Zwei weitere ERC Consolidator Grants an der Universität Wien

Förderung für Forschungsprojekte zu Brustkrebs und politischen Vorurteilen

Der Politikwissenschafter Markus Wagner und der Chemiker Benedikt Warth von der Universität Wien erhalten je einen ERC Consolidator Grant, die jeweils mit rund zwei bzw. drei Millionen Euro dotiert sind. Mit dem Programm soll grundlagenorientierte Pionierforschung mit hohem Innovationspotenzial ermöglicht und vorangetrieben werden. Seit 2007 wurden insgesamt bereits 89 ERC Grants an Forscher*innen der Universität Wien vergeben.

Entschlüsselung des Brustkrebs-Exposoms

Ziel der Forschung von Benedikt Warth ist es, die chemischen Risikofaktoren für die Entstehung von Brustkrebs, beispielsweise durch Belastung von hormonverändernden Substanzen, umfassend zu erforschen und wegweisende Beiträge zur personalisierten Prävention leisten zu können.

Die meisten chronischen Krankheiten und Tumore werden nicht durch das menschliche Genom (Erbgut), sondern durch verschiedenste Umwelteinflüsse ausgelöst. Die Summe dieser externen Faktoren, das sogenannte Exposom, kann aufgrund seiner enormen Komplexität bisher jedoch nicht umfassend chemisch beschrieben werden. In seinem ERC-Projekt EXPOMET, das mit 2,9 Millionen Euro gefördert wird, entwickelt Benedikt Warth – basierend auf den neuesten Methoden der Metabolomik – innovative technologische Ansätze, um eine bisher ungeahnte Anzahl von toxischen Fremdstoffen in menschlichem Probenmaterial quantitativ zu erfassen. Die entwickelten Methoden werden erstmals in einer großen epidemiologischen Studie zum Einsatz kommen, in der Blut und Urin von gesunden Frauen und von solchen, die später an Brustkrebs erkrankt sind, vergleichend untersucht wird.

Benedikt Warth leitet das Global Exposomics and Biomonitoring Labor am Institut für Lebensmittelchemie und Toxikologie der Universität Wien. Der gebürtige Steirer studierte und promovierte an der Universität für Bodenkultur Wien und der Technischen Universität Wien. Im Rahmen seiner Forschungstätigkeit war Warth u.a. als Erwin Schrödinger Fellow am renommierten Scripps Research Institute in Kalifornien tätig. Warth koordiniert weiters die im Jänner 2022 eröffnete nationale ESFRI-Forschungsinfrastruktur "Exposome Austria", deren Ziel es ist die österreichischen Beiträge im Bereich der Exposom-Forschung zu bündeln und strategisch zu entwickeln.

Politische Vorurteile benennen, Polarisierung gegensteuern

Im Projekt PARTISAN werden Markus Wagner und sein Team vergleichende Umfragen in 12 Ländern sowie Umfrage- und Feldexperimente durchführen, um besser zu verstehen, wie Menschen sich gegenseitig politisch einschätzen und evaluieren, und wie man gesellschaftliche Polarisierung im Zaum halten kann.

Hintergrund der Forschung ist, dass bestimmte Partei-Präferenzen das Bild, das man von einer Person hat, verändern können. Es gibt starke Stereotype und Vorurteile über Unterstützer*innen von Parteien. Das Bild, das man zum Beispiel von Grünwähler*innen hat, ist anders als das von FPÖ-Wähler*innen. Diese Stereotype und Vorurteile können dazu führen, dass Menschen aufgrund ihrer politischen Sympathien anders behandelt werden. Das wiederum kann auch gesellschaftliche und politische Polarisierung beflügeln. In den kommenden fünf Jahren wird Markus Wagner in seinem ERC Consolidator Grant-Projekt diese Stereotype und Vorurteile untersuchen: Wie stark sie sind, wo sie herkommen und wie man sie reduzieren kann. 

Markus Wagner ist seit 2017 Universitätsprofessor am Institut für Staatswissenschaft an der Universität Wien. Er hat in Warwick, Grenoble und Florenz studiert und sein Doktorat 2009 an der London School of Economics and Political Science absolviert. Er kam als Post-Doc der Austrian National Election Study (AUTNES) an die Universität Wien, wo er 2013 ein Tenure-Track-Assistenzprofessur für quantitative Methoden bekam.

Weitere Informationen zu den ERC-Preisträger*innen der Universität Wien: https://www.univie.ac.at/forschung/forschung-im-ueberblick/erc-grants   

Weitere Informationen: 

http://erc.europa.eu/

Abbildungen: 

Benedikt Warth, Copyright: Benedikt Warth/Global Exposomics and Biomonitoring Laboratory

Markus Wagner, Copyright: 

Wissenschaftlicher Kontakt

Ass.-Prof. Dr. Benedikt Warth

Institut für Lebensmittelchemie und Toxikologie
Universität Wien
1090 - Wien, Währinger Straße 38
+43-1-4277-708 06
+43-664-602 77-708 06
benedikt.warth@univie.ac.at

Univ.-Prof., PhD Markus Wagner

Institut für Staatswissenschaft
1090 - Wien, Rooseveltplatz 3
+43-1-4277-49912
markus.wagner@univie.ac.at

Rückfragehinweis

Mag. Alexandra Frey

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