START-Preise 2012
| 12. Juni 2012Am Dienstag, 12. Juni 2012, gab der FWF die insgesamt sieben START-PreisträgerInnen 2012 bekannt. Die Einreichungen der Universität Wien zeigten sich erfolgreich: START-Preise erhalten Alexander Dammermann, Sofia Kantorovich, Julia Budka und Jürgen Hauer.
"Es gibt kaum ein erfreulicheres Zeichen für die Forschungsstärke einer Universität als erfolgreiche NachwuchswissenschafterInnen", so Rektor Heinz W. Engl. "Das Rektorat gratuliert den neuen START-PreisträgerInnen. Der Erfolg der WissenschafterInnen heuer und in den vergangenen Jahren stellt das Forschungspotenzial unserer Universität unter Beweis." Das hochdotierte und prestigeträchtige START-Programm bietet hochqualifizierten NachwuchsforscherInnen mit bis zu 200.000 Euro jährlich die Möglichkeit, ihre Forschungsarbeiten zu planen und eine eigene Arbeitsgruppe auf- bzw. auszubauen. 2012 waren vier Einreichungen der Universität Wien erfolgreich: jeweils ein START-Preis geht an die Max F. Perutz Laboratories (MFPL) und die Fakultät für Physik; zwei weitere START-PreisträgerInnen sind derzeit an der Universität Wien tätig und werden ihre Projekte an anderen Institutionen durchführen.
START-Preise für Alexander Dammermann und Sofia Kantorovich
Alexander Dammermann, geboren 1975 in Hamburg, ist Junior Group Leader an den Max F. Perutz Laboratories (MFPL) der Universität Wien. Nach seinem Studium der Naturwissenschaften an der Universität Cambridge und anschließendem Doktoratsstudium an der Universität Edinburgh – im Rahmen eines Wellcome Trust-Stipendiums – war er als Gastforscher am Weizmann Institut of Science in Israel sowie als Postdoc am Ludwig Institut for Cancer Research in San Diego tätig. Neben einer umfangreichen Publikationsliste kann Dammermann bereits auf mehrere Preise und Forschungsstipendien zurückblicken, u.a. den "Natural Sciences Prize" des Peterhouse der Universität Cambridge 1997 sowie den "UK Young Cell Biologist of the Year"-Award der British Society for Cell Biology im Jahr 2002.
Sein Forschungsvorhaben im Rahmen des START-Programms ist die "Molekulare Analyse der Struktur und Funktion von Zentriolen" mithilfe biochemischer, zellbiologischer und genetischer Methoden. Zentriolen sind makromolekulare Strukturen in tierischen – Alexander Dammermann untersucht sie im Fadenwurm C. elegans – und menschlichen Zellen. Beim Menschen sind Anomalien dieser Strukturen mit der Entstehung von Tumoren und schweren Entwicklungsstörungen wie Ziliopathien und Mikrozephalie verbunden. Die Ergebnisse des START-Projekts sollen zu einem besseren Verständnis der obengenannten Krankheitsbilder verhelfen und dadurch langfristig zur Entwicklung möglicher Therapieansätze beitragen.
Forschungsgruppe von Alexander Dammermann, Max F. Perutz Laboratories (MFPL)
Department für Mikrobiologie, Immunbiologie und Genetik am Zentrum für Molekulare Biologie
Sofia Kantorovich wurde 1980 in Jekaterinburg (Russland) geboren und ist zurzeit als Senior Researcher an der Sapienza Universität Rom tätig. Nach dem Abschluss ihres Studiums der Mathematik und Mechanik an der Ural State University in Jekaterinburg war sie von 2006 bis 2008 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Max-Planck-Institut für Polymerforschung in Mainz und anschließend bis Februar 2012 Humboldt-Stipendiatin am Institut für Computational Physics der Universität Stuttgart. Ab 2000 war sie zunächst als wissenschaftliche Mitarbeiterin, dann als Dozentin und schließlich als Associate Professor an der Ural State University tätig. Sofia Kantorovich erhielt zahlreiche Preise und Stipendien, u.a. 2005 den Ministry of Education Grant for Young Doctors (Russland), 2007 das L'Oreal-Stipendium "For Women in Science".
Mit dem START-Projekt "Skalenübergreifende Theorie und Modellierung dipolarer weicher Materie" kommt Sofia Kantorovich an die Fakultät für Physik. Ziel ist es, das Wissen über dipolare weiche Materie auf verschiedenen Skalen zu verbreitern: indem Theorie- und Simulationsverfahren erweitert, neue Ansätze entwickelt sowie Erfahrungen aus den Feldern Physik, Chemie und Biophysik zusammengeführt werden. Die Forschung basiert auf einer Verflechtung aus statistischer Physik und verschiedenen Computersimulationsmethoden und wird in enger Zusammenarbeit mit experimentellen Gruppen durchgeführt.
Fakultät für Physik
Website von Sofia Kantorovich, Ural State University
START-Preise für Julia Budka und Jürgen Hauer
Die Ägyptologin Julia Budka (geb. 1977 in Wien), derzeit Universitätsassistentin und Postdoc am Institut für Ägyptologie, hat an der Universität Wien promoviert und 2003 ein DOC-Stipendium der ÖAW erhalten. Von 2004 bis 2011 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Humboldt-Universität zu Berlin. Julia Budka wird ihr START-Projekt "Im Spannungsfeld antiker Grenzen und Kulturen. Siedlungsstrukturen in Ägypten und Obernubien im 2. Jahrtausend v. Chr." an der Kommission für Ägypten und Levante der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) durchführen.
Institut für Ägyptologie der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät
Kommission für Ägypten und Levante (ÖAW)
Jürgen Hauer (geb. 1978 in Niederösterreich), zurzeit Postdoc und Projektmitarbeiter in der Gruppe Elektronische Materialeigenschaften an der Fakultät für Physik, hat sein Doktoratsstudium am Max-Planck Institut für Quantenoptik in Garching (D) und an der Philipps-Universität Marburg (D) absolviert. Er kam im Rahmen des Lise-Meitner-Stipendiums des FWF an die Fakultät für Physik der Universität Wien. Sein START-Forschungsvorhaben mit dem Titel "Zwei-dimensionale Laserspektroskopie von natürlichen Lichtsammelkomplexen" ist am Institut für Photonik der Technischen Universität Wien angesiedelt.
Gruppe Elektronische Materialeigenschaften an der Fakultät für Physik
Institut für Photonik der TU Wien