"Unser heutiges Geburtstagskind forschen lassen"
Redaktion (uni:view) | 13. März 2015Festlich, akademisch, nachdenklich, mit Blick in die Zukunft: So feierte die Universität Wien am 12. März 2015 ihren 650. Gründungstag. Den Festvortrag hielt Gottfried Schatz: Man solle die Universitäten forschen lassen, nutzte der renommierte Biochemiker den Anlass zum Appell.
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"Wir stellen die Fragen. Seit 1365" lautet das Motto der Universität Wien im Jahr 2015 – und jede der Ansprachen und Festadressen beim Eröffnungsfestakt zum 650-Jahr-Jubiläum nahm auf ihre Weise auf dieses Motto Bezug: indem die Bedeutung von Grundlagenforschung für die Weiterentwicklung der Gesellschaft erörtert oder Fragen zur Zukunft von Bildung und Forschung aufgeworfen wurden.
Zum Beispiel: Wie können unsere Universitäten intellektuellen Mut, die wichtigste Gabe eines Forschers, vermitteln? (Gottfried Schatz). Oder: Hätten Evaluatoren 1917 die Bedeutung einer Arbeit des Mathematikers Johann Radon aus der Integralgeometrie erkennen können, die noch dazu (in heutiger Sprechweise) in einer Zeitschrift mit niedrigem Impact-Faktor publiziert wurde, die aber später zu einer der Grundlagen der medizinischen Bildverarbeitung wurde? (Heinz W. Engl).
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Der Festakt – gleichzeitig Auftakt für das Jubiläumsjahr der Universität Wien – fand am 12. März, dem Gründungstag und ´Dies Academicus der Universität Wien, im hell erleuchteten und bis auf den letzten Platz besetzten Großen Festsaal im Hauptgebäude am Universitätsring statt. Die Veranstaltung wurde live an zehn Standorte der Universität Wien übertragen.
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Schon im Vorfeld der Festveranstaltung hatten sich Rektor Heinz W. Engl und Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner im Büro des Rektors den Fragen der JournalistInnen gestellt – u.a. wurde das aktuelle Times-Reputation-Ranking besprochen, das keine der heimischen Universitäten unter seinen Top 100 listet. Man solle sich nicht von solchen Rankings irritieren lassen, sagte dazu Mitterlehner: Das Reputationsranking würde auf einer "Image-Umfrage" von WissenschafterInnen basieren, die größtenteils in den USA, Großbritannien und Ostasien arbeiteten – Fachrankings seien interessanter. Hierbei schneidet die Universität Wien auch in vielen Fächern sehr gut ab, wie der Rektor anmerkte. Auch ließe sich eine Universität nicht "an einer einzigen Zahl abbilden", so Engl.
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Zur Sprache kam auch das Thema offener Hochschulzugang, den sich auch Rektor Engl wünscht: "Er muss aber finanzierbar sein." Die Studierenden sollen am Anfang ihres Studiums die Möglichkeit haben, sich eingehend mit dem Fach zu befassen (Studieneingangs- und Orientierungsphase) – danach müsse es aber relativ bald eine Überprüfung geben, in der die Studierenden "auch zeigen, dass sie willens und fähig sind, das Studium zu absolvieren".
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Während es im Büro des Rektors noch um Betreuungsverhältnisse, ForscherInnenmobilität und Studiengebühren ging – Mitterlehner hält wenig vom Vorschlag des Forschungsrats, die Entscheidung über die Einhebung von Studiengebühren den Universitäten zu überlassen; an der Universität "beschäftigen wir uns erst damit, wenn klar ist, ob eine Regelung kommt oder nicht", so der Rektor –, trafen bereits die ersten internationalen Festgäste an der Universität Wien ein. Im Bild: Vizerektorin Susanne Weigelin-Schwiedrzik (3.v.re.), Vizerektor Heinz Faßmann (re.) und Prähistoriker Timothy Taylor (2.v.re.) beim Empfang der Delegation der Shangdong University.
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Eine akademische Feier an der Universität Wien beginnt traditionell mit dem gemeinsamen feierlichen Einzug der FunktionärInnen in Amtstracht (Talar), der Ehrengäste und der SzepterträgerInnen in den großen Festsaal. So natürlich auch an diesem ganz besonderen Dies Academicus: dem 650. Gründungstag der Universität Wien. Übrigens: Kaiser Joseph der II. hatte die Talare 1784 abgeschafft, 1927 wurden sie wieder eingeführt – wie Rektor Engl später bei seiner Begrüßungsansprache erzählte. Im Bild: Dekan Oliver Fabel beim Anlegen der Dekanskette.
