Mit Phytotherapie in die Zukunft

Wissenschaftlicher Kongress zum therapeutischen Einsatz von pflanzlichen Arzneimitteln

Vom 31. Mai bis 2. Juni findet an der Universität Wien der Kongress Phytotherapie 2018 statt, der von der Österreichischen Gesellschaft für Phytotherapie (ÖGPHYT) gemeinsam mit sechs weiteren wissenschaftlichen Gesellschaften veranstaltet wird. Neben den Phytotherapie -Gesellschaften von Österreich, Deutschland und der Schweiz sind erstmals auch die Niederlande an Bord. Die Rahmenthemen "Cannabis als Arzneimittel", "Phytotherapie bei Infektionskrankheiten", "Krankheiten des Zentralnervensystems" und "Entzündungen" versprechen interessante Vorträge und Diskussionen. Erwartet werden rund 300 TeilnehmerInnen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum, vorwiegend aus dem Gesundheits- und Forschungsbereich.

Im wissenschaftlichen Programmblock "Cannabis als Arzneipflanze" reichen die Konferenzbeiträge von der Erforschung und chemischen Isolierung neuer Cannabinoide zum Einsatz von Hanf in der Therapie verschiedener Erkrankungen bis hin zu regulatorischen Aspekten in der Zulassung von Hanf als Arzneimittel und die Abgrenzung zur Rauschdroge. Damit wird ein breites Spektrum dieses stark diskutierten Themas präsentiert.

Der darauffolgende Themenblock "Infektionskrankheiten" bietet einen Überblick über die phytotherapeutischen Möglichkeiten bei verschiedenen Erkrankungen, z.B. Malaria, Peridontalinfektionen und Helicobacter pylori- Infektionen. Besonderes Augenmerk wird zudem auf die Erforschung von Bakterien-Biofilmen sowie die "Sprache der Mikroorganismen" gelegt.
Am zweiten Kongresstag werden allgemeine regulatorische Aspekte und die Thematik "Zentralnervensystem" behandelt. Dabei geht es um die Frage, was pflanzliche Stoffe – die Nahrung eingeschlossen – im menschlichen Gehirn bewirken, und ob Kaffee Depressionen vorbeugen kann. Es werden neueste Studien zu dem bewährten Mittel Johanniskraut und die Wirkung von Lavendel bei Angststörungen dargelegt. Ein Vortrag widmet sich dem Spezialfall "Geriatrischer Patient". Da bei multimorbiden Patienten der Einsatz von Psychopharmaka oft problematisch ist, stellen Phytotherapeutika eine wertvolle Therapieoption dar.

Bei den Podiumsdiskussionen zu aktuellen Entwicklungen in der "Aus- und Weiterbildung in Phytotherapie" sowie zu "Regulatorischen Anforderungen an pflanzliche Arzneimittel" diskutieren Vertreter aus Österreich, Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden.

Der Kongress endet mit dem Themenblock "Entzündungen". Dabei werden die Wirkungen von klassischen Arzneipflanzen, wie Arnica montana und Weihrauch, sowie der Einsatz neuerer Präparate (Myrrhe/ Kamille/ Kaffeekohle) bei der Behandlung von entzündlichen Darmerkrankungen genauer betrachtet. Auch kleinere entzündliche Erkrankungen aus der hausärztlichen Praxis sowie Entzündungen bei Kindern werden thematisiert.

Abgerundet wird der wissenschaftliche Kongress durch eine Poster-Session zu allen aktuellen Phytotherapiethemen aus Forschung und Klinik.

Weitere Informationen und das detaillierte Programm finden Sie auf www.phytokongresswien2018.at 

Rückfragehinweis

Mag. Ursula Gerber

Dekanat der Fakultät für Lebenswissenschaften
Universität Wien
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