Vanda Grubišic: Erste Professorin für Meteorologie an der Universität Wien

Vanda Grubisic ist Professorin für theoretische Meteorologie am Institut für Meteorologie und Geophysik an der Universität Wien. Nachdem sie ihr Ph.D. an der Yale University absolvierte, am "Desert Research Institute" (DRI) in Nevada und am "National Center for Atmospheric Research" (NCAR) in Colorado forschte, bringt sie nun ihre Erfahrungen an der Universität Wien ein. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen die mesoskalige dynamische Meteorologie, Luftstromdynamik und Niederschlag im komplexen Gelände, Atmosphärenforschung aus der Luft sowie die Geschichte der Atmosphärenforschung.

Vanda Grubišic ist die erste Frau, die eine Professur am Institut für Meteorologie und Geophysik an der Universität Wien innehat. Ihre Professur, die sie im Februar 2009 antrat, ist eine Errungenschaft für die weibliche Wissenschaftsgemeinschaft. "Was die Geowissenschaften angeht, ist einer der Gründe für diesen Mangel an Frauen, dass man viel Zeit mit Feldforschung verbringt", bemerkt Grubišic, "und wie jeder weiß, der Feldforschung betreibt, ist es schwierig, diese mit familiären Verpflichtungen zu vereinbaren.“ 

Meteorologie an der Universität Wien
Vanda Grubišic schätzt die starke wissenschaftliche Tradition der Meteorologie an der Universität Wien. "Seit Anbeginn der Wiener Meteorologie, als 1851 das Institut für Meteorologie und Geophysik gemeinsam mit der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) gegründet wurde, ist Wien ein spannender Ort für die meteorologische Forschung", merkt Grubišic an. In den 1920er Jahren lieferten die beiden österreichischen Meteorologen Felix Exner und Max Margules einen fundamentalen Beitrag zur Begründung der numerischen Wettervorhersage. Für Grubišic ist es "eine Ehre, dieselbe Professur innezuhaben wie einst Felix Exner", und sie will die starke Tradition des Instituts fortsetzen: Ihre Vision ist es, ein hochwertiges Postgraduate-Programm aufzubauen, in dem Forschung und Lehre miteinander verbunden sind.

Meteorologie: eine Wissenschaft mit gesellschaftlicher Bedeutung
Meteorologie ist eine Wissenschaftsdisziplin, die nicht im Labor stattfindet. Genau deshalb findet Vanda Grubišic die Meteorologie so faszinierend: "Meteorologie ist eine visuelle Disziplin, in der ich weder ein Mikroskop noch ein Teleskop brauche um die Dinge zu sehen, die ich erforsche", so Grubišic. Unaufhörlich arbeitet eine große Gruppe von WissenschafterInnen daran, die Qualität von Wettervorhersagen zu verbessern. "Die Qualität einer Fünftagesprognose ist heute bereits so gut wie die Qualität eine Dreitagesprognose in den frühen 1990er Jahren", sagt Grubišic.

"Ich bleibe immer in der Nähe der Berge"
Mit ihrer Berufung zur ersten weiblichen Professorin für Meteorologie an der Universität Wien hat Vanda Grubišic sprichwörtlich Berge versetzt. Berge sind auch das Spezialgebiet in ihrer Forschung: Sie widmet ihre Aufmerksamkeit bergigen Regionen, weil es im Gebirge noch die größten Fehler bei den Wettervorhersagen gibt. "Dieses Problem ist für die Alpenländer besonders relevant, spielt aber auch in anderen Regionen eine Rolle, in denen ich in den letzten zwanzig Jahren gelebt habe, wie zum Beispiel die Colorado Rockies und die Sierra Nevada in den USA. Sie sehen also, ich bleibe immer den Bergen nah."

Kontakt
Univ.-Prof. Dr. Vanda Grubišic
Institut für Meteorologie und Geophysik
1090 Wien, Althanstraße 14
T +43-1-4277-537 10
vanda.grubisic(at)univie.ac.at

Rückfragehinweis
Mag. Veronika Schallhart
Öffentlichkeitsarbeit
Universität Wien
1010 Wien, Dr.-Karl-Lueger-Ring 1
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M +43-664-602 77-175 30
veronika.schallhart(at)univie.ac.at