Leben(swissenschaft): Wo die Grenzen setzen?

Montag und Dienstag, 27. und 28. November 2006, findet am Campus der Universität Wien der internationale Workshop"Life at the Margins" statt. Er setzt sich mit dem Spannungsfeld politisch-regulatorischer Fragen am Beginn (wie etwa Embryonenforschung) und am Endes des Lebens (wie Sterbehilfe) auseinander. Organisiert wird der Workshop von der "Life – Science – Governance"-Forschungsplattform der Universität Wien.

Geburt und Tod gelten als natürliche Grenzen des Lebens. Aber zu welcher Kategorie zählen Koma-Patienten? Und handelt es sich bei embryonalen Stammzellen bereits um Leben? "Entwicklungen in der Lebenswissenschaft und in der Medizin haben die Grenzlinien des Lebens verschiebbar gemacht", sagt Mag. Anna Durnová, Organisatorin der Veranstaltung und Mitarbeiterin der interdisziplinären "Life – Science – Governance"-Plattform. Zunehmend können wir entscheiden, ob der Anfang eines Lebens überhaupt stattfinden soll und können umgekehrt das Ende – den Tod – beispielsweise durch Transplantationen oder künstliche Beatmung aufschieben. Aber soll und darf man alle Möglichkeiten, die medizinische Technologien heute bieten, annehmen?

Wie die Politik solchen Herausforderungen begegnet, werden im Workshop "Life at the Margins" SozialwissenschafterInnen, PhilosophInnen, EthikerInnen und NaturwissenschafterInnen aus ganz Europa herausarbeiten. Weiters bereichert der amerikanisch-asiatische Biotech-Künstler Virgil Wong, der sich in seinen Projekten mit Technik, Medizin und dem menschlichen Körper auseinandersetzt, das Programm. Er spielt mit diesen neuen technologischen Möglichkeiten des "grenzenlosen Lebens" – bekannt ist sein Entwurf des ersten schwangeren Mannes. Der zweitägige Event findet Anfang nächster Woche im Pathologisch-anatomischen Bundesmuseum im "Narrenturm" am Universitätscampus statt.

Veranstalter ist die "Life – Science – Governance"-Plattform der Universität Wien. Diese setzt sich mit dem schwierigen Verhältnis zwischen Naturwissenschaft, Medizin, Gesellschaft und Politik auseinander. "Auf den ersten Blick könnte man meinen, die Entscheidung, mich einem genetischen Test zu unterziehen, sei nur meine Entscheidung", so Mag. Anna Durnová. "Die Entscheidung wird aber sowohl durch rechtlich-ökonomische Rahmenbedingungen als auch durch sozial-normative Betrachtungen beeinflusst", hält sie fest. Die Absicht des Workshops ist es in den Raum zu stellen, mit welchem politischen, sozialen und technischen Hintergrund die Fragen nach den Grenzen des Lebens gestellt werden und auf welche Art und Weise alternative Antworten angeboten werden.

Weitere Informationen unter http://www.univie.ac.at/LSG/event_forthcoming.htm

Life at the Margins. International Workshop

27./28. November 2006

Ort: Plenarraum des Pathologisch-anatomischen Bundesmuseums im "Narrenturm"(5. Stock) am Universitätscampus, Spitalgasse 2, 1090 Wien

Kontakt:

Anna Durnová,

"Life – Science – Governance"-Forschungsplattform

Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien

T +43 1 4277-227 01

anna.durnova(at)univie.ac.at

Rückfragehinweis:

Mag. Alexandra Frey

Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungsmanagement

Universität Wien

1010 Wien, Dr.-Karl-Lueger-Ring 1

T +43-1-4277-175 31

alexandra.frey(at)univie.ac.at

http://public.univie.ac.at