6 Fragen an Dekan Thilo Hofmann (2014-16)

Für Thilo Hofmann beginnt am 1. Oktober 2014 die mittlerweile zweite Funktionsperiode als Dekan der Fakultät für Geowissenschaften, Geographie und Astronomie.

1) Was erwarten Sie sich von Ihrer neuen Aufgabe, und welche Ziele verfolgen Sie?
Ein Ziel in der kommenden Funktionsperiode ist es die Leitung der Fakultät für Studierende, Lehrende, MitarbeiterInnen und Forschende weiter zu professionalisieren und Prozesse effizienter zu gestalten. Durch die Einführung einer neuen Struktur in der Fakultätsleitung mit Funktionsdekanen und der Einstellung einer Fakultätsmanagerin ab 1. Oktober 2012 – Astrid Heusmann – soll der Service  innerhalb der Fakultät erhöht und operative wie strategische Entscheidungen im Team getroffen werden. Für die Fakultät sind die anstehenden Neuberufungen  besonders wichtig, diese stellen die Weichen für die kommenden Jahre und bestimmen die zukünftige Performance der Fakultät entscheidend. Zusätzlich sind die Themen Infrastruktur und Raumadaptierung, mittelfristige Refinanzierung von Großgeräten, Forschungs- und Nachwuchsförderung aktuell. Neben der Leitung der Fakultät, welche viel Zeit in Anspruch nehmen wird, hoffe ich, in der eigenen Arbeitsgruppe noch ausreichend präsent zu sein um in der Forschung aktiv zu bleiben.

2) Was ist dabei die größte Herausforderung?
Im Rahmen der möglicherweise knapper werdenden Ressourcen sind diese möglichst effizient einzusetzen, um die Kernaufgaben der Fakultät in Forschung und Lehre optimal zu fördern und auf hohem Niveau zu erhalten.


BIOGRAPHISCHES:

Thilo Hofmann, geb. 1967 in Celle (D), ist seit 1. Oktober 2012 Dekan der Fakultät für Geowissenschaften, Geographie und Astronomie der Universität Wien. 1989-1991 Studium der Geologie an der Justus-Liebig-Universität Gießen und an der Freien Universität Berlin. Berufspraktikum in Kolumbien. 1992-1994 Studium an der Technischen Universität Berlin. 1995 Diplomarbeit in Brasilien; Abschluss des Hauptstudiums als Diplom-Geologe. 1996-1999 Wissenschaftlicher Mitarbeiter im EU-Verbundforschungsprojekt "Artificial Recharge of Groundwater" am Institut für Wasserforschung GmbH, Schwerte sowie der Universität Bremen. 1998 Promotion an der Universität Bremen. 1999 Hochschulassistent (C1) an der Universität Mainz. 2002 Gastprofessur an der Stanford University, Kalifornien, Habilitation. 2003-2005 Hochschuldozent (C2) an der Universität Mainz, Leitung der Arbeitsgruppe Hydrogeologie. Seit Februar 2005 Professur für Umweltgeowissenschaften an der Fakultät für Geowissenschaften, Geographie und Astronomie der Universität Wien. 2006-2011 Vorstand des Departments für Umweltgeowissenschaften. 2006-2012 Vizedekan der Fakultät für Geowissenschaften, Geographie und Astronomie.


3) Wo sehen Sie die Universität Wien in zehn Jahren, und was ist auf dem Weg dorthin wichtig?
Wichtig ist die Freiheit, welche die Universität in den letzten Jahren bekommen hat, zu verteidigen und weiter autonom die Strategie der Universität bestimmen zu können. Entscheidend hierfür wird die budgetäre Situation der kommenden zehn Jahre sein, inwiefern Bildung unter den – nötigen – Sparmaßnahmen leiden wird ober, ob diese als Zukunftsinvestition eine Ausnahme davon bildet. Unsere Chance liegt international im Bereich der exzellenten Ausbildung und Qualifizierung in Österreich.

4) Ihr wissenschaftliches Vorbild?
Ich habe kein spezielles wissenschaftliches Vorbild oder einen Mentor, aber es gibt verschiedene WissenschafterInnen, die mich immer wieder auf meinem Weg begeistert und begleitet haben, so wie der Geochemiker Horst D. Schulz in Bremen, bei welchem ich promoviert habe, oder der Angewandte- und Hydrogeologe Klaus Knoblich, welcher mich zum Studium geführt hat.


BLICK INS FOTOALBUM:

"Viele haben einen Moment, der zu ihrer Studienwahl beigetragen hat. Bei mir war es kein Moment, sondern ein Unfall. Der Beinbruch meines Vaters hat mich zur Geologie geführt, zunächst in die Berge zum Skifahren mit einem guten Freund des Vaters und Professor für Angewandte- und Hydrogeologie in Gießen. Eine Woche mit ihm war ausreichend um mich für die angewandte Geologie und insbesondere die Umweltgeologie so zu begeistern, dass ich dieses Fach auch heute, 23 Jahre später, sofort wieder studieren würde. Die optimale Betreuungssituation in den Geowissenschaften, die spannende Arbeit zwischen praktischer Anwendung, Grundlagenforschung, Labor und Gelände begeistert mich immer noch", erzählt Thilo Hofmann: "Das Bild wurde 1996 aufgenommen, und ich entnehme dort gerade Grundwasserproben für die Qualitätsuntersuchung des Trinkwassers in einer Aufbereitungsanlage an der Ruhr in Deutschland." (Foto: privat)



5) Ihr Lieblingsplatz an der Universität Wien?
Der Arkadenhof und der Große Festsaal.

6) Welche Bücher liegen zurzeit auf Ihrem Nachtkästchen?
"Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki" von Haruki Murakami, "Cabo del Gata" von Eugen Ruge und "hinterland" von Feridun Zaimoglu.