle zwischen 1938 und 1945 fragen wollten.

"Jakob der Lügner" (Mittwoch, 18. Jänner, 19.30 Uhr): Gibt es überhaupt eine ganz normale Ghetto-Situation? Wie gehen die Häftlinge miteinander um, kann es Hoffnung geben und wodurch? Nach dem Roman von Jurek Becker drehte Frank Beyer einen bewegenden Film, trotz des bedrückenden Themas voll Humor und Eigensinn der Verfolgten, in dem nicht allein ihre Vergangenheit, sondern auch die Hoffnung auf eine Zukunft aufscheint.

"Unbeugsam/Defiance" (Donnerstag, 19. Jänner, 19.30 Uhr): Es ist die Geschichte der Bielski-Brüder, die in den Wäldern des von der Wehrmacht besetzten Osteuropas um Lebensmittel, Waffen und Menschlichkeit ringen. Sie wollen eine immer größere Anzahl von Jüdinnen und Juden, die dem Zugriff der Nazis entkamen, schützen und bis zur absehbaren Niederlage des NS-Reiches retten.

"Vielleicht in einem anderen Leben" (Freitag, 20. Jänner, 19.30 Uhr, Publikumsgespräch mit der Regisseurin Elisabeth Scharang): Ein bewegender österreichischer Spielfilm, der gegen Kriegsende in Österreich spielt und die Begegnung zwischen Dorfbevölkerung und ungarischen Frauen und Männern zeigt, die sich auf einem Todesmarsch befinden. Die Bevölkerung sieht sich dabei vor die Alternative gestellt, sich am Verbrechen zu beteiligen oder Menschlichkeit zu zeigen. (dh)

Film-Retrospektive: "Überleben im NS-Terror – Menschlichkeit und Widerstehen"
Montag, 16. Jänner, bis Freitag, 20. Jänner 2012
Stadtkino Wien
Schwarzenbergplatz 7-8, 1030 Wien
Nähere Informationen und Programm (PDF)

Der Eintritt ist frei. Anmeldung und Kartenreservierung unter 01/531 26 3852, BMI-IV-7(at)bmi.gv.at oder www.mauthausen-memorial.at

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