"Cleandanube" - Schwimm-Marathon, Informationskampagne und Forschungsprojekt

Ein wissenschaftliches Team der Universität Wien analysierte die Proben aus der Donau

Schwimm-Marathon, Informationskampagne und Forschungsprojekt – Das Projekt "cleandanube" macht auf die Verschmutzung der Donau mit Mikroplastik aufmerksam. Ein Team der Umweltgeowissenschaft an der Universität Wien ist wissenschaftlicher Partner des Projekts. Der deutsche Chemiker Andreas Fath durchschwimmt den gesamten Fluss und sammelt mit seinem Team unterwegs Wasserproben. Die Wiener Forscher*innen um Thilo Hofmann und Thorsten Hüffer analysieren diese auf umweltschädliche Plastikzusatzstoffe. Während eines Events am Freitag, 6. Mai, erhielten sie die erste Probencharge.


Thorsten Hüffer, Umweltgeowissenschafter an der Universität Wien, und Andreas Fath, Chemiker an der Hochschule Furtwangen (Deutschland), erreichen am Morgen des 6. Mai das Ufer des Donaukanals am Central Garden. Hier machte das Projekt "cleandanube" an dem Tag Station. Andreas Fath ist bereits am 19. April zum Schwimm-Marathon in die Donau gestiegen, um sie bis zur Mündung ins Schwarze Meer zu durchschwimmen. Dort wird er Mitte Juni ankommen. Thorsten Hüffer hat den deutschen Kollegen mehr als eine Woche lang schwimmend und per Kajak begleitet. Das Projekt ist nicht nur ein Sportevent, sondern möchte vor allem auf die Verschmutzung der Donau mit Mikroplastik aufmerksam machen und die Forschung zum Thema vorantreiben.

In Wien begrüßte Klimaschutzministerin Leonore Gewessler die beiden Schwimmer, die bereits seit einigen Jahren zusammenarbeiten. In eigenen und gemeinsamen Projekten erforschen Andreas Fath und Thorsten Hüffer Plastik und Plastikrückstände in Gewässern. Zur Veranstaltung in Wien berichteten die Forscher, dass nicht nur die Plastikteilchen selbst problematisch sein können, weil sie von Tieren verzehrt werden. Mit dem Mikroplastik landen vielmehr auch diverse Schadstoffe im Fluss.

Weihmacher aus PVC und Zusatzstoffe aus Reifenabrief – diese Schadstoffe nehmen Forscher*innen der Universität Wien im Kontext des Projekts "cleandanube" in den Blick. Das Team von Andreas Fath sammelt im Verlauf der gesamten Donau Wasserproben, die vom Wiener Team um Thorsten Hüffer und Forschungsgruppenleiter Thilo Hofmann auf 30 Substanzen untersucht werden. In Wien nahm die Forschungsgruppe des Zentrums für Mikrobiologie und Umweltsystemwissenschaft die erste Charge an Proben entgegen. Zwei weitere Probenübergaben folgen in den kommenden Tagen und Wochen in Budapest und am Eisernen Tor, einem Durchbruchstal an der Grenze von Serbien und Rumänien.

Zahlreiche Organisationen sind Partner im Projekt "cleandanube". Sie erforschen die Verschmutzung der Umwelt mit (Mikro-)Plastik, wollen die Öffentlichkeit für das Thema sensibilisieren und/oder politische Maßnahmen anregen. Während einer Pressekonferenz im Rahmen des Events stellte die Klimaschutzministerin einen Aktionsplan zum Thema Mikroplastik vor. Die Veranstaltung in Wien wurde vom "Bündnis Mikroplastikfrei", das sich für eine mikroplastikfreie Welt engagiert und in dem auch Forscher*innen der Universität Wien Partner sind, mitveranstaltet. An der Universität Wien fließen Untersuchungen zu Plastik in der Umwelt und Gesellschaft aus unterschiedlichen Fachbereichen in der Forschungsplattform "PLENTY" zusammen. Die Plattform vernetzt Studien aus der Meeresökologie, Technikfolgenforschung, Psychologie, Meteorologie, Aerosolphysik und Umweltgeowissenschaft.

Links:

Projekt cleandanube

Abbildungen: 

Abb. 1: Thorsten Hüffer (hinten), Umweltgeowissenschafter an der Universität Wien, und Andreas Fath, Chemiker an der Hochschule Furtwangen (Deutschland), erreichen am Morgen des 6. Mai das Ufer des Donaukanals am Central Garden. (© Joscha Strauss) 

Abb. 2: In Wien begrüßte Klimaschutzministerin Leonore Gewessler die beiden Schwimmer, die bereits seit einigen Jahren zusammenarbeiten. (© Joscha Strauss) 

Abb. 3: Das Team von Andreas Fath (links) sammelt im Verlauf der gesamten Donau Wasserproben, die vom Wiener Team um Thorsten Hüffer (rechts) und Forschungsgruppenleiter Thilo Hofmann (Mitte) auf 30 Substanzen untersucht werden. (© Joscha Strauss) 

Abb. 4: Zahlreiche Organisationen sind Partner im Projekt "cleandanube". (© Joscha Strauss)