Jus-Studierende der Universität Wien in Oxford
| 16. April 2013Zwischen 7. und 10. April 2013 nahm ein Team aus vier Studierenden der Fakultät für Rechtswissenschaften am "6th International Roman Law Moot Court" in Oxford teil. Das Wiener Team erreichte dabei den vierten Rang. Diandra Halici von der Universität Wien wurde zur zweitbesten RednerIn gekürt.
Im Rahmen des Roman Law Moot Court treten Teams der Universitäten Athen, Cambridge, Liège, Neapel, Oxford, Trier, Tübingen und Wien alljährlich gegeneinander an. Seit 2009 entsendet die Universität Wien jeweils ein Team zu dem bisher in der nordgriechischen Stadt Kavala veranstalteten Wettbewerb. 2010 errang das Wiener Team den zweiten Platz. Der "6th International Roman Law Moot Court" fand heuer in Oxford statt.
Beim Roman Law Moot Court argumentieren die Studierenden für die Prozessgegner in einem fiktiven Fall (für dessen Sachverhalt heuer Marcel Pagnols Roman "Jean de Florette" die Vorlage bildete) in nach römischen Recht konzipierten Klagen. Für eine erfolgreiche Teilnahme sind gute Kenntnisse des römischen Rechts sowie eine eingehende juristische Aufbereitung der zahlreichen komplexen Rechtsfragen, die der Sachverhalt aufwirft, gefordert. Außerdem müssen die TeilnehmerInnen über argumentativen Einfallsreichtum, gute Rhetorik und spontane Schlagfertigkeit bei der Beantwortung der von den RichterInnen gestellten Fragen verfügen. Als RichterInnen fungieren ProfessorInnen der teilnehmenden Universitäten.
Das Wiener Team mit Mateo Klanisek, Diandra Halici, Norbert Gehart, und Katharina Köberl (v.l.n.r.) muss sich nach seinem Vorrundensieg im Duell um den dritten Platz schließlich den Studierenden der Universität Cambridge äußerst knapp geschlagen geben. Sieger ist schließlich das Team aus Athen, das sich im Finale gegen Oxford durchsetzen kann. Diandra Halici wird als zweitbeste RednerIn im Bewerb durch eine Honorable mention geehrt.
Den äußeren Rahmen des Wettbewerbes bilden verschiedene Colleges (All Souls, Magdalen, Christ Church) sowie die Faculty of Law der Universität Oxford, wo die TeilnehmerInnen vom früheren Regius Professor of Civil Law, Tony Honoré, begrüßt werden. Der Aufenthalt in Oxford erlaubt Einblicke in das Leben an einer britischen Traditionsuniversität und bei der ebenfalls traditionellen Talent Show zum Abschluss der Veranstaltung zeigen die TeilnehmerInnen überraschende außerjuristische Begabungen. (Im Bild alle Moot Court-TeilnehmerInnen)
Der siebente Moot Court findet nächstes Jahr Anfang April wieder in Oxford statt. Interessierte können sich mit dem Betreuer des Wiener Teams, Richard Gamauf vom Institut für Römisches Recht und Antike Rechtsgeschichte, in Verbindung setzen.