Das war der Dies Academicus 2016
Redaktion (uni:view) | 14. März 2016Am 11. März 2016 feierte die Universität Wien beim Dies Academicus den 651. Jahrestag ihrer Gründung. Bei der "Promotion sub auspiciis" überreichte Bundespräsident Heinz Fischer fünf Absolventen die Ehrenringe der Republik Österreich. Sehen Sie hier einige fotografische Eindrücke aus dem Großen Festsaal.

Mit der "Promotio sub auspiciis Praesidentis rei publicae" werden herausragende AbsolventInnen geehrt, die seit dem Schulabschluss durchgehend Bestnoten vorweisen können. Lukas Strauss, Dominik Gruber, Gerhard Thonhauser, Jakob Dellinger und Matthias Kaltenbrunner (im Bild v.l.n.r.) haben für alle Oberstufenklassen, die Matura, sämtliche Teilleistungen der Diplom- bzw. Bachelor- und Masterprüfungen und des Rigorosums sowie für die Abschlussarbeit und die Dissertation die Bewertung "Sehr Gut" erhalten.

Rektor Heinz W. Engl der Universität Wien würdigte die Leistungen der geehrten Absolventen in seiner Ansprache zur akademischen Feier am Dies Academicus 2016. Seit dem Jahr 2010 wurden 17 männliche und 14 weibliche AbsolventInnen der Universität Wien mit der höchsten Auszeichnung für einen Studienabschluss in Österreich geehrt.

"Die Universität hat auch die Aufgabe, Wissen für die Gesellschaft nutzbar zu machen," erklärt Rektor Engl weiter. Ab sofort wird sich die Universität Wien in jedem Semester mit einer "Semesterfrage" auseinandersetzen, zu der WissenschafterInnen der Universität Antworten und Diskussionsbeiträge liefern können. "Es wird immer um eine Fragestellung gehen, die die Gesellschaft derzeit bewegt und wo die Universität glaubt, mit ihrer Expertise einen Beitrag sowohl zur Diskussion als auch zur Lösung leisten zu können", erklärt Rektor Engl. Die erste Semesterfrage lautet "Wie verändert Migration Europa?"

Stolz auf "ihre" erfolgreichen Nachwuchswissenschafter: Rektor Heinz W. Engel, die ViezerektorInnen Heinz Fassmann, Regina Hitzenberger, Christa Schnabl, Altrektor Karl R. Wernhart und die Vizerektorin der Comenius University Bratislava Daniela Ostatnikova (1. Reihe v.l.n.r.).

Bundespräsident Heinz Fischer (1. Reihe re.) folgte der Veranstaltung sichtlich mit Freude. "Diesen Tag werden Sie nie vergessen," versprach er den Absolventen.

Dominik Gruber, hier mit Doktormutter Goulnara Arzhantseva, schloss seine Dissertation im Fach Mathematik zum Thema "Infinitely presented graphical small cancellation groups" ab. Nach seinem Abschluss wechselte er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an die Universität Neuchâtel. Ab Herbst wird er in Zürich lehren und forschen.

Lukas Strauss studierte zunächst Technische Physik an der TU Wien, bis ihn die Neugierde zur Meteorologie und Atmosphärenphysik führte. In seinem Doktoratsstudium an der Universität Wien setzte er sich mit atmosphärischen Schwerewellen und den damit einhergehenden Turbulenzerscheinungen im Gebirge auseinander und forschte dafür auch in den USA und Dänemark.

Jakob Dellinger dissertierte im Fach Philosophie zu Phänomenen der Selbstbezüglichkeit bei Friedrich Nietzsche. Bereits jetzt ist der junge Philosoph, der außerdem leitend in einer IT-Firma tätig ist, ein international geachteter Experte zur Philosophie Friedrich Nietzsches. Hier erhält er den Ehrenring der Republik Österreich von Bundespräsident Heinz Fischer.

Osteuropa-Historiker Matthias Kaltenbrunner (Mitte) spricht nicht nur mehrere Sprachen fließend, sondern er hat bereits ein preisgekrönte Diplomarbeit vorzuweisen, die 2012 als Buch erschien. Seine Dissertation "Das global vernetzte Dorf: Migrationsprozesse und ihre Auswirkungen am Beispiel von sechs Dörfern in der Westukraine im 20. Jahrhundert" schloss er im Oktober 2015 ab. Derzeit ist Kaltenbrunner als Assistent am Institut für Osteuropäische Geschichte der Universität Wien tätig.

Philosoph Gerhard Thonhauser, hier mit Doktorvater Helmuth Vetter, hat bereits einiges an Auslandserfahrung vorzuweisen. Zwei Jahre seines Studiums verbrachte er in Kopenhagen, hinzu kamen Forschungsaufenthalte an der Universität Freiburg und den USA. In seiner Dissertation setzte sich der Universitätsassistent am Institut für Philosphie mit dem Verhältnis von Martin Heidegger und Søren Kierkegaard auseinander.

Die Preisträger im Small Talk mit dem Bundespräsidenten, der es sich nicht nehmen ließ, ihnen persönlich zu ihrem Erfolg zu gratulieren.

Anschließend an die akademische Feier im vollbesetzten Großen Festsaal fand am Nachmittag des Dies Academicus die alljährliche Stipdendienverleihung an erfolgreiche NachwuchswissenschafterInnen statt. Vizerektor Faßmann eröffnete die Veranstaltung mit einer Vorstellung der Nachwuchsförderung an der Universität Wien.

Als Gewinner des Bank Austria Forschungspreises 2016 präsentierte Krzysztof Chylinski (li.) sein höchst interessantes Forschungsprojekt. Seine Forschung im Bereich des CRISPR-Cas Systems gilt als eine der bedeutendsten Entdeckungen in der Molekularbiologie. Günter Hofbauer überreichte im Namen der Bank Austria die Schecks an die GewinnerInnen.

Es folgte die Verleihung der Doc. Awards 2015 (im Bild Nina Sophie Fritsch). Diese werden jährlich von der Stadt Wien für JungwissenschafterInnen aller Fachrichtungen und deren hervorragende Forschungsleistungen im Rahmen ihrer Dissertation gestiftet.

Die StipendiatInnen des uni:docs Fellowships 2015 präsentierten in ihren jeweiligen Fachrichtungen ihre Forschung (im Bild v. li. n. re.: Katharina Prochazka, Paul Klinger und Marie-Christine Röhsner).

Die abschließenden Gruppenfotos zeigen die GewinnerInnen der Bank Austria Forschungspreise und der Doc. Awards …

… sowie die uni:docs StipendiatInnen.

Beim Sektempfang konnten alle Gäste den feierlichen Nachmittag ausklingen lassen.

Der Abschluss der Veranstaltung wurde auch dazu genützt seine KollegInnen näher kennenzulernen. (Text: Jessica Richter und Michael Wimmer, Fotos 1-12: Robert Harson/Universität Wien, 13-19: Universität Wien/derknopfdruecker.com)