CORALS–2013: Erdwissenschaftskonferenz erstmals an der Universität Wien

Anfang Juli fand an der Fakultät für Geowissenschaften, Geographie und Astronomie die Konferenz CORALS–2013 statt. Über 70 WissenschafterInnen aus 22 Ländern tauschten sich auf dem Gebiet der zerstörungsfreien Mikrostahl-Analytik von Mineralen und anderen geologischen Probenmaterialien aus.

Die Analysetechniken Raman- und Lumineszenz-Spektroskopie werden in der erdwissenschaftlichen Forschung in den letzten Jahren immer mehr verwendet, da sie es ermöglichen, mit geringem Aufwand kleinste Probenmengen zerstörungsfrei zu analysieren bzw. Proben hochauflösend abzubilden. Die in jüngster Zeit deutlich zunehmende Bedeutung licht-spektroskopischer Mineralanalyse-Techniken wird auch dadurch dokumentiert, dass die Europäische Kommission in den Jahren 2006 bis 2009 einen "Marie Curie Chair of Excellence for Mineral Spectroscopy" an der Universität Wien gefördert hatte; es war seinerzeit erst der dritte Marie Curie Chair für Österreich und der erste im Bereich der europäischen Mineralogie überhaupt.


Lumineszenzbild (Breite 0.85 mm) einer Sandsteinprobe von Minas Gerais, Brasilien. Von radioaktiven Mineralkörnern ausgesendete Alphastrahlung hat über Jahrmillionen hinweg die Struktur des benachbarten Quarzes geschädigt; diese Defekte sind anhand ihrer orangefarbenen Emission gut erkennbar (siehe Pfeile). (Foto: J. Götze, TU Bergakademie Freiberg)



Neue Forschungsergebnisse und technische Weiterentwicklungen


Nach 2009 in Mainz, Deutschland, und 2011 in Madrid, Spanien, war dies die dritte CORALS-Konferenz, diesmal organisiert vom Institut für Mineralogie und Kristallographie der Universität Wien; das Naturhistorische Museum Wien fungierte als Mitveranstalter. An drei Tagen wurden neue Forschungsergebnisse und technische Weiterentwicklungen durch Vorträge sowie auf Postern präsentiert. Pünktlich zu Beginn der Konferenz erschien zudem ein Sonderband der Springer-Zeitschrift "Mineralogy & Petrology", in dem aktuelle Fortschritte der mineralogischen Luminesz-Spektroskopie durch eingeladene Review-Artikel dokumentiert wurden. Der Tagung selbst war ein zweieinhalbtägiger, sowohl Theorie als auch Laborarbeit beinhaltender Doktorandenkurs zu Lumineszenz-Techniken vorangestellt, der mit fast 30 TeilnehmerInnen eine unerwartete Resonanz fand.


 



Die Organisatoren um Lutz Nasdala, Professor für Mineralogie und Spektroskopie an der Universität Wien, danken der Fakultät für Geowissenschaften, Geographie und Astronomie, den mineralogischen Gesellschaften Österreichs und Deutschlands, dem Springer-Verlag sowie drei Spektrometerherstellern für ihre finanzielle Unterstützung. Im Bild sind alle KonferenzteilnehmerInnen zu sehen, die bis zum letzten Tag geblieben sind.