Zweites Universität Wien Forum – Fortsetzung des Dialogs
26. November 2009Am 26. November, ein Tag nach dem Hochschuldialog von Bundesminister Johannes Hahn, fand an der Universität Wien das zweite Universität Wien Forum statt. Auf breiter Basis sollen konstruktive Prozesse in Gang gesetzt werden, um für die von den protestierenden Studierenden vorgebrachten, universitätsspezifischen Themen gemeinsam Lösungsansätze zu erarbeiten. Die Studierenden sind u.a. eingeladen, an Studienkonferenzen teilzunehmen und "statt Hörsäle Kommissionen zu besetzen". Am 10. Dezember vormittags findet ein weiteres Treffen zu vier konkreten Themen statt.
Auch der Einladung zum zweiten Universität Wien Forum sind die eingeladenen GesprächspartnerInnen einschließlich der VertreterInnen der Audimax-BesetzerInnen gefolgt. Nach einer Replik auf den Hochschuldialog von Bundesminister Hahn wurden Fragenstellungen vorgestellt und diskutiert. Festgehalten wurden die verschiedenen Ebenen, an die sich die Forderungen der Protestierenden richten.
"Alle müssen Vertrauen aufbauen und aufeinander zugehen, um gemeinsam Lösungswege einzuschlagen", appellierte Max Kothbauer, Vorsitzender des Universitätsrats, an die VertreterInnen der ÖH und die BesetzerInnen des Audimax. Die Universitätsleitung schlug vor, vier von den Studierenden eingebrachten Themen vorrangig zu behandeln: Curricula und deren Gestaltung, Studienadministration, Barrierefreiheit sowie Anträge für die 34 Millionen Euro aus der Universitätsreserve des Ministers.
Die Universitätsleitung lud ein, nachhaltig an Lösungen für jene Themenbereiche zu arbeiten, für welche die Universität Wien auch tatsächlich zuständig ist. Dieser Teil der Forderungen umfasst die Entlastung von teilweise überregulierten Studienplänen und auch Aspekte der Studienadministration. In beiden Bereichen wurden von Seiten der Universität bereits nach dem ersten Forum konkrete Schritte gesetzt. Die Studierenden sind eingeladen, sich daran zu beteiligen. Weiters sollen für die Bereiche "Barrierefreiheit der Universität" "weitere Optimierung des Anmeldesystems" Verbesserungsmöglichkeiten erarbeitet werden.
Helmut Fuchs, Vorsitzender des Senats, berichtete, dass es bereits Gespräche zur Evaluierung von Studienplänen in Hinblick auf eine mögliche Überreglementierung gibt. Er lud die Studierenden erneut ein, an verschiedenen Gremien zur Evaluierung und Entlastung von Curricula mitzuarbeiten. Die Universitätsleitung und VertreterInnen der DekanInnen sowie der Studienprogrammleitungen forderten die Studierenden auf, ihre Punkte und Forderungen insbesondere in Bezug auf die Curricula zu konkretisieren. Der Studienprogrammleiter für Publizistik schlug den Studierenden vor, an Studienkonferenzen teilzunehmen und "lieber Kommissionen statt Hörsäle zu besetzen". Rektor Winckler brachte neben den inhaltlichen Aspekten auch die Frage der bisher durch die Protestaktionen entstandenen Sachaufwendungen ins Spiel: "Bereits über eine halbe Millionen Euro müssen wegen der Proteste getragen werden, letztlich ebenfalls aus der Universitätsreserve des Ministers. Diese Mittel werden daher nicht bei den Studierenden ankommen."
Rückfragehinweis:
Mag. Cornelia Blum
Universität Wien
Pressesprecherin Rektorat
T +43-1-4277-100 12
M +43-664-602 77-100 12
cornelia.blum(at)univie.ac.at