Auf Achse in Russland, Australien und Österreich

Was haben Australien, Russland und Österreich gemeinsam? Unter dem Titel "Sparsely populated areas: economic diversification, mobile labour, community viability and demography – A comparative perspective from Australia, Russia and Austria", treffen sich internationale WissenschafterInnen, um die sozio-ökonomischen Entwicklungspotenziale – in Abhängigkeit von örtlicher Verwurzelung und Mobilitätsverhalten – der jeweiligen Regionen aufzuzeigen. Die Veranstaltung findet am Donnerstag, 22. September 2011, im Rahmen des FWF-Projekts "Lives on the moves – Leben auf Achse" statt.

Die Nachteile der Peripherie führen nicht zwangsläufig zu Abwanderung: Sozio-ökonomische Entwicklungspotenziale einer entlegenen Region sind von beruflicher Weiterqualifizierung, örtlicher Verwurzelung, Mobilitätsverhalten und -möglichkeiten abhängig. Beim eintägigen Seminar "Sparsely populated areas", zu dem Heinz Faßmann und Gertrude Eilmsteiner-Saxinger vom Institut für Geographie und Regionalforschung am 22. September 2011 ins Neue Institutsgebäude (NIG) laden, stellen sechs WissenschafterInnen Perspektiven aus Russland, Australien und Österreich vor. Dabei gehen sie anhand verschiedener regionaler Fallbeispiele auf Unterschiede und Gemeinsamkeiten bei den planerischen Zugängen und politisch-ökonomischen Gegebenheiten ein.

Beispiele aus der russichen, ...

Der Seminar Day findet im Rahmen des FWF-Projekts "Lives on the moves" statt, in dem Gertrude Eilmsteiner-Saxinger, Elena S. Aleshkevich und ihre MitarbeiterInnen – unter der Leitung von Heinz Faßmann – das soziale Umfeld russischer FernpendlerInnen untersuchen: "Wenngleich unser Projekt Fallstudien zu russischen MontagearbeiterInnen in der zirkumpolaren Petroleumindustrie vereint, so stehen mobile Systeme der Arbeitskräftebereitstellung allgemein in direktem Zusammenhang mit demographischen und infrastrukturellen Gegebenheiten einer Region", erklärt Eilmsteiner-Saxinger. Hier finden sich auch die wesentlichen Gemeinsamkeiten der Länder Australien, Russland und Österreich. Auf dem Seminar Day präsentieren die Projektmitarbeiterinnen Elisabeth Öfner und Elena Nuikina Aspekte aus den bisherigen Forschungsergebnissen.

... australischen ...

"There are very few people who understand how economies and population dynamics operate in sparsely populated areas. This seminar will bring experts from different countries together to exchange new ideas and it will hopefully foster some new collaboration", so der australische Gastredner Dean Carson von der Flinders University, der in seinem Eröffnungsvortrag vor allem auf die verschiedenen Möglichkeiten verweist, durch Migration das Bevölkerungswachstum im ländlichen Raum konstant zu halten bzw. zu steigern. Ein weiteres Fallbeispiel aus Australien liefert am Nachmittag Doris Schmallegger von der University of South Australia/Whyalla in ihrem Vortrag "Understanding the challenges for economic diversification in resource dependent peripheries: the prospects for tourism as a post-staples industry in Australia".

... und österreichischen Peripherie

Neben Australien und Russland steht auch Österreich auf dem Programm des Seminar Days: So stellt etwa Andreas Koch vom Institut für Geographie der Universität Salzburg das EU-Projekt "demochange" vor. Er referiert über die Herausforderungen der demographischen Veränderung in den Alpen und erläutert, welche Strategien sich daraus für die Raumentwicklung ergeben. Klaus Thien vom Österreichischen Institut für Erwachsenenbildung präsentiert das Projekt "Learning Regions in Austria" – ein Instrument zur Stärkung des lebenslangen Lernens und zum Aufbau von Wissensmanagement im ländlichen Raum. "Der intensive internationale und österreichische Austausch machen es möglich, gemeinsame Forschungsansätze herauszuarbeiten – aus Regionen, die auf den ersten Blick wenig gemeinsam zu haben scheinen", erklärt Eilmsteiner-Saxinger abschließend. (ps)


Seminar Day: "Sparsely populated areas: economic diversification, mobile labour, community viability and demography – A comparative perspective from Australia, Russia and Austria"
Donnerstag, 22. September 2011, 10 Uhr
Neues Institutsgebäude (NIG), Seminarraum 5
Universitätsstraße 7, 1010 Wien
Programm (PDF)

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos und es ist keine Anmeldung erforderlich.

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