Viktor Frankl: Ausstellung zu seinem 100. Geburtstag an der Bibliothek der Universität Wien

Noch bis 13. Mai 2005 wird an der Universitätsbibliothek die Ausstellung „Frankl aktuell – Sinnsuche und Wissenschaft“ gezeigt. Die Universitätsbibliothek hat in Kooperation mit dem Viktor-Frankl-Institut einzigartige Materialien zur Person Viktor Frankl zusammengestellt, die erstmals öffentlich gezeigt werden.

Im Rahmen der Frankl-Ausstellung werden die bekanntesten Publikationen, darunter „…trotzdem ja zum Leben sagen“, „Der Mensch vor der Frage nach dem Sinn“ zu sehen sein. Frühe Bücher über Frankls Psychotherapieansatz und seine Vorlesungen sowie aktuelle Auseinandersetzungen mit seiner Lebensphilosophie ergänzen das Gesamtbild seines Schaffens. Neben Briefen und der Maschine geschriebenen und mit handschriftlichen Bemerkungen versehenen Vorlage für die Dissertation Frankls „Der unbewußte Gott“ veranschaulichen Bilder sein wissenschaftliches Wirken ebenso wie seine herausragende Persönlichkeit.

Die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten der Universitätsbibliothek zu besichtigen. (www.ub.univie.ac.at)

Zur Biografie von Viktor Frankl

Viktor Frankl (1905-1997) studierte an der Universität Wien sowohl Medizin als auch Philosophie. Nach seiner Promotion und Facharztausbildung in Neurologie war Frankl leitend am Psychiatrischen Krankenhaus am Steinhof tätig. 1938, Frankl war Jude und hatte bereits ein Visum in der Hand, blieb er seinen Eltern zu Liebe in Wien und arbeitete fortan im jüdischen Rothschild-Spital, da ihm die nationalsozialistischen Gesetze untersagten, „arische“ Patienten zu behandeln. 1942 wurde das Rothschild-Spital aufgelöst. Frankl und seine Familie wurden nach Theresienstadt deportiert. Er verbrachte drei Jahre in vier Konzentrationslagern. Im April 1945 erfuhr er, dass außer seiner nach Australien emigrierten Schwester seine ganze Familie in den Konzentrationslagern umgekommen war.

Von 1946-1970 war Frankl Vorstand der Wiener Neurologischen Poliklinik. Er gilt als Begründer der Logotherapie und ist einer der renommiertesten Wissenschaftler, die an der Universität Wien im 20. Jahrhundert wirkten. Seine 31 Bücher wurden in 32 Sprachen übersetzt. Von Universitäten in aller Welt wurden ihm 29 Ehrendoktorate verliehen. Frankl hatte Professuren an den Universitäten Berkeley, Harvard, Dallas und Pittsburgh inne. Sein bereits oben erwähntes Buch „…trotzdem Ja zum Leben sagen“, in dem er über die Jahre in den Konzentrationslagern berichtet, ist über 10 Millionen Mal verkauft worden.