Weihnachtslust und Weihnachtsfrust

Zeit für die Familie ist der größte Weihnachtswunsch, überfüllte Geschäfte und Einkaufsstraßen machen Weihnachten hingegen zum Albtraum.

Die Österreicher haben nach wie vor ein sehr traditionelles Verständnis von Weihnachten. Weihnachtsbräuche werden gepflegt, die Kommerzialisierung des Weihnachtsfestes wird abgelehnt. Dies ergab eine aktuelle Studie unter 1.200 Konsumenten, die von Claus Ebster vom Lehrstuhl für Marketing der Universität Wien durchgeführt wurde.

An erster Stelle von jenen Dingen, auf die wir uns in der Weihnachtszeit freuen, steht das Zusammensein mit der Familie. Knapp 70 Prozent der Befragten gaben dies an, gefolgt vom guten Essen in der Weihnachtszeit und der Vorfreude auf den Christbaum. Dementsprechend ist in 85 Prozent der Haushalte geplant, einen Christbaum aufzustellen. Zwei Drittel der Befragten haben einen Adventkranz und in sechs von zehn Haushalten backen fleißige Hände sogar Kekse.

"Weihnachen ist für einen großen Teil der Bevölkerung auch immer noch die Zeit der Spiritualität", meint Konsumentenforscher Ebster. 43 Prozent der Befragten sagten, dass in ihrem Haushalt der weihnachtliche Kirchgang zu den Traditionen zählt und in immerhin 22 Prozent der Familien wird am Heiligen Abend das Weihnachtsevangelium vorgelesen.

Das gute, reichliche Essen und die selbst gebackenen Kekse dürften der Grund dafür sein, dass 40 Prozent der Frauen und 22 Prozent der Männer die Gewichtszunahme zu Weihnachten beklagen. In der Hitliste des Weihnachtsfrusts ganz oben stehen jedoch überfüllte Geschäfte und Einkaufsstraßen. Auch das Verkehrschaos und die Kommerzialisierung des Weihnachtsfestes empfinden die befragten Konsumenten als negativ.

Einigkeit herrscht darüber, dass die Geschäfte viel zu früh weihnachtlich dekoriert werden. Ginge es nach den Wünschen der meisten Kunden, dann würde der Weihnachtsschmuck erst Anfang Dezember das Straßenbild prägen. Auch der aus dem Ausland "importierte" Weihnachtsmann wird skeptisch betrachtet. Nur knapp ein Viertel der Befragten möchte ihn in der Werbung vor Weihnachten sehen, über die Hälfte der Konsumenten wünscht sich hingegen das Christkind. 25 Prozent finden, dass weder der Weihnachtsmann noch das Christkind in der Werbung vorkommen sollten.

Auch das nervigste Weihnachtslied des Jahres steht fest: Unangefochtener Spitzenreiter ist "Last Christmas" der Gruppe Wham, eine Melodie, die 42 Prozent der Befragten nicht mehr hören können. Auf Platz zwei und drei folgen "Jingle Bells" und "Rudolph", das Rentier mit der roten Nase. Auch bei der Musik siegt zu Weihnachten die Tradition: Vertraute Lieder wie "Stille Nacht" und "Oh Tannenbaum" stehen bei den Österreichern nach wie vor hoch im Kurs.

Weitere Informationen zur Studie (sowie die Hitliste Weihnachtslust und Weihnachtsfrust) finden Sie unter: www.market-mentor.com/presse.htm

Rückfragehinweis:

Dr. Claus Ebster

Universität Wien, Lehrstuhl für Marketing

T (01) 4277-380 17

M (0650) 710 27 86

claus.ebster(at)univie.ac.at