Klimafreundlich und ultramodern – das neue Biologiezentrum der Universität Wien

Das Wissenschaftsministerium, die BIG und die Universität Wien haben mit dem University of Vienna Biology Building ein klimafreundliches Universitätsgebäude für 5.000 Studierende eröffnet

Mit dem University of Vienna Biology Building ist in den vergangenen drei Jahren ein neues Biologiezentrum im 3. Wiener Gemeindebezirk entstanden. Am Freitag, 8. Oktober haben die Bundesimmobiliengesellschaft und die Universität Wien zusammen mit Wissenschaftsminister Heinz Faßmann und Bürgermeister Michael Ludwig das neue Universitätsgebäude eröffnet.

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Wissenschaftsminister Heinz Faßmann: "Modern, extrem klimafreundlich und durch seine spezielle Art der Wärmerückgewinnung vor allem nachhaltig – den Neubau des Biologiezentrums der Universität Wien kann man getrost als Avantgarde moderner Architektur bezeichnen. Umso mehr freue ich mich, dass es gelungen ist, dieses innovative Bauvorhaben innerhalb von nur drei Jahren zu realisieren, das nun Platz für 5.000 Studierende und 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fakultät für Lebenswissenschaften und des Zentrums für Mikrobiologie und Umweltwissenschaften der Universität bietet. Die 146 Mio. Euro, die das BMBWF dafür aufwendet, sind bestens investiertes Geld. Dazu kommt die unmittelbare Nachbarschaft zum Vienna BioCenter, dem größten Life Science Cluster Österreichs, wodurch die Anbindung an exzellente Forschung im Bereich der Life Science garantiert ist."

Hans-Peter Weiss, CEO der BIG, die den Neubau als Bauherr und Liegenschaftseigentümer errichtet hat: "Das 40.000 m² große Biology Building ist maßgeschneidert für die komplexen Anforderungen einer naturwissenschaftlichen Fakultät und konnte trotz Corona-Pandemie rechtzeitig fertiggestellt werden. Entstanden ist ein besonders klimafreundliches Bauwerk, das einen architektonischen Akzent in der Umgebung setzt."

Universität Wien Vizerektor Jean-Robert Tyran: "Studierende und Mitarbeiter*innen freuen sich über einen modernen und kommunikativen Studien- und Arbeitsort. Mit diesem Standort wird der Campus Vienna BioCenter weiter verstärkt und zu einem Leuchtturm der Forschung, der in ganz Europa und darüber hinaus sichtbar ist."

Bürgermeister Michael Ludwig: "Ich bin sehr stolz auf Wiens exzellenten Ruf als Forschungs- und Wissenschaftsstandort. Wir haben ideale Bedingungen für internationale Forschungsunternehmen im Bereich Pharmazie, Biotechnologie und Medizin. Als Life Science Hub hat Wien eine sehr hohe Forschungsquote von 3,5 Prozent, die über der EU-Vorgabe von 3 Prozent liegt. Das schafft Arbeitsplätze und kurbelt unsere Wirtschaft an. Mit dem Biology Building der Uni Wien wird unsere Universitäts- und Wissenshauptstadt nun um noch eine Facette reicher: In dem Gebäude in Neu Marx startet jetzt der Vollbetrieb für 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie für 5.000 Studierende, die in dem innovativen Gebäude, das – wie man auf gut Wienerisch sagt – 'alle Stückln spielt', ein für Forschung, Lehre, Studium und Administration inspirierendes Umfeld vorfinden."

Das University of Vienna Biology Building konnte pünktlich mit Beginn des Wintersemesters 2021 seinen Betrieb aufnehmen. Es beherbergt große Teile der Fakultät für Lebenswissenschaften und Bereiche des Zentrums für Mikrobiologie und Umweltsystemwissenschaft der Universität Wien.

Über den Sommer sind 500 Mitarbeiter*innen der Universität Wien an ihrem neuen Arbeitsplatz angekommen; Spitzenforschungsgeräte und state-of-the-art Laborausstattung wurden übersiedelt. Damit bietet das Biology Building jetzt die idealen baulichen und infrastrukturellen Voraussetzungen für naturwissenschaftliche Forschung und Lehre. Die Finanzierung der Investitionskosten von 146 Mio. Euro erfolgt durch Mittel des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung.

Das Gebäude mit der markanten Fassade aus 400.000 Klinkersteinen wurde nach den Plänen der Berliner Architekten Karsten Liebner und Marcel Backhaus in einer ARGE mit Vasko+Partner realisiert. Die Nutzfläche beträgt 19.000 m², die Bruttogeschoßfläche 40.000 m². In den unteren Stockwerken sind mit einer großzügigen Fachbibliothek, die sich mit einer 84 m langen Glasfassade in Richtung Schlachthausgasse öffnet, zweistöckigen Hörsälen, Seminarräumen und einer Mensa mit Terrasse die Bereiche für die Studierenden untergebracht. Sie werden an modernsten, barrierefreien Laborarbeitsplätzen studieren. Geforscht wird vom zweiten bis zum fünften Stock; die Laborflächen machen rund 40 Prozent des Gebäudes aus.

Die Architekten griffen mit ihrem Entwurf die Baugeschichte der Umgebung auf, denn die historischen Sankt Marxer Schlachthöfe waren monumentale Ziegelbauten. Gleichzeitig referenzieren sie auf den angloamerikanischen Universitätscampus. Im Inneren findet die Ziegelfassade ihren Gegenspieler im nüchtern-eleganten Sichtbeton.

Die Sockelzone ist verglast, was ein großzügiges und helles Foyer schafft. In Richtung der viel befahrenen Schlachthausgasse wirkt das Gebäude geschlossen, wertet die Straße aber mit einem Blick in die helle und freundliche Bibliothek auf. In die andere Richtung liegen Höfe mit Bäumen, ein Gewächshaus samt Versuchsgarten und eine Werkstatt. Die Freiflächen wirken bis ins Gebäudeinnere. Sie sind genauso öffentlich zugänglich, wie die Mensa das Kunst-am-Bau-Projekt "Vivarium St. Marx", geschaffen vom amerikanischen Künstler von Mark Dion, das sich plakativ mit der Repräsentation von Natur auseinandersetzt. Es wurden 23 neue Bäume gepflanzt und Abstellmöglichkeiten für 350 Fahrräder geschaffen.

Das University of Vienna Biology Building hat die neu geschaffene Adresse Djerassi-Platz 1, benannt nach dem Wiener Chemiker Carl Djerassi, der als Miterfinder der Antibabypille bekannt wurde.

Erstes Laborgebäude in Wien mit Wärmerückgewinnung aus Laborluft

Bei der Planung des Biologiezentrums achtete man besonders darauf, ein klimafreundliches Universitäts- und Forschungsgebäude zu konzipieren. Das begann beim Grundriss, der so flexibel wie möglich geplant wurde. Die Größe der Räume kann angepasst werden, weil die Zwischenwände installationsfrei sind, Laborflächen können in Büros umfunktioniert werden und umgekehrt. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, dass das Gebäude möglichst lang genutzt werden kann, was ein wesentlicher Faktor für den Klimaschutz ist.

Die Konstruktion der Gebäudehülle ist besonders energieeffizient. Die Wände sind wärmegedämmt, die Fenster dreifach verglast und mit Sonnenschutzbeschichtung versehen, außenliegender Sonnenschutz mit intelligenter Steuerung kommt durchgehend zum Einsatz.

Auch bei der Wahl der Materialien achtete man auf Klimafreundlichkeit. Eine Klinkerfassade ist enorm widerstandsfähig und damit besonders nachhaltig, da sie über Generationen praktisch wartungsfrei ist. Es wurde zertifiziertes Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft verbaut und weitgehend auf PVC verzichtet.

Und erstmals wird in Wien bei einem Forschungsgebäude die Laborabluft zur Wärmerückgewinnung genutzt, sodass mindestens 30 Prozent der benötigten Wärme im Vergleich zu einem herkömmlichen Laborgebäude eingespart werden können.

Das Biologiezentrum soll mit klimaaktiv Silber deklariert werden.

Über die Bundesimmobiliengesellschaft

Der BIG Konzern ist mit 2.003 Liegenschaften einer der bedeutendsten Immobilieneigentümer in Österreich. Das Portfolio besteht aus rund 7,3 Mio. m² vermietbarer Fläche mit einem Fair Value von rund 13,8 Mrd. Euro. Es gliedert sich in die Unternehmensbereiche Schulen, Universitäten und Spezialimmobilien. Büro- und Wohnimmobilien sind in der Tochtergesellschaft ARE Austrian Real Estate GmbH gebündelt. Das Portfolio der ARE umfasst 565 Liegenschaften mit rund 1,7 Mio. m² vermietbarer Fläche. Während sich die BIG primär auf öffentliche Institutionen konzentriert, sollen mit dem Angebot der ARE auch vermehrt nicht-öffentliche Mieter angesprochen werden. Als Bauherr stellt der BIG Konzern einen wichtigen ökonomischen Faktor in Österreich dar. Wirtschaftlichkeit und Architekturqualität gehen dabei Hand in Hand, was laufend unter Beweis gestellt wird. Jedes Projekt hat den Anspruch, seinen künftigen Nutzern im Sinne der ökologischen, ökonomischen und soziokulturellen Nachhaltigkeit gerecht zu werden. Der BIG Konzern wurde für sein architektonisches Engagement mehrfach ausgezeichnet und erhielt bis heute elf Bauherrenpreise.

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