1 Million Fördergeld für Strukturbiologie-Forschung

Die österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) verlängerte am 23. Mai den Vertrag mit dem Zentrum zur Optimierung von Strukturstudien (COSS) der Max F. Perutz Laboratories und der Universität Wien. Das Zentrum und sein Team erhalten zusätzliche Projektmittel in Höhe von 1 Mio. Euro.

Das Zentrum zur Optimierung von Strukturstudien (Center for Optimized Structural Studies, COSS) der Max F. Perutz Laboratories (MFPL) der Universität Wien und der Medizinischen Universität Wien ist eines von nur acht "Laura Bassi Exzellenzzentren" Österreichs. Dieses seit 2009 bestehende Impulsprogramm der österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) unterstützt Forschungsnetzwerke an der Schnittstelle von Wissenschaft und Industrie, die von Frauen geleitet werden.

Die Verlängerung der Förderdauer wurde gestern Donnerstag, 23. Mai, durch die FFG bekanntgegeben, sodass das COSS-Team seine erfolgreiche Arbeit für weitere drei Jahre fortsetzen kann. "Die Universität Wien freut sich sehr, dass dieses anwendungsorientierte Forschungsprojekt derartig positiv evaluiert wurde, dass es insgesamt mit 2,3 Millionen Euro gefördert und jetzt für weitere drei Jahre fortgesetzt wird", so Heinz W. Engl, Rektor der Universität Wien.

Innovative Techniken

Die WissenschafterInnen beschäftigen sich mit der Entwicklung neuer und innovativer Techniken zur Produktion großer Mengen von Proteinen, welche qualitativ hochwertig und voll funktionell, und somit für strukturelle und biochemische Analysen geeignet sind. Die Entwicklung solcher Techniken ist kompliziert, da sie stark von der Art des Proteins abhängen. Kennt man jedoch die Struktur eines Proteins, kann man daraus wertvolle Schlüsse auf dessen Funktion in lebenden Zellen und seiner Rolle in der Entstehung von Krankheiten ziehen.

Erfolgreiche Partnerschaft


Das COSS-Zentrum wird gemeinsam von den MFPL, der Universität Wien und der Campus Science Support Facilities GmbH als wissenschaftliche Partner und dem Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie (IMP), der Intercell AG und der BIOMIN Holding GmbH als industrielle Partner betrieben. Die Finanzierung des Zentrums wird zu 60 Prozent durch das "Laura Bassi Centre of Excellence"-Programm der FFG und zu 40 Prozent durch die wissenschaftlichen und industriellen Partnerorganisationen getragen.

"Dass die FFG unsere Förderung verlängert hat, zeigt, wie erfolgreich unsere wissenschaftlichen und industriellen Partnerorganisationen zusammenarbeiten, und ist gleichzeitig eine Anerkennung für die hohe Qualität unserer Forschung", so Kristina Djinovic-Carugo, Leiterin des COSS-Zentrums und des Departments für Strukturbiologie und Computational Biology der Universität Wien.

Moderne Forschungskultur

Das "Laura Bassi Centre of Excellence"-Impulsprogram der FFG setzt auf eine neue, moderne Forschungskultur, die zugleich die berufliche Qualifizierung als auch die gezielte Personalentwicklung unterstützt. Deshalb werden sowohl die Besuche von kooperierenden Laboren, Konferenzen und Seminaren gefördert, als auch die Teilnahme an Kursen für Führungsfähigkeiten sowie Zeit- und Projektmanagement.

"Die Ergebnisse und das Wissen, dass das COSS-Team über die letzten Jahre generiert hat, hat die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit der beteiligten Gruppen gesteigert. Von unserer Expertise haben aber auch andere Gruppen am Campus Vienna Biocenter profitiert. Wir hoffen, dass COSS am Ende der zweiten Förderungsdauer mit der kürzlich gegründeten Strukturbiologie Facility am Biocenter fusionieren kann, sodass die von uns entwickelten Methoden allen Forschern am Campus zugutekommen", sagt Kristina Djinovic-Carugo abschließend. (vs)