Zwei weitere Exzellenzcluster starten
04. Oktober 2024Universität Wien an zwei weiteren Exzellenzclustern zu Hirnforschung und Materialforschung beteiligt
Das wissenschaftliche Kuratorium des FWF bewilligte nach Empfehlung der internationalen Jury zwei weitere Exzellenzcluster, die seitens des FWF eine Finanzierung von insgesamt 37 Millionen Euro für die nächsten fünf Jahre erhalten, um die Zusammenarbeit in der Hirnforschung und Materialforschung zu vertiefen. An beiden neuen Clustern ist die Universität Wien beteiligt.
In den zwei neuen Exzellenzclustern arbeiten Forschende von neun Universitäten und außeruniversitären Forschungsstätten zusammen: das IMBA – Institut für Molekulare Biotechnologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, das Institute of Science and Technology Austria (ISTA), die Medizinische Universität Innsbruck, die Medizinische Universität Wien sowie die Universität Wien im Exzellenzcluster zur Hirnforschung und die Universität für Bodenkultur Wien, die Technische Universität Graz, die Technische Universität Wien, die Universität Graz und die Universität Wien zur Erforschung nachhaltiger Materialkreisläufe. Pro Cluster arbeiten Teams mit mehr als 100 Wissenschafter*innen über fünf Jahre hinweg zusammen.
Gehirnforschung und nachhaltige Materialkreisläufe im Fokus
Österreichs nächste Exzellenzcluster werden Grundlagenforschung auf höchstem wissenschaftlichen Niveau in den Zukunftsbereichen der Gehirnforschung und nachhaltiger Materialkreisläufe ausbauen. Mit den Förderungen können an den beteiligten Institutionen langfristige Strukturen, attraktive Rahmenbedingungen sowie internationale Sichtbarkeit geschaffen werden. Einen Exzellenzcluster zeichnen die erfolgreiche Kombination von Spitzenforschung, forschungsgeleiteter Ausbildung und Nachwuchsförderung sowie der nationale und internationale Wissensaustausch aus. Zudem ist der Wissens- und Technologietransfer mit Wirtschaft und Gesellschaft ein zentrales Element.
Exzellenzcluster "Neuronal Circuits in Health and Disease" unter Beteiligung von Neurobiologen Manuel Zimmer von der Universität Wien
Das Gehirn ist das komplexeste und raffinierteste Organ des menschlichen Körpers. Daher ist das Verständnis der Gehirnfunktion nicht nur die schwierigste wissenschaftliche Herausforderung für den Menschen, sondern folgt auch dem Streben nach Rationalisierung des Bewusstseins, des "menschlichen Selbst", nach Leistungsmaximierung und nach Vorlagen für all jene Disziplinen, die das menschliche Gehirn als Vorbild für Handlungsmodelle verwenden. Der Exzellenzcluster macht es sich zur Aufgabe, ein umfassendes Verständnis dafür zu schaffen, wie sich verschiedene Arten von inhibitorischen Neuronen – unverzichtbare zelluläre Knotenpunkte jedes neuronalen Netzwerks – entwickeln und zur Steuerung von Schaltkreisoperationen, die dem Verhalten zugrunde liegen, interagieren, und wie sie für Krankheiten wie Schizophrenie, Autismus und Epilepsie anfällig sind. Dafür werden neue Konzepte für personalisierte medikamentöse Therapien entwickelt, um psychische Krankheiten zu lindern.
Exzellenzcluster "Circular Bioengineering" unter Beteiligung von Umweltchemikerin Gunda Köllensperger von der Universität Wien
Die Ausbeutung begrenzter Ressourcen zur Produktion von Konsumgütern schafft kurzfristig Wohlstand, bedroht aber langfristig die Existenzgrundlage vieler Lebewesen. Der Exzellenzcluster "Circular Bioengineering" forscht daher an der Entkopplung von wirtschaftlichem Wachstum und Ressourcenverbrauch. Die Herstellung von Plattformchemikalien und Materialien aus erneuerbaren Rohstoffen sowie deren effiziente und vor allem zirkuläre Verwendung ermöglicht die Umstellung von erdölbasierten auf biobasierte Materialien. Der Einsatz von Konzepten der grünen Chemie sowie biotechnologischer Prozesse schafft eine nachhaltige und umweltschonende Alternative. Der Exzellenzcluster erforscht grundlegende Methoden und Prozesse zur Etablierung einer zirkulären Bioökonomie und bildet eine neue Generation von Nachwuchsforscher*innen mit umfassenden Kompetenzen zur Bewältigung unserer Zukunft aus.
Exzellenz-Cluster an der Universität Wien
Die beiden jüngsten Exzellenz-Cluster komplettieren die bereits fünf bestehenden Cluster aus dem Jahr 2023. Damals ging der Cluster of Excellence "Microbiomes Drive Planetary Health" unter der Leitung des Mikrobiologen Michael Wagner an die Universität Wien. Die Universität Wien war auch an den anderen vier bewilligten Clustern von TU Wien, Universität Innsbruck, ÖAW und CEU mit zahlreichen Wissenschafter*innen prominent vertreten.