Unser Supercomputer: Noch leistungsstärker, noch energieeffizienter

Gemeinsam mit den neuen Partnern, Universität Innsbruck und "Cluster Süd" (TU Graz, Universität Graz, Universität Klagenfurt, Montanuniversität), präsentierten die TU Wien, die Universität Wien, die BOKU Wien und Bundesminister Töchterle die Erweiterung des Vienna Scientific Cluster VSC 3+.

Die von TU Wien, Universität Wien und BOKU initiierte Kooperation hat sich bewährt: Schon der Vienna Scientific (VSC) war Österreichs leistungsfähigster Computer und ermöglichte Forschungsgruppen beachtliche wissenschaftliche Erfolge. Nun wird der Vienna Scientific Cluster ausgebaut und bietet als VSC 3+ neuen Partnern wie der Universität Innsbruck und den Universitäten des Cluster Süd (TU Graz, Uni Graz, Uni Klagenfurt und Montanuniversität) den Zugriff auf den Hochleistungsrechner. Daran geknüpft ist die Finanzierung dieses Großsystems, die von den beteiligten Universitäten gemeinsam im Rahmen ihrer Leistungsvereinbarungen mit dem Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung gestemmt wird.

Neue Partner in Österreichs führendem Computercluster

Aufbauend auf der Rechnerleistung des VSC 2 (Platz 56 in der Weltrangliste, November 2012) soll der Cluster noch leistungsstärker und energieeffizienter werden. Die rasante technologische Entwicklung von Hard- und Software erfordert Investitionen in den Ausbau des Clusters, um ihn im weltweiten Spitzenfeld zu halten.

Erweitert wurde die Kooperation im VSC 3+ am Montag, 10. Juni 2013, vom Bundesminister für Wissenschaft und Forschung Karlheinz Töchterle und den RektoratsvertreterInnen der beteiligten Universitäten: Sabine Seidler (TU Wien), Heinz W. Engl (Universität Wien), Georg Haberhauer (BOKU) und Franz Wotawa (TU Graz) sowie Sabine Schindler (Universität Innsbruck), die für die Universität Innsbruck die Beteiligung am VSC 3+ unterzeichnet.

VSC3+: Internationale Konkurrenzfähigkeit

Von der Materialwissenschaft bis zur Meteorologie – das Einsatzgebiet des österreichischen Spitzencomputers ist vielfältig. "Mit der nächsten VSC-Ausbaustufe sichern sich die beteiligten Universitäten die internationale Konkurrenzfähigkeit im Bereich der rechnergestützten Wissenschaften", so Rektor Heinz W. Engl. "Rechnergestützte Methoden sind in zahlreichen Disziplinen im Einsatz. An der Universität Wien vor allem in der Physik, der Astronomie und der Chemie und der Mathematik. Für die Qualität der wissenschaftlichen Arbeiten im Bereich der rechnergestützten Wissenschaften ist die technische Ausstattung von entscheidender Bedeutung und daher die nächste Ausbaustufe von großer Wichtigkeit."


Christoph Dellago, Gruppensprecher der Computergestützten Physik der Universität Wien zum Ausbau des VSC:
"Die Erweiterung des VSC ist sehr erfreulich. Der Zugriff auf neue Rechnerressourcen erlaubt es uns, bisher nicht behandelbare Probleme zu lösen und international konkurrenzfähig zu bleiben. Der VSC ist eine wesentliche Voraussetzung für mehrere unserer derzeit laufenden Projekte an der Fakultät für Physik, u.a. für den Spezialforschungsbereich Vienna Computational Materials Laboratory (ViCOM) - ein Kooperationsprojekt der TU Wien und der Universität Wien. Konkret geht es dabei um die Berechnung von Materialeigenschaften mit Hilfe von atomistischen Simulationen: Wir möchten beispielsweise besser verstehen, wie Phasenübergänge ablaufen. Nur durch den kontinuierlichen Ausbau des VSC können wir auch in Zukunft auf internationalem Spitzenniveau forschen und solche Projekte an Land ziehen. Alle beteiligten Universitäten und das Ministerium haben heute klar den Willen dazu ausgedrückt. Zudem ist die transuniversitäre Zusammenarbeit im VSC eine gute Basis für weitere Kooperationsprojekte."



Der Vizerektor für Forschung Johannes Fröhlich (TU Wien) setzt hohe Erwartungen in den VSC 3+: "Schon bisher waren leistungsfähige Großrechner ein unverzichtbares Werkzeug für unsere Forschung. Mit der Erweiterung der Benutzercommunity und dem Ausbau der Rechnerleistung bleiben Österreichs Universitäten im High Performance Computing international konkurrenzfähig."

Ähnlich sieht das auch die Vizerektorin für Forschung der Universität Innsbruck Sabine Schindler: "Diese Kooperation im Bereich des High Performance Computing wird die Forscherinnen und Forscher unserer Universitäten einen bedeutenden Schritt weiterbringen und die internationale Wettbewerbsfähigkeit und damit auch die Sichtbarkeit der österreichischen Forschungsprojekte nachhaltig erhöhen." Und weiter: "Ein großer Vorteil dieser Kooperationen liegt vor allem im Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen den High Performance Computing-ExpertInnen und den WissenschafterInnen der beteiligten Universitäten." Alle Forschungsvorhaben würden von der erhöhten Leistungsfähigkeit solcher gemeinsam finanzierter und betriebener Großrechner profitieren.  

Wissenschafts- und Forschungsminister Karlheinz Töchterle zeigte sich über die Ausweitung des Kooperationsprojekts erfreut: "Die vorhandenen Mittel der Universitäten werden durch derartige österreichweite Kooperationen bei der Forschungsinfrastruktur sehr effizient eingesetzt. Diese Zusammenarbeit ist im besten Sinn gelebter Hochschulplan und notwendig zur weiteren Steigerung der Innovationsleistung Österreichs. Nur so können wir in diesem Bereich mit der internationalen Forschung mithalten."

Grüne Spitzentechnologie

Neben der Rechenleistung ist beim Hochleistungsrechner die Umweltbilanz ausschlaggebend. Durch möglichst energiesparende Prozessoren und ein effizientes Kühlsystem am Standort der TU Wien im Arsenal ist die Energieeffizienz (die Rechenleistung pro aufgewendeter Energie) ständig steigend. "Unser Ziel ist es, für diese Ausbaustufe einen sinnvollen Kompromiss zwischen Kosten, Energieverbrauch und Rechnerleistung zu finden. Mit dem Ausbau streben wir für unseren Rechner wieder einen Platz unter den Top 100 der Weltrangliste an", so Herbert Störi (TU Wien), wissenschaftlicher Leiter des VSC-Projekts.