Universität Wien und ÖH reichen Antrag bei Ministerium ein
15. Januar 20109,675 Millionen für Maßnahmenpakete in stark belasteten Studien Im Zuge der Ausschüttung der 34-Millionen-Universitätsreserve des Wissenschaftsministeriums reicht die Universität Wien gemeinsam mit der ÖH der Universität Wien einen Antrag zur Verbesserung der Studien- und Lehrbedingungen ein. Insgesamt umfasst der Antrag Maßnahmen in der Höhe von 9,675 Millionen Euro. Verbesserungen sollen in stark nachgefragten Studienrichtungen erfolgen und so die drastische Steigerung der Studierendenzahlen abfedern. Immerhin stieg die Zahl der Studierenden an der Universität Wien binnen eines Jahres von 74.000 auf 85.000 Studierende.
Der Antrag umfasst zum einen ein Paket für besonders belastete Studienrichtungen wie z.B. Publizistik, Internationale Entwicklung, Psychologie, Theater-, Film- und Medienwissenschaft: So wird es beispielsweise Sofortmaßnahmen zum Abbau von Wartelisten geben. Die Studienrichtung Publizistik wird vier Professuren ausschreiben sowie zusätzliche Gastprofessuren finanzieren. Für das Studium Internationale Entwicklung werden zwei neue Professuren sowie zusätzliche AssistentInnen-Stellen geschaffen.
Die angestrebte Verbesserung der Betreuungsverhältnisse durch mehr Professuren stellt einen ersten Schritt in Richtung einer Normalisierung der Betreuungsrelationen, orientiert an europäischen Standards dar.
Um das Service für Studierende laufend zu verbessern, werden das universitäre Anmeldesystem und die E-Services weiterentwickelt. Zur Unterstützung von Frauen in Studium, Forschung und Lehre wird ein Sondertopf geschaffen, u.a. zur Einrichtung eines Frauenförderbeirats. Außerdem wird ein eigener Beirat für Studierende mit besonderen Bedürfnissen eingerichtet.
85.000 Studierende machen nachhaltige Budgetsteigerung nötig
Die Entwicklung an der Universität Wien macht deutlich, dass seit einigen Jahren die Zuwächse des Globalbudgets weit hinter der Steigerung der Studierendenzahlen liegen. Besonders drastisch ging die Schere zwischen Budgetentwicklung und Studierendenzahlen am Beginn des Wintersemesters 2009/10 auseinander. Einem Realanstieg des Budgets von ein bis zwei Prozent steht ein Anstieg der Studierendenzahlen um fast 14 Prozent gegenüber. Dadurch kann die Verschlechterung der Betreuungsverhältnisse nicht mehr inneruniversitär aufgefangen werden.
Die öffentliche Diskussion über die Studienbedingungen in Österreich hat gezeigt, dass viele anstehende Probleme von den Universitäten nicht alleine gelöst werden können. Es liegt an den politischen EntscheidungsträgerInnen, die längst beschlossene Steigerung der Universitätsfinanzierung rasch umzusetzen.
Rückfragehinweis:
Mag. Cornelia Blum
Universität Wien
Pressesprecherin
T +43-1-4277-100 12
M +43-664-602 77-100 12
cornelia.blum(at)univie.ac.at