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Zum Einkleiden und zur Begrüßung versammelten sich alle TeilnehmerInnen des Einzugs im Senatssaal – die SzepterträgerInnen, der Senat, VertreterInnen internationaler Universitäten, Ehrensenatoren, DekanInnen und ZentrumsleiterInnen, Altrektoren, VizerektorInnen, die Vorsitzende der HochschülerInnenschaft Camila Garfias, Festredner Gottfried Schatz, Senatsvorsitzende Gabriele Kucsko-Stadlmayer, Bundesminister Reinhold Mitterlehner und Rektor Heinz W. Engl mit dem Bundespräsidenten Heinz Fischer. Hier lag auch das Gästebuch der Universität Wien bereit.
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Übrigens: Seit dem 600. Jubiläum der Universität Wien im Jahr 1965 – an das sich Heinz Fischer noch sehr gut erinnert, wie er später in seiner Festansprache betonte – können neben RektorInnen, DekanInnen und Senatsangehörigen auch ProfessorInnen bei offiziellen Anlässen Talare tragen. Damals war der heutige Bundespräsident Österreichs noch ein junger Absolvent der Universität Wien. Rektor Engl – bereits im Festgewand – und die Vorsitzende des Universitätsrats Eva Nowotny begrüßten den Bundespräsidenten und seine Ehefrau Margit Fischer und begleiteten sie zum Festsaalbereich.
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Der Einzug in den Großen Festsaal – heute im "Frühlingsgewand" mit vielen Frühlingsblumen – erfolgte heuer zu den Klängen der "Festlichen Musik" des österreichischen Komponisten Friedrich Wildgans. Die MusikerInnen – Mitglieder der Wiener Kammerphilharmonie, die später auch die Jubiläumskomposition "Im Traumton" uraufführten – hatten sich in der Galerie im Festsaal hoch über den Köpfen der Festgäste positioniert, was für eine besondere akustische Atmosphäre sorgte.
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Am Festakt nahmen neben Angehörigen und AmtsträgerInnen der Universität Wien sowie nationalen und internationalen RektorInnen auch viele VertreterInnen aus Wissenschaft, Forschung, Politik, Wirtschaft, Medien und der Glaubensgemeinschaften teil – darunter u.a. Bundespräsident Heinz Fischer, Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner, Nationalratspräsidentin Doris Bures, Vizebürgermeisterin Renate Brauner, Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny, Universitätsbeauftragter Alexander Van der Bellen und Kardinal Christoph Schönborn. Seitens der Wirtschaft saßen u.a. Peter Hagen (Vienna Insurance Group), Georg Kapsch (Industriellenvereinigung), Christian Kern (ÖBB), Robert Ottel (voestalpine) und Thomas Uher (Erste Bank) im Publikum; der ORF war mit Generaldirektor Alexander Wrabetz und Programmdirektorin Kathrin Zechner vertreten. Anwesend waren auch BotschafterInnen von über 20 Staaten.
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In seiner Begrüßungsrede strich Rektor Engl einige wichtige Eckpunkte in der langen Universitätsgeschichte heraus und stellte sie in Bezug zu Gegenwart und Zukunft der Alma Mater. "Zu allen Zeiten, auch in ihren schwierigen Phasen, wirkten in der Universität Wien Wissenschafter und eben seit etwa 100 Jahren auch Wissenschafterinnen, die ihre Disziplin prägten und grundlegende wissenschaftliche Ergebnisse erzielten", sagte der Rektor, und weiter: "Es ist nicht abzusehen, auf welche heute an der Universität Wien durchgeführten Forschungen man gerade wegen ihrer überraschenden Auswirkungen in 50 Jahren zurückblicken wird. Bei aller Wichtigkeit von Evaluierungen und Qualitätssicherungsmaßnahmen: Außergewöhnliches entzieht sich häufig solchen Mechanismen." (Begrüßungsansprache des Rektors zum Nachlesen - PDF)
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"Es geht darum, die richtigen Fragen zu stellen und die Antworten zu finden. Nicht nur in der Wissenschaft, sondern auch in der Gesellschaft", greift der Bundesminister das Jubiläumsmotto auf und gratulierte dem "wohl ältesten Wissens- und Wirtschaftsunternehmen Österreichs." Er führte in seiner Ansprache fünf Punkte an, die er als notwendige Entwicklungen für die erfolgreiche Zukunft von Universitäten sieht: das Sichtbarmachen von Leistungen – vom "Elfenbeinturm" zum "Leuchtturm", wie er es formulierte – Internationalisierung, Wettbewerbsfähigkeit, Kooperationsbereitschaft – mit anderen Universitäten, Fachhochschulen oder Unternehmen, z.B. im Rahmen von Stiftungsprofessuren – und Profilbildung. "Die Geschichte der Universität ist ein Beweis, wie sich eine Institution über die Jahrhunderte weiterentwickeln und zukunftsorientiert gestalten kann."
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Als die Universität Wien gegründet wurde, war Galileo Galilei noch lange nicht geboren: "Da hat sich die Sonne noch weitgehend unbehelligt um die Erde gedreht", scherzte Bundespräsident Heinz Fischer. Und im Vergleich zu dieser Jahrhunderte alten Universitätsgeschichte sind die 50 Jahre, die seit dem letzten Jubiläum der Universität Wien vergangen sind – Heinz Fischer hat dieses als junger Alumnus miterlebt – nur ein Dreizehntel. "Aber wieviel hat sich allein in diesen 50 Jahren verändert", so Fischer und nannte als Beispiel die Studierendenzahlen von damals (rund 18.000) und von heute (rund 92.000). Heute werde über Autonomie weniger geredet als noch beim 600. Jubiläum, "stattdessen wird sie mit Selbstverständlichkeit praktiziert." Er sei stolz, ein Absolvent der Alma Mater zu sein, und habe hier viele Freundschaften geschlossen. "Das Motto 'Wir stellen die Fragen' ist ein gutes und selbstbewusstes, und ich wünsche der Universität Wien viele gute Antworten!" Die Ansprache von Bundespräsident Fischer ist online nachzulesen (PDF).
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Ein musikalisches Zwischenspiel bot die Uraufführung der Jubiläumskomposition "Im Traumton" des österreichischen Komponisten Thomas Daniel Schlee, selbst ein Alumnus der Universität Wien. Schlee schlägt in dem Stück eine Brücke zwischen dem Gründungsjahr 1365 und dem Jubiläumsjahr 2015, indem er das einzige überlieferte Lied des Heinrich von Mügeln – einem der zwölf Meistersinger am Hof Rudolf des Stifters – in einen neuen zeitgenössisch-avantgardistischen Kontext stellt. Interpretiert wurde das Stück von Mitgliedern der Wiener Kammerphilharmonie.
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"Die Universität möge Menschen das Vertrauen in den eigenen Verstand geben und sie ermutigen, allgemein akzeptierte Dogmen und vorgefasste Meinungen zu hinterfragen. Sie soll ein Reinigungsbad sein, das von anerzogenen Vorurteilen befreit", interpretiert Gottfried Schatz in seinem Festvortrag das Stiftungsziel von Herzog Rudolf IV. und seinen beiden Brüdern aus dem Jahr 1365 für heute. Der renommierte schweizerisch-österreichische Biochemiker, Emeritus der Universität Basel und ehemaliger Präsident des Schweizerischen Wissenschafts- und Technologierates, machte sich unter dem Titel "Universitäten – Hüterinnen unserer Zukunft" Gedanken über die Ziele der Wissenschaft.
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"Wissenschaft ist keine Hüterin von Stabilität und Ordnung, sondern eine unverbesserliche Revolutionärin, die unablässig kreative Unruhe stiftet. Sie macht unser Leben nicht ordentlicher oder ruhiger, sondern freier und interessanter", sagte er – seine gesamte Festadresse (PDF) ist online nachzulesen. An die Politik richtete er die "eindringliche Bitte, unser heutiges Geburtstagskind forschen zu lassen und es nicht mit Programmen oder anderen finanziellen Anreizen dazu zu verleiten, etwas zu erforschen."
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Kritische Fragen stellte auch die Vorsitzende der HochschülerInnenschaft der Universität Wien, Camila Garfias. Ein Jubiläum müsse auch Anlass sein, über aktuelle Zustände zu sprechen. "Ich als Studentin, wir als ÖH Uni Wien, sind gern an der Uni, studieren gerne hier – aber wir wissen, dass dies für viele ein Privileg ist." Noch sei die Geschichte der Universität Wien keine Erfolgsgeschichte, sondern eine Geschichte von Kämpfen. Sie fordert u.a. eine Universität, die all jenen offen steht, die sie besuchen wollen, eine Begegnung auf Augenhöhe ermöglicht und aktiv und öffentlich gegen Diskriminierung auftritt, die ausfinanziert ist und in der unabhängige Forschung möglich ist. "Für uns steht fest, wir werden den Kampf für eine offene Hochschule, die allen dieselben Möglichkeiten bietet, weiter führen." Die gesamte Festadresse von Camila Garfias ist online nachzulesen.
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"Trotz ihrer 650 Jahre ist die Universität Wien jung geblieben" – Senatsvorsitzende Gabriele Kucsko-Stadlmayer gratuliert der Universität Wien zu Autonomie, Internationalität und Diversität. An die Gestaltung der Zukunft möchte sie kreativ herangehen: "Schlüsselrollen spielen dabei die Spitzenforschung, die qualitätsvolle Heranbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses, das gezielte Anwerben internationaler Talente, die Nutzung der Möglichkeiten des Internet und die Lehre, vor allem auch für künftige Lehrerinnen und Lehrer", so Kucsko-Stadlmayer. Lesen Sie hier ihre gesamte Festadresse (PDF).
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Die abschließende Festadresse dieser ganz besonderen akademischen Feier hielt Eva Nowotny, Vorsitzende des Universitätsrats und Alumna der Universität Wien. Die Universitätsautonomie nach dem UG 2002 sei international beispielgebend, und es könne keinen Zweifel daran geben, dass diese Autonomie, verbunden mit der Verantwortung gegenüber der Gesellschaft, die heute angemessendste Organisationsform von Universitäten sei. "Die Universität Wien hat in den letzten Jahren diese Verantwortung angenommen und auch mutige Entscheidungen über Forschung und Lehre, Personalentwicklung und Ressourcenfragen getroffen", so Nowotny. Damit sie die rasanten Veränderungen, die auf sie zukommen, meistern kann, müsse "die Universität Wien des 21. Jahrhunderts" sowohl international und europäisch als auch österreichisch und mit der Stadt Wien verbunden sein. Auch die Festadresse von Eva Nowotny gibt es online als PDF zum Nachlesen.
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Zahlreiche Mitwirkende haben durch ihr Engagement diese Feier – und alle im Jubiläumsjahr noch folgenden Veranstaltungen – erst möglich gemacht. Rektor Engl bedankt sich bei ihnen allen und richtet anschließend seinen Dank an alle MitarbeiterInnen der Universität Wien, die die Grundlage sind für die Erfolge der Alma Mater. "Wir müssen nicht bis zum 700. Jubiläum warten, um diese Erfolge zu konstatieren", merkt er abschließend an. Nach dem lang anhaltenden Applaus und zu den Klängen der Königsfanfaren aus "Fredigundis" von Franz Schmidt geht der offizielle Teil des Eröffnungsfestakts der Universität Wien zum Jubiläumsjahr 2015 zu Ende.
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Während es im Kleinen Festsaal unter anderem die Jubiläumsweine der Universität Wien beim Stand der Bisamberger Jungwinzer sowie Schmankerln beim Buffet der Mensa zu verkosten gab, erhielt der Rektor noch ein ganz besonderes Geschenk, überreicht vom Direktor des Hotels Sacher, Reiner Heilmann (li. im Bild), der im Namen von Sacher zum Jubiläum gratulierte: eine schokoladige Geburtstagstorte. Rechts im Bild der Leiter des Veranstaltungsmanagements der Universität Wien, Falk Pastner, der sich über die gelungene Veranstaltung freut.
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Buffet und Jubiläumswein gab es nach der Live-Übertragung der Festveranstaltung aus dem Großen Festsaal auch an den zehn weiteren Standorten der Universität Wien, an denen ebenfalls der Gründungstag der Universität Wien gefeiert wurde.
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Für die Studierenden ist der 12. März, der Rektorstag, traditionell vorlesungsfrei – heuer war das Audimax ausnahmsweise trotzdem vollbesetzt. Es folgen fotografische Eindrücke von einigen der "Festakt-Außenstellen": ...
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… am Campus der Universität Wien, …
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… in der Dr.-Bohr-Gasse (Zentrum für Molekularbiologie und Max F. Perutz Laboratories), …
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... im Neuen Institutsgebäude (NIG), …
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… am Juridicum, …
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… am Zentrum für Translationswissenschaften, …
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… im Universitätszentrum Althanstraße, …
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… an der Fakultät für Chemie (Auer von Welsbach-Hörsaal) …
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... und mit wehenden Jubiläumsfahnen am Standort Oskar-Morgenstern-Platz 1.
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Feierlich ging es am Abend im Stephansdom bei einer ökumenischen Vesper mit Kardinal Christoph Schönborn, Bischof Michael Bünker und Metropolit Arsenios Kardamakis sowie Vertretern der jüdischen und islamischen Glaubensgemeinschaft weiter. Eine besondere Atmosphäre entstand durch die Lichtinstallation des Künstlers Stefan W. Knor …
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… und die Stimmgewalt von über 150 SängerInnen und MusikerInnen: dem Chor und Orchester der Universität Wien unter der Leitung von Vijay Upadhyaya sowie dem Chor der russisch-orthodoxen Kathedrale zum Hl. Nikolaus unter der Leitung von Tatiana Stcherba.
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Auf dem musikalischen Programm, konzipiert von Domkapellmeister Markus Landerer, standen u.a. die Chichester Psalms von Leonard Bernstein. Die Psalmen wurden auf Hebräisch vorgetragen.
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Die Fürbitten für die Universität, die Lehrenden, die Studierenden, den Staat, die Freiheit der Wissenschaften und für Verstorbene, die u.a. von WissenschafterInnen und Studierenden der Universität Wien gelesen wurden (im Bild Senatsvorsitzende Gabriele Kucsko-Stadlmayer neben Physiker Anton Zeilinger), sind ebenfalls online nachzulesen (PDF).
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Im Rahmen der ökumenischen Vesper, bei der Heinz W. Engl die Abschlussworte sprach, wurde auch ein Kranz am Kenotaph Rudolf IV. niedergelegt; nach dem Auszug zur Orgelmusik besuchten die UniversitätsvertreterInnen die Herzogsgruft, in der Rudolf der Stifter begraben liegt.
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Anschließend fand der 650. Gründungstag der Universität Wien dort, wo man am meisten über ihre Geschichte erfahren und lernen kann, seinen Ausklang: im Universitätsarchiv.
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Nach den Begrüßungsworten von Rektor Engl und Thomas Maisel, Leiter des Universitätsarchives und wandelndes Lexikon der Universitätsgeschichte, gab es bei einem Empfang noch einmal Geburtstagsgeschenke für das universitäre Geburtstagskind:
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Anton Zeilinger, der Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) und Professor an der Universität Wien, schenkte dem Rektor einen Stein von der Alten Universität in Wien, in der die Universität Wien bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts untergebracht war – heute beherbergt sie u.a. die ÖAW.
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Tomáš Zima, der Rektor der Karlsuniversität Prag, überreichte seinem Amtskollegen aus Wien eine Goldmedaille, …
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…und von Joseph J.Y. Sung, dem Vice-Chancellor der Chinese University of Hong Kong, erhielt die Universität Wien eine wertvolle Kalligraphie.
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Ein weiteres Geschenk an die Universität Wien kam am Folgetag, dem 13. März 2015, nach der Jubiläumskonferenz "UVIECON": Maria Helena Nazare, die Präsidentin des europäischen Universitätsverbands EUA, überreichte dem Rektor das "Ehrenbuch der Ama Mater Rudolphina aus Anlass ihres 650-jährigen Gründungsjubiläums".
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Mit dem feierlichen Festakt am 12. März und der Jubiläumskonferenz "UVIECON" am 13. März (im Bild die DiskutantInnen der Podiumsdiskussion "Global Universities as Driving Force of Innovations"; lesen Sie hier mehr über die Ergebnisse der Jubiläumskonferenz) eröffnete die Universität Wien einen ganzen Reigen an Veranstaltungen zum 650-Jahr-Jubiläum. Auf dem Programm stehen Vorträge und Symposien, Spezialvorlesungen und Seminare, Ausstellungen, Konzerte und Performances – "für alle, die schon immer wissen wollten, was an einer Universität alles 'passiert", wie es der Rektor formulierte (alle Infos zum 650-Jahr-Jubiläum").
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Übrigens: Wer seine internationalen FachkollegInnen oder Freunde und Familie zu einer dieser vielfältigen Jubiläumsveranstaltungen einladen möchte, der kann seine Post seit heute auch mit der offiziellen Sonderbriefmarke der Universität Wien frankieren. Ebenfalls am 13. März 2015 konnten sich leidenschaftliche BriefmarkensammlerInnen bei einem Sonderpostamt in der Aula im Hauptgebäude den Ersttagsstempel abholen – den gibt es übrigens ab jetzt noch zwei Wochen lang in der Zentralen Stempelstelle der Post im 21. Bezirk.
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Am Abend der Jubiläumskonferenz UVIECON präsentierte der Vorstandsvorsitzende der Österreichischen Post, Georg Pölzl (li.), die offizielle Sonderbriefmarke der Universität Wien anlässlich des 650-Jahr-Jubiläums persönlich. (Text: uni:view / Fotos: Universität Wien).