Motivation und Wohlbefinden in der Schule

Wie können wir dafür sorgen, dass sich Schüler*innen im (digitalen) Klassenzimmer wohlfühlen? Julia Holzer forscht am Institut für Entwicklungs- und Bildungspsychologie, um dieser Frage auf den Grund zu gehen. Im Video gibt die Nachwuchswissenschafterin einen Einblick in ihren Forschungsalltag.

Hand aufs Herz: Wer hat sich in der Schule schon so richtig wohl gefühlt? Dabei gelten Wohlbefinden und Motivation in der Bildungs- und Entwicklungspsychologie als wichtige Ressourcen für Gesundheit, positive Entwicklung und erfolgreiches Lernen. Julia Holzer von der Universität Wien beschäftigt sich mit "well being" in Bildungskontexten: "In meiner Forschung möchte ich herausfinden, aus welchen Bausteinen Wohlbefinden in der Schule besteht, wie Wohlbefinden mit anderen wichtigen Zielen von Schule zusammenhängt, und in der Schule gefördert werden kann", erklärt die junge Forscherin im Video.

In der Videoreihe "Presenting…early stage researchers" sprechen Doktorand*innen der Vienna Doctoral Schools über die brennenden Fragen, mit denen sie sich aktuell beschäftigen, lassen sich bei ihrer Forschungstätigkeit über die Schulter schauen und zeigen, wie sie mit ihren Ideen die Welt von morgen mitgestalten.

Wissenstransfer: Input für die Schulpraxis

Ihre Dissertation verfasste Julia Holzer in der Vienna Doctoral School Cognition, Behaviour and Neuroscience (Cobene) – und wurde dafür im Frühjahr 2021 mit dem Impact.Award ausgezeichnet. Nachdem sie selbst als Lehrerin tätig war, ist ihr der Transfer von wissenschaftlichen Erkenntnissen in die Praxis besonders wichtig. Das heißt: Forschungsergebnisse sollen nicht nur die Scientific Community erreichen, sondern vor allem auch jene, die sie betreffen: Lehrer*innen, Schüler*innen, Eltern oder auch Studierenden soll damit ermöglicht werden, das eigene Lernen, ihr Wohlbefinden in der Schule oder an der Universität und ihre Motivation auf Basis von wissenschaftlichen Befunden zu verbessern.

Der Impact.Award 2021, gefördert von der Stadt Wien Kultur, wurde an acht Doktorand*innen der Universität Wien vergeben. Ausgezeichnet wurden herausragende Dissertationsprojekte mit dem Potential Zielgruppen außerhalb der wissenschaftlichen Community zu erreichen und sozialen, kulturellen oder wirtschaftlichen Mehrwert zu erzielen.
Mehr zu den Impact.Awards

Lernen unter COVID-19

Während der COVID-19-Pandemie konzentrierte sich die Forschung von Julia Holzer insbesondere auf Fragen der psychologischen Belastbarkeit bei Jugendlichen. Als Teil eines Forschungsteams an der Fakultät für Psychologie der Universität Wien erforschte sie seit Beginn der Pandemie, wie sich die COVID-19-Situation in den Schulen (Distance Learning, Sicherheitsmaßnahmen) auf Schüler*innen, Lehrer*innen und Studierende auswirkte. Damit liefert ihre Arbeit wichtige Hinweise, um Wohlbefinden und Motivation in Bildungskontexten zu fördern und macht auf die Herausforderungen von COVID-19- für das Bildungssystem aufmerksam. Mehr zur Studie

In Zukunft möchte Julia Holzer besser verstehen, wie Motivation, Wohlbefinden und Lernen sich über die Zeit entwickeln. Konkret bedeutet das, Längsschnittstudien durchzuführen und die gewonnenen Erkenntnisse in Interventionsstudien zur Anwendung zu bringen. (hm)

Julia Holzer forscht und lehrt an der Fakultät für Psychologie. Ihre Dissertation fertigte sie im Rahmen der Vienna Doctoral School Cognition, Behaviour and Neuroscience (Cobene)  zu Wohlbefinden und Motivation im Bildungskontext an. Ihre aktuellen Publikationen gibt es hier zum Nachlesen.