40 Jahre Institut für Numismatik und Geldgeschichte an der Universität Wien

Das Institut für Numismatik und Geldgeschichte an der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien feiert mit einem Festakt am 1. Dezember 2005 um 17 Uhr sein 40-jähriges Bestehen. Diese europaweit einmalige Einrichtung erforscht und vermittelt Geldwesen als ein die Zeiten und Kulturen übergreifendes Phänomen.

Die Eröffnung des Festakts nimmt der Rektor der Universität, Univ.-Prof. Dr. Georg Winckler vor, den Festvortrag „Geld muss geglaubt werden“ hält Willibald Kranister, ehemaliges Direktoriumsmitglied der Österreichischen Nationalbank. Nach vier Fachvorträgen aus anderen Disziplinen wird die zum Jubiläum verfasste umfangreiche Festschrift Vindobona Docet vorgestellt.

Maria Theresia richtete 1774 an der Universität Wien den Lehrstuhl für Numismatik ein. Damit leistete sie Pionierarbeit, es war weltweit der erste seiner Art. 1965, anlässlich der 600-Jahr-Feier der Universität Wien, wurde der Lehrstuhl zum „Institut für Antike Numismatik und Vorislamische Geschichte“ aufgewertet. Heute, 40 Jahre nach der Institutsgründung, betreibt das nunmehrige „Institut für Numismatik und Geldgeschichte“ unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Hahn zahlreiche Forschungsprojekte und ein vielseitiges Lehrangebot.

In aktuellen wissenschaftlichen Untersuchungen werden die Anfänge des Münzgeldes in Kleinasien um 650 v. Chr., die Münzprägung der griechischen und römischen Antike, des byzantinischen Reiches, der Kelten oder etwa des alten Äthiopien erforscht. In der Wiener numismatischen Tradition steht auch die Fortführung der Arbeiten des ersten Institutsvorstandes, Univ.-Prof. Dr. Robert Göbl, über die Gepräge Mittelasiens. In den letzten Jahrzehnten wurde die Forschungstätigkeit auf das europäische Mittelalter und auf die Münzprägung der Neuzeit ausgedehnt. Darüber hinaus wird an paramonetären Geldformen und der Medaille von ihren Anfängen bis heute geforscht.

Das Institut verfügt über umfangreiche Sammlungen und ist nicht zuletzt auch deshalb Heimstätte für außeruniversitäre Forschungsprojekte: eine Bildkartei von über einer Million Münzen, dazu über 17.000 bebilderte Auktionskataloge aus aller Welt, die einzige öffentlich zugängliche Fachbibliothek für Numismatik in Österreich mit über 7.000 Monographien, rund 520 Zeitschriften und einer umfangreichen Separatasammlung, sowie eine Sammlung von Originalen und Gipsabgüssen von Münzen und Medaillen aller Epochen.

Festakt 40 Jahre Institut für Numismatik und Geldgeschichte

Donnerstag, 1. Dezember 2005, 17 Uhr

Universität Wien, Senatssaal

Dr.-Karl-Lueger-Ring 1, 1010 Wien

Rückfragehinweis:

Mag. Alexandra Frey

Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungsmanagement

Universität Wien

1010 Wien, Dr.-Karl-Lueger-Ring 1

T +43-1- 4277-17530

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