Schon mal daran gedacht, selbst ein Erklärvideo für die Lehrveranstaltung zu produzieren? Das neue Learning Lab der Universität hilft dabei. Am 17. März waren zahlreiche Interessierte beim "Open House", um sich über die Einsatzmöglichkeiten des Learning Lab und digitaler Lehre zu informieren.
Ab Sommersemester 2017 betreibt die Universität Wien im Center for Teaching and Learning (CTL) ein flexibel ausgestattetes Learning Lab , das Lehrende zum Erproben prototypischer innovativer Lehrsequenzen nutzen können. Am 17. März 2017 lud das CTL zum Open House: BesucherInnen erfuhren dabei mehr über die Einsatzmöglichkeiten des Learning Lab und tauschten sich im Rundgang durch das CTL mit ExpertInnen im Bereich Hochschuldidaktik und digitaler Lehre aus. Außerdem konnten sie sich im Erstellen von Open Educational Ressources versuchen und in Erfahrung bringen, was sie vom CTL schon immer wissen wollten. Den Ausklang bildete die feierliche Abschlussveranstaltung des Zertifikatskurses "Teaching Competence Plus".
Beim Open House präsentierte sich das CTL mit thematischen Stationen zu seinen verschiedenen Angeboten. "Was lernen meine TutorInnen im Online-Kurs?", "Kann ich mit Multiple-Choice kompetenzorientiert prüfen?", "Welche Schreibangebote gibt es am CTL?" oder "Wie wär's mit einem eigenen Animationsvideo?": Zu diesen und anderen Fragen tauschten sich die BesucherInnen mit ExpertInnen des CTL aus, probierten Tools (z.B. ein Smartboard) oder arbeiteten an Projekten. Im Bild erarbeitet Yvonne Wiesner, E-Producerin des CTL, gemeinsam mit interessierten Besuchern einen animierten Video-Trailer. Das CTL unterstützt in der Video-und Contentproduktion als Offene Bildungsressourcen .
Eva Karall, Eva Meisinger (Zentraler Informatikdienst , Moodle-Support) und Markus Hintermayer (Zentraler Informatikdienst, u:stream-Services ) standen auf die Frage "Wie kann ich meine Lehre mit Moodle und Streaming bereichern" Rede und Antwort, informierten über kommende Moodle-Neuheiten und die Neuerungen im Bereich der u:stream-Services. Durch die Diskussion mit einer Moodle-Spezialistin nahmen die BesucherInnen konstruktive Vorschläge und hilfreiche Tipps und Tricks für die eigene Lehrveranstaltung mit nach Hause.
Im neu konzipierten Medienlabor des CTL blickten Interessierte hinter die Kulissen eines Lehrvideos: Der E-Producer Christoph Winter präsentierte die vielfältigen Möglichkeiten der Videoproduktion – von Studioaufnahmen mit Greenscreen über Tafelbildaufnahmen und bis hin zu kleinen Aufnahmen mit dem Tablet, die auch zu Hause durchgeführt werden können. Mit dem Medienlabor und bedienerfreundlicher Hard- und Software steht Lehrenden, die selbst (Erklär)Videos erstellen wollen, eine neue Infrastruktur zur Verfügung. Für die Erstellung von Offenen Bildungsressourcen (OER) bietet das CTL kompetente Unterstützung durch ausgebildete E-ProducerInnen.
Das Beratungsspektrum bei der Videoproduktion wurde im Medienlabor des CTL deutlich, wo die vor Ort gedrehten Lehrvideos geschnitten, vertont oder je nach Bedarf nachbearbeitet werden. Indem sie es selbst ausprobierten, konnten sich die Lehrenden davon überzeugen, dass die gängigen Schnittprogramme leicht handhabbar sind und umfassende Möglichkeiten bieten. Das Video- und Schnittequipment steht allen Lehrenden zur Erstellung Offener Bildungsressourcen (Open Educational Resources) zur Verfügung und kann künftig im Fachportal (derzeit noch in Entwicklung) veröffentlicht werden. Nähere Informationen zum Hochschulraum-Strukturmittel Projekt "Offene Bildungsressourcen / Open Education Austria" .
Um künftige Studierende bei ihrer Studienwahl zu unterstützen, entwickelt das CTL in Zusammenarbeit mit Studienrichtungen sogenannte Online-Self-Assessments (OSA) , die einerseits als Teil der Aufnahmeverfahren und andererseits als Informations- und Selbsteinschätzungstool fungieren. Beim Open House nutzten interessierte BesucherInnen die Gelegenheit, aus erster Hand vom EntwicklerInnenteam rund um Gisela Kriegler-Kastelic Details über Inhalt und Ablauf der OSAs zu erfahren.
Eine Station des Open House lockte die BesucherInnen mit den Fragen: "An Workshops oder Coaching interessiert? Was passt zu mir!?" Sonja Buchberger stellte das vielfältige "Coaching-, Workshop- und Veranstaltungsangebot" des CTL vor und bot vor Ort didaktische Praxiscoachings an. Dabei wurden diverse Fragen zur Weiterentwicklung der persönlichen Lehrkompetenz von Lehrveranstaltungsplanung bis hin zu didaktischen Methoden für bestimmte Lehrveranstaltungstypen besprochen.
Mit der Übergabe der Zertifikate an die TeilnehmerInnen des Kurses "Teaching Competence Plus", der im Studienjahr 2016/17 erstmals an der Universität Wien durchgeführt wurde, fand der Tag seinen feierlichen Ausklang. Der Kurs richtet sich an erfahrene Universitätslehrende ab der Postdoc-Phase, die ihre Lehre weiter professionalisieren möchten. Vizerektorin Christa Schnabl und Eva Vetter, die wissenschaftliche Leiterin des Kurses, überreichten der Absolventin Ana Begona Ania Martinez ihr Zertifikat und würdigten das vorbildliche Engagement aller AbsolventInnen im Bereich Lehre.
Die insgesamt 13 AbsolventInnen von "Teaching Competence Plus" verbrachten zwei Semester damit, eine Lehrveranstaltung zu beforschen und gezielt weiterzuentwickeln. Vielfältige Workshops, Einzelcoachings, kollegiale Lehrbesuche und intensiver Austausch in der Peer-Group des Zertifikatskurses unterstützten sie in ihrem Vorhaben. Durch ihre Vorreiterrolle tragen sie zur Sichtbarkeit exzellenter Lehre bei und wirken motivierend für die Lehrenden, die ihre Lehrkompetenz ebenfalls weiter ausbauen möchten. (Fotos: Joseph Krpelan/Universität Wien)