"The Yes Men" live an der Universität Wien

Lecture Performance, Film Screening und Diskussion mit den Netzkunstaktivisten: Am 19. Mai 2011, 19.30 Uhr, präsentieren die international bekannten Medienaktivisten "The Yes Men" im Hörsaal C1 am Campus live ihre neuesten Aktionen. Die Aktivistengruppe, die Kommunikationsguerilla betreibt, bezeichnet ihr Tun als "Identitätskorrektur". Die Veranstaltung findet im Rahmen der Reihe "Media Activism" statt und wird vom Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft (TFM) einmal im Jahr organisiert.

"The Yes Men" (Die "Ja-Sager") sind mit ihren ironisch-subversiven wie präzisen Aktionen in unterschiedlichen Medien bekannt geworden. Mit gefälschten Webseiten im Internet, wie z.B. der Welthandelsorganisation WTO oder der Tageszeitung "The New York Times" unterlaufen sie gezielt Informations- und Wirtschaftssysteme. "The Yes Men" setzen dabei auf Strategien der Kommunikationsguerilla; sie arbeiten mit Fakes, Übertreibungen und Erfindung falscher Tatsachen.

Durch die trickreiche Einnahme wirksamer Sprecherpositionen (z.B. durch Auftritte auf internationalen Konferenzen) werden falsche Informationen im Namen großer Konzerne verbreitet, die diese diskreditieren und öffentlich in Bedrängnis bringen. "The Yes Men" nennen dieses Konzept "Identitätsberichtigung". Mit durchdachten, subversiven und witzigen Hyper-Affirmationen entlarven sie politische und mediale Logiken. Herrschende Sprach- und Darstellungskonventionen, mediale Repräsentationen von ExpertInnen und Stereotypen der Werbung werden nicht zerstört, sondern ausgenutzt und ausgestellt.

Barbie versus G.I. Joe

Bei einer ihrer ersten Aktionen 1993 tauschten sie die Sprach-Elektronik von Barbie-Puppen mit denen von G.I. Joe-Puppen aus und stellten sie zurück in die Geschäfte. G.I. Joe konnte aufgrund der Aktion sagen: "I want to go Shopping", während Barbie mit dem Satz "Dead Men tell no Lies" und "Kill Kill Kill!" überraschte. Im Anschluss wurde eine Erklärung im Namen der "Barbie Liberation Organization" veröffentlicht, die darauf hinwies, dass ein Zusammenschluss von Spielzeugpuppen gegen die ihnen aufgezwungenen, sexistischen Sätze protestiere.

Yes, Bush Can!

2004 gingen "The Yes Men" mit dem Credo "Yes, Bush Can!" auf eine Vortragsreise und ermutigten die Bush-Unterstützer, ein "Patriotisches Gelöbnis" zu unterzeichnen, in dem sie ihre Bereitschaft erklärten, nukleare Abfälle in ihrem Garten zu lagern und ihre Kinder in den Krieg zu schicken.

Die zweitägige Veranstaltung umfasst eine Lecture Performance von "The Yes Men" mit anschließender Diskussion am Campus der Universität Wien sowie ein Screening der beiden Dokumentarfilme, die einen Einblick in die bisherigen Aktionen von "The Yes Men" bieten. (vs)

Eine Veranstaltung des Instituts für Theater-, Film- und Medienwissenschaft (TFM) der Universität Wien (Konzept und Organisation: Andrea Seier) in Kooperation mit kinoki.

Live Auftritt/Lecture Performance von "The Yes Men" mit Diskussion
Donnerstag, 19. Mai 2011, 19.30 Uhr
Campus der Universität Wien, Hof 2, Hörsaal C1
Spitalgasse 2, 1090 Wien

Vorführung von zwei Dokumentarfilmen von "The Yes Men" mit Diskussion
"The Yes Men Fix the World" (Regie: Andy Bichlbaum, Mike Bonnano, Kurt Engfehr, USA/F/GB 2009, 90 min, in englischer Sprache)
"The Yes Men" (Regie: Dan Ollman, Sarah Price, Chris Smith, USA 2003, 80 min, in englischer Sprache)

Anschließend Diskussion mit Klaus Schönberger (Kulturwissenschafter, Dozent an der Zürcher Hochschule der Künste)
Freitag, 20. Mai 2011, 19 Uhr
Depot, Breite Gasse 3, 1070 Wien

Wissenschaftlicher Kontakt

Dr. Andrea Seier

Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft
Universität Wien
1010 - Wien, Maria-Theresien-Str. 3, 5. Stock
+43-1-4277-484 05
andrea.seier@univie.ac.at

Rückfragehinweis

Mag. Veronika Schallhart

DLE Öffentlichkeitsarbeit
Universität Wien
